Seoul

(Bild: Pixabay)

Wie die südkoreanische Zeitung Hankyoreh berichtet, hat ein Kabelbrand beim Telekomkonzern Korea Telecom (KT) mehr als 210.000 Haushalte und viele Unternehmen vom Internet abgeschnitten. Das Feuer war am Wochenende in einem Kabeltunnel ausgebrochen.

Unzureichendes Löschsystem

Der Kabeltunnel war ohne automatisches Löschsystem ausgestattet. Eine solche Vorkehrung ist erst ab einer Tunnellänge von mehr als 500 Metern vorgeschrieben, der betroffene Tunnel sei jedoch kürzer gewesen, schreibt die Korea Times. Mehr als 200 Feuerwehrleute waren notwendig, um das Feuer nach mehr als zehn Stunden zu löschen. Am Tag darauf waren erst 70 Prozent der Internetanschlüsse und 60 Prozent der Mobilfunkverbindungen wieder hergestellt. Der Provider geht jedoch davon aus, dass die volle Funktionsfähigkeit erst nach einer Woche wieder hergestellt sei.

Notrufe gingen verloren

Für die Menschen in Seoul hatte der Internet-Ausfall durch Feuer zum Teil drastische Konsequenzen: Beispielsweise war der Polizeinotruf in den Dienststellen vor Ort nicht funktionsfähig. Auch konnte in Krankenhäusern im betroffenen Stadtviertel Seodaemun jene Mitarbeiter nicht kontaktiert werden, die Telefone mit Verträgen von KT benutzt. Für Unternehmen wären die Auswirkungen wohl noch drastischer gewesen, wäre das Feuer an einem Werktag ausgebrochen.

Der Vorfall sei ein Paradebeispiel für die Risiken in einer digitalen Gesellschaft, erklärte Nahm Kee-bom, Professor für Stadtsoziologie an der Universität von Seoul der Korea Times. Denn trotz aller Warnungen werden immer noch meist zentralisierte Systeme eingesetzt.

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