Der Elektroantrieb ist die Zukunft, so viel scheint festzustehen. Immer mehr Firmen entscheiden sich aufgrund der geringeren Umweltbelastung und den preiswerteren Betriebskosten für die Umrüstung ihres Fuhrparks zur E-Flotte.
Im Vergleich zu herkömmlichen Verbrenner-Motoren stößt ein Elektromotor weder Emissionen noch Schadstoffe aus – gerade für die Umwelt, aber auch für die Scope-Emissionen ist dies eine wünschenswerte Entwicklung. Etwas handfester ist das Kostenargument: So sind E-Autos, die bis Ende 2025 erstmalig zugelassen werden, bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit . Danach zahlen E-Auto-Besitzer nur noch 50 Prozent der Kfz-Steuern von Verbrennern.
Darüber hinaus ist ein Elektrofahrzeug im täglichen Betrieb kostengünstiger, da eine Aufladung an einer Ladesäule preiswerter ist als eine Tankladung eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Auch die Wartungskosten eines E-Autos fallen in der Regel geringer aus . Einen weiteren Anreiz setzt die THG-Quote, mit der Unternehmen für jedes E-Fahrzeug jährlich Geld erhalten können.
Welche E-Autos in Deutschland derzeit am beliebtesten sind, erfahren Sie in unserer folgenden Bildergalerie. Sie ist gerankt nach den Zulassungszahlen (Neuzulassungen) in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 laut Kraftfahrtbundesamt.
In welchem Land werden die meisten Elektroautos verkauft?
Im Jahr 2023 wurden in China rund 5,14 Millionen Elektroautos neu zugelassen, was einem Wachstum von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies macht etwa 57 Prozent aller weltweit verkauften Elektroautos aus. Während China den E-Auto-Markt anführt, folgen andere große Märkte mit deutlichem Abstand. In Europa waren es etwa 2 Millionen E-Auto-Neuzulassungen im Jahr 2023, in den USA rund 1,2 Millionen verkaufte Elektroautos im selben Zeitraum. Bezogen auf die Einwohnerzahl bzw. den Anteil von E-Autos an den Gesamtautoverkäufen führt Norwegen.
Wieviel Prozent aller Autos sind E-Autos?
Im Jahr 2023 machten Elektroautos (exklusive Plug-in-Hybride) etwa 15 Prozent aller weltweit verkauften Neuwagen aus. Der Anteil von E-Autos variiert stark zwischen verschiedenen Ländern und Regionen: Norwegen ist führend mit 91 Prozent Anteil E-Autos an Neuzulassungen. In China sind es knapp 24 Prozent, in Europa etwa 15 Prozent und in den USA knappe acht Prozent.
Wie hoch ist die THG-Prämie 2025?
Für 2024 betrug die maximale THG-Prämie pro Auto 889 Euro. Im Laufe des Jahres sanken die THG-Quoten allerdings langsam aber stetig. Wer die Prämie Anfang des Quotenjahres 2024 bereits beantragt hat, konnte sich über rund das Doppelte der jetzigen Prämie freuen. Die THG-Prämie belohnt CO2-Einsparungen durch Elektroautos, sie hängt aber von unterschiedlichen Faktoren ab wie zum Beispiel die Erhöhung der Quotenverpflichtung an Mineralölunternehmen von 9,5 auf 10,5 Prozent im Jahr 2025, was zu einer steigenden Nachfrage nach THG-Quoten führen könnte. Die Preisentwicklung der THG-Quote wird ebenfalls von der Marktdynamik und den politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Auch Änderungen im Strommix spielen eine Rolle für den Marktpreis der THG-Quote: Ein höherer Anteil erneuerbarer Energien könnte die CO2-Einsparungen erhöhen und damit den Preis der THG-Quote steigern. Daher lässt sich erst zu Jahresbeginn 2025 abschätzen, wie hoch die THG-Prämie 2025 ausfallen wird.
Welche Steuervorteile haben E-Autos als Dienstwagen?
Nach der Komplettstreichung aller Förderungen für E-Autos hat die Bundesregierung jetzt eine neue Förderung für Stromer aufgelegt. Statt eines direkten Zuschusses zu den Anschaffungskosten soll es künftig erweiterte Abschreibungsregeln und eine angepasste Dienstwagenbesteuerung geben. Die Förderung ist also ausschließlich an Unternehmen gerichtet, nicht an Privatpersonen.
Die Regelung muss aber noch das Parlament passieren. Kommt der Gesetzentwurf durch, können Unternehmen zukünftig E-Autos über sechs Jahre mit einer Sonderabschreibung steuerlich absetzen, beginnend mit 40 Prozent im ersten Jahr. Diese Regelung gilt für Anschaffungen zwischen Juli 2024 und Dezember 2028. Zusätzlich soll die Dienstwagenbesteuerung für Elektro-Fahrzeuge erweitert werden. Konkret bedeutet das: Arbeitnehmer, die einen elektrischen Firmenwagen auch privat nutzen, versteuern diesen Vorteil vergünstigt. Bislang gilt dies jedoch nur, wenn das Auto nach dem Bruttolistenpreis maximal 70.000 Euro kostet. Dieser Betrag soll nun auf 95.000 Euro angehoben werden. Diese Regelung gilt rückwirkend ab Juli 2024.
Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
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