BMW will seine Fabrik im britischen Oxford direkt nach dem Brexit für etwa einen Monat schließen. Der Hersteller baut dort den Mini. Als Grund gibt BMW an, das Risiko, dass sich Großbritannien ohne ein Abkommen von der EU trennen könnte, sei sehr hoch. Durch die zeitweise Schließung des Werks wolle man die Gefahr von Engpässen bei Zulieferern für den Bau des Modells Mini umgehen. Dafür soll die sonst im Sommer übliche Wartungsphase vorgezogen werden und mit dem 1. April 2019 beginnen.
Risiko eines chaotischen Brexits
Das Unternehmen schätze zwar die Wahrscheinlichkeit als gering ein, dass es zu einem harten Brexit komme. BMW sei aber auf Sicherheit angewiesen, „und die schaffen wir uns damit ein Stück weit selbst“. Diese Entscheidung helfe, den Standort in Oxford zu sichern.
Im vergangenen Jahr bauten die Münchner in dem Werk fast 220.000 Autos, das sind 13 Prozent aller Fahrzeuge, die in Großbritannien produziert wurden. Ab 2019 soll dann auch der Elektro-Mini in Oxford produziert werden.
Großbritannien will die Europäische Union Ende März 2019 verlassen. Wie das genau ablaufen soll, ist unklar, die Verhandlungen über ein Folgeabkommen sind ins Stocken geraten. Die EU warnte bereits vor “katastrophalen” Folgen eines chaotischen Brexit. Sollte es dazu kommen, befürchtet der Internationale Währungsfonds, dass die Wirtschaft des Landes an Fahrt verliert, das Pfund fällt und das Staatsdefizit steigt.
Auch Jaguar will Produktion drosseln
Auch der größte britische Autobauer Jaguar Land Rover angekündigt, wegen des Brexits und der Dieseldebatte seine Produktion erheblich zu drosseln. Bis Weihnachten soll im Werk Castle Bromwich bei Birmingham nur noch an drei Tagen pro Woche gearbeitet werden. So könnten Entlassungen vermieden werden. Bereits im Frühjahr hatte der Autobauer angekündigt, 1.000 Jobs zu streichen.