Sie möchten Ihre Produkte und Verpackungen mit einem Tintenstrahldrucksystem (CIJ – Continous Inkjet) kennzeichnen? Das ist eine gute Idee, denn die Anwendungsbereiche für Kennzeichnung mit Tinte sind sehr vielfältig! Allerdings gibt es eine Vielzahl verschiedener Systeme und Hersteller.
Sie mögen sich auf den ersten Blick ähneln, doch bei detaillierterer Betrachtung treten große Unterschiede in Erscheinung. Hier lohnt es sich, Geräte sorgfältig zu vergleichen. Denn so lassen sich böse, weil kostenintensive Überraschungen vermeiden.
Druckkopf
Ganz vorne an der Linie sitzt der Druckkopf. Da es dort auch schon einmal etwas rauer zugehen kann, sollte der Druckkopf möglichst robust sein. Druckköpfe aus Kunststoff sind nicht zu empfehlen, da sie stoßempfindlich und zerbrechlich sind. Besser sind Varianten aus Edelstahl.
Am besten ist es, wenn der Druckkopf vergossen und hermetisch abgedichtet ist. Denn auch die im Druckkopf verbauten Komponenten sollten vor Beschädigung geschützt sein. Beim Öffnen des Druckkopfs sollten weder die komplexe Elektronik, noch zerbrechliche Teile und schon gar keine freien Drähte zum Vorschein kommen. Freie Drähte dürfen nämlich auf keinen Fall mit Tinte oder Solvent in Berührung kommen, was sich spätestens bei der Druckkopfreinigung als schwierig erweisen dürfte.
Wird die empfindliche Elektronik beschädigt, kann es sein, dass der gesamte Druckkopf ersetzt werden muss. Das bedeutet nicht nur hohe Kosten, sondern auch einen unerwarteten Produktionsausfall. Auch sollte im Druckkopf auf jeden Fall ein Gutterventil verbaut sein. Ansonsten kann es beim Stromausfall dazu kommen, dass Tinte ausläuft und/oder eintrocknet. Ein Gutter aus Kunststoff ist nicht empfehlenswert, da es bei der Reinigung ebenfalls leicht beschädigt werden kann. Metall wäre das ideale Material.
Bedienoberfläche
Ein industrielles Kennzeichnungssystem sollte heutzutage nicht schwieriger zu bedienen sein als ein Smartphone. Denn komplizierte Drucker führen zu längeren Rüstzeiten, zu Fehlern in der Codierung, zu Rückrufen und letztlich zu verlorener Produktion.
Vermeiden Sie ältere Modelle ohne eigene Bedieneinheit, die umständlich am PC eingerichtet werden müssen. Auch kleine, unübersichtliche Displays mit verwirrenden Symbolen sind nicht empfehlenswert. Es gibt inzwischen Tintenstrahldrucker mit großen Touchdisplays, die ihre Bediener direkt am System Schritt für Schritt anleiten.
Ähnlich wie beim Smartphone sollte der Startbildschirm mit Icons individualisiert werden können, damit häufig anzuwählende Aufgaben nicht immer wieder im Menü gesucht werden müssen. Das beschleunigt die Änderungen von Einstellungen. Zur besseren Übersicht sollten zudem nur die zum jeweiligen Zeitpunkt anwählbaren Icons farbig dargestellt sein.
Gehäuse
Das Gehäuse Ihres Drucksystems sollte leicht transportierbar sein und wenig Platz einnehmen. Optimal wäre die Möglichkeit der Wandmontage. Lange Druckkopfzuleitungen ermöglichen eine möglichst hohe räumliche Entfernung des Gehäuses zum Druckkopf. Das ist für Anwendungen interessant, bei denen das Drucksystem nicht unmittelbar an der Linie positioniert werden kann.
Je nach Produktionsumfeld sollten Sie darauf achten, dass die Zuleitung gegen Chemikalien resistent ist. Nicht nur für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie wäre es sinnvoll, wenn das Gehäuse den Lebensmittelhygienenormen entsprechen würde. Das heißt, dass keine Schmutzfallen entstehen können und kein Schmutz eindringen kann.
Auch ist in diesem Zusammenhang ein möglichst hoher IP-Schutz empfehlenswert. Ihr Drucker sollte also auch in Spritzwasser- und staubigen Anwendungen eine zuverlässige Performance bieten. Daher empfehlen wir einen IP-Schutz von mindestens 55. In Umgebungen mit hohen Staubbelastungen ist IP 65 angezeigt. Das Gerät sollte Umfeldtemperaturen von 0 bis 50 Grad Celsius standhalten können.
Tintensystem
Bedienerfreundlich sind Drucksysteme, nicht nur über große Kartuschenvolumina verfügen, sondern die auch frühzeitig vorwarnen, dass Verbrauchsmittel zu Neige gehen und Nachschub beschafft werden sollte.
Vermeiden Sie Drucker mit kurzen Vorwarnzeiten (zum Beispiel im Minutenbereich), da hier Produktionsausfälle vorprogrammiert sind. Es gibt inzwischen Geräte mit Reservevolumina, die 12 Stunden im Voraus „vorwarnen“ können. Aus Gründen der Kostenreduktion und Ressourcenschonung sollten die Kartuschen restlos entleert werden. Sofern das Nachfüllen nicht intuitiv und selbsterklärend von Statten gehen kann, sollten Sie sich über die Bedienoberfläche Schritt für Schritt anleiten lassen können, ohne diese Anleitung erst umständlich in Unterordnern suchen zu müssen.
Wir empfehlen, keine Systeme zu nutzen, bei denen Sie beim Nachfüllen der Verbrauchsmaterialien gezwungen sind, Werkzeuge zu benutzen. Ungünstig sind zudem Tintensysteme mit vielen kleinen Teilen, die verloren gehen könnten.
Wartung
Wartungen sind lästig! Ein gutes Drucksystem zeichnet aus, dass Wartungen kaum Kosten etwa durch Produktionsausfälle, Verbrauchsmaterialien und Technikereinsätze verursachen. Produktionsausfälle durch Wartungen lassen sich vermeiden, indem die Erforderlichkeit von Wartungen frühzeitig angekündigt wird.
So lassen sich Wartungen bequem in Produktionspausen erledigen. Es sollte auch kein harter Stopp erfolgen, der zu unvorhergesehenen Produktionsausfällen führt. Wartungen sollen möglichst selten erforderlich sein. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Ersatzteilkosten. Die Häufigkeit von Service-Intervallen richtet sich nach Drucksystem, Tintentyp und -verbrauch sowie Produktionsbedingungen wie Staubentwicklung, Temperatur und Feuchtigkeit.
Die Spanne der Service-Intervalle der unterschiedlichen Druckerhersteller reicht von 1.200 bis 18.000 Betriebsstunden. Das bedeutet, es gibt Systeme, die alle zwei Monate einen Filterwechsel erfordern, und Drucker, die nur alle zwei Jahre gewartet werden müssen.
Bilder: Bluhm Systeme
Checkliste für den Einkauf von Tintenstrahldruckern
Druckkopf robust und hermetisch abgedichtet? | |
Unkomplizierte Software-Bedienoberfläche? | |
Gehäuse mit mind. IP55 Schutzklasse? | |
System warnt frühzeitig vor verbrauchter Tinte? | |
Nachfüllung ohne viel Werkzeug und Aufwand? | |
Wartung im Schnitt nur alle 2 Jahre? |
Einkaufsführer in Zusammenarbeit mit Bluhm Systeme
Bluhm Systeme ist Komplett-Anbieter von branchenunabhängigen Kennzeichnungslösungen für die Bereiche Produktion und Logistik. Neben RFID-fähigen Etikettendruckern und -spendern sowie Sonderetikettieranlagen umfasst das Produktportfolio auch Tintenstrahldrucker, Laser-Beschrifter und Thermotransfer-Direktdrucker. Das Unternehmen produziert darüber hinaus Etiketten für alle Anwendungen. Abgerundet wird das Angebot durch Zubehör wie Tinten, Software und Farbbänder sowie verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, Produktschulungen, ein großes Service-Netzwerk und eine 24-Stunden-Hotline.