Einkauf-Sicherheitslichtgitter-Pilz2

(Bild: Pilz)

Innovative Sicherheitslichtgitter rücken noch näher an die Gefahrenzone, sind noch robuster und dabei wirtschaftlicher. Wo Sicherheit, Flexibilität, einfache Verdrahtung und schnelle Inbetriebnahme gefragt sind, setzen solche Lichtgitter Standards bei barrierefreien Sicherheitslösungen.

Gerade die Robotik, aber auch klassische Branchen wie die Verpackung oder Pressen, profitieren von der neuen Sicherheit am Ort des Geschehens.

Einkauf Sicherheitslichtgitter

Foto: Mayr Antriebstechnik

 

Einkäufern steht ein breites Angebot an Lichtgittern sowie Zubehör unterschiedlicher Hersteller zur Verfügung. Was gekauft und schließlich in Maschinen und Anlagen verbaut wird, ist jedoch vielfach abhängig von beispielsweise den Vorgaben des Auftraggebers.

Auf den Bedarf zugeschnittene Sicherheitslichtgitter

Wie überall spielen auch bei der Auswahl von berührungslos wirkenden Schutzeinrichtungen nach EN 61496-1 die Kosten eine maßgebliche Rolle. Weitere Anforderungen sind:

  • Schnelligkeit
  • Einfachheit bei Installation und Inbetriebnahme,
  • intuitive Bedienbarkeit,
  • vorausschauende Diagnosefähigkeit,
  • schnelles und flexibles Umrüsten bei sich ändernden Anforderungen und
  • einfache Wartung.

Daher ist es gut, wenn in Bezug auf die Beurteilung des Preis-Leistungs-Verhältnisses sämtliche Kriterien in Betracht gezogen werden. Bei der Automatisierungs- und Sicherheitstechnik zahlen sich aus diesem Grund exakt auf den Bedarf zugeschnittene, modular erweiterbare Lichtgitter-Lösungen aus.

Vier Typen von Sicherheitslichtgittern

Im Jahr 2015 stellte die Norm IEC/EN 61496 erstmals eine Verbindung zwischen drei Kriterien her:

  1. den Typ-Klassen der berührungslos wirkenden Schutzeinrichtungen (BWS),
  2. der Sicherheitsanforderungsstufe (Safety Integrity Level SIL – nach IEC 62061) und
  3. dem Grad an Zuverlässigkeit her, mit dem eine Steuerung eine Sicherheitsfunktion erfüllen muss (Performance Level PL – nach ISO 13849).

Dies führte dazu, dass Lichtgitter vom Typ 2 seit Mai 2015 nur noch in Applikationen bis Performance Level PL c beziehungsweise SIL 1 und SIL CL 1 eingesetzt werden dürfen.

Lichtschranken der Typklasse 3 gab es am Markt bis dahin nicht, Anwender sahen sich gezwungen, auf den für Anforderungen nach PL e bestimmten Typ 4 auszuweichen, um den Sicherheitsanforderungen nach PL d gerecht zu werden. In den meisten Fällen deutlich überdimensioniert – bei entsprechend höheren Kosten.

Lichtgitter vom Typ 3 und 4

Wer jedoch Typ 3 suchet, der findet. Pilz hat als einziger Automatisierer Lichtgitter des Typs 3 – PSENopt II auf den Markt gebracht. Bis heute das einzige für Anwendungen bis PL d nach EN/IEC 61496-1 konzipierte Modell.

Daneben sind Typ 4 Lichtgitter für Anwendungen bis PL e gemäß EN/IEC 61496-1/-2 verfügbar und decken diese Kategorie ab. Pilz etwa hält sämtliche PSENopt II Lichtgitter als Finger-, Hand- und Körperschutzvarianten im Portfolio bereit.

Mit kurzen Ansprechzeiten bis zu 6 ms und einer absoluten Totzonenfreiheit sichern die Lichtgitter Gefahrenzonen platzsparend und wirtschaftlich ab. Sie sind mit einer extrem hohen Schockbeständigkeit von 50 g ausgerüstet und damit äußerst robust gegen Vibration, Kollision und Shock sowie Temperaturschwankungen und Staub. Voraussetzungen, die für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen notwendig sind.

Räumliche Anordnung der Lichtgitter

Anwender sollten darüber hinaus in der räumlichen Anordnung ihrer Lichtgitter frei sein: Dank Codierung stören sich selbst eng nebeneinander montierte Lichtgitter PSENopt II nicht gegenseitig. Sind mehrere Lichtgitterpaare im Einsatz, werden diese unterschiedlich codiert: Sollte eine Empfängereinheit das Licht einer fremden Sendeeinheit empfangen, bleibt dies folgenlos.

Das Zubehör spielt eine nicht unwesentliche Rolle mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit: Mit Spiegelsäulen etwa lassen sich Sicherungsbereiche kostengünstig einrichten: Sind beispielsweise drei Seiten einer Roboter-Applikation abzusichern, genügt ein Lichtgitterpaar in Verbindung mit zwei Spiegelsäulen.

Advanced-Modelle für alle Anwendungen

Häufig sind Muting, Blanking oder Kaskadierung ein Thema: Wer einen solchen Funktionsumfang braucht, muss das passende Lichtgitter wählen. PSENopt Advanced-Modelle von Pilz bieten alle diese Funktionen inklusive.

Wo Zu- und Abführungen regelmäßig Objekte durch das Lichtgitter transportieren, ist ein Maschinenstillstand als Folge der Unterbrechung von Lichtstrahlen nicht erwünscht.

Von Vorteil ist, wenn sich Lichtgitter hier nachrüsten lassen: Alternativ lässt sich Muting zum Beispiel mit den PSENopt II Lichtgittern umsetzen, denn sie sind nachrüstbar – wenn Anwender die sichere konfigurierbare Kleinsteuerung PNOZmulti 2 hinzunehmen und die hier integrierte Muting-Funktion realisieren.

Software für einfachen Start und mehr

Installation, Inbetriebnahme und Handhabung sind weitere, wichtige Aspekte, die gleich von Beginn an gut überlegt sein wollen. Mit auf Lichtgittern abgestimmten Software-Tools sind diese einfach umzusetzen. Pilz hat hier für sein Portfolio den sogenannten PSENopt Configurator für die Variante PSENopt Advanced: Die Software macht jeden einzelnen Strahl sichtbar.

Von der Ausrichtung bis hin zu Funktionen erfolgt die Konfiguration der Lichtschranken mit nur einem Tool. Zielgerichtete Diagnose, Ort und Ursache einer Unterbrechung sind ebenso sofort nachvollziehbar. Auch können Anwender wie beim Pilz-Tool die einmal erstellte Konfiguration ohne großen Aufwand über den Programmieradapter auf andere Maschinen übertragen.

Variante slim – wenn’s eng wird

Nicht immer ist ausreichend Platz in der Fertigung beziehungsweise am Einsatzort. Wenn gleichzeitig hohe Flexibilität gefragt ist, kommen schmale Lichtgitter wie PSENopt slim infrage. Mit den Maßen 15,4 x 32,6 mm sind die Leistungs- und Funktionalitätsfeatures mit jenen des großen Bruders PSENopt II identisch.

Ihre kompakte Größe und vielseitigen Montagemöglichkeiten rücken sie noch näher an den Ort des Geschehens. Die hohe Auflösung unterstützt schnelles Abschalten, ohne dabei die Sicherheit zu beeinträchtigen. Das führt am Ende zu schlanken Anlagenkonzepten mit reduziertem Platzbedarf.

Autoren: Sezgin Yumuk, Product Manager Sensors, Pilz GmbH & Co. KG/Kathrin Irmer


Checkliste für den Einkauf von Sicherheitslichtgittern

Haken Welche Typenklasse muss mein Lichtgitter aufweisen?
Haken Sind die Lichtgitter auf meinen Platzbedarf zugeschnitten, gibt es das hierfür notwendige Zubehör?
Haken Benötige ich eine Software, die Installation, Inbetriebnahme, Handhabung unterstützt?
Haken Welchen Funktionsumfang brauchen meine Lichtgitter, welche Anwendungsfälle sollen abgedeckt werden?
Haken Bietet der Hersteller Dienstleistungen rund um Lichtgitter an?

Drei Fragen an Marco Tanner, M. Tanner AG:

Welche Lichtgitter-Lösung setzt die M. Tanner AG ein?

Bei uns kommen die Lichtgitter PSENopt II der Typenklasse 3 in Verbindung mit den konfigurierbaren sicheren Kleinsteuerungen PNOZmulti 2 und den Kompaktsteuerungen PNOZmulti Mini zum Einsatz. Entlang der Preform Lines überwacht PNOZmulti Mini Sicherheitsfunktionen wie Not-Halt, Schutztüren und Lichtgitter. Zur Absicherung des Kippbereichs wird das Typ 3 Lichtgitter eingesetzt. Mit ihnen konnten wir das geforderte Sicherheitslevel wirtschaftlich umsetzen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Lichtgitter aus?

Unsere Abläufe müssen effizient gestaltet werden, der Ladebereich muss einerseits frei zugänglich, aber mit Beginn des Hubvorgangs zuverlässig gesichert sein. Das Sicherheitskonzept für unsere tonnenschweren Kippvorrichtungen sollte deshalb barrierefrei sein, wobei es gleichzeitig überdurchschnittlich schnell und extrem robust sein musste. Anforderungen, die die Lichtgitter von Pilz erfüllen.

Warum hat sich M. Tanner für PSENopt II entschieden?

Unsere Kunden wissen, dass Sie mit Anlagen von M. Tanner standardisierte Sicherheitslösungen mit einem hohen Maß an Zuverlässigkeit erhalten, gleichzeitig haben wir durch den Einsatz der Pilz-Lösung auch die Voraussetzungen für vorausschauende Diagnose- und Servicekonzepte geschaffen. Ein Mehrwert, den unsere Betreiber und Bediener zu schätzen wissen.


Einkaufsführer in Zusammenarbeit mit Die Pilz Gruppe

Die Pilz Gruppe ist globaler Anbieter von Produkten, Systemen und Dienstleistungen für die Automatisierungstechnik. Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Ostfildern beschäftigt rund 2 400 Mitarbeiter in 42 Tochtergesellschaften und Niederlassungen weltweit. Der Technologieführer bietet komplette Automatisierungslösungen, die Sensorik, Steuerungs- und Antriebstechnik umfassen – inklusive Systeme für die industrielle Kommunikation, Diagnose- und Visualisierung. Ein internationales Dienstleistungsangebot rundet das Portfolio ab. Mehr unter: www.pilz.com

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