Der Ton zwischen Autoherstellern und Zulieferern wird rauer. OEMs und große Zulieferunternehmen üben bei Preisverhandlungen immer stärkeren Druck auf ihre Lieferanten aus. Die Studie „Preissenkungsforderungen der Automobilhersteller“ der Stuttgarter Unternehmensberatung Andreas Fein hat 639 Zulieferer zum Thema Preisverhandlungen befragt. „Die Schärfe nimmt zu“, so Studienleiter Fein.
Einkäufer würden Drohkulissen aufbauen und ihre Forderungen würden „von oben ohne Rücksicht durchgeprügelt“, so heißt es in der Studie. Forderungen würden von vornherein höher angesetzt, bei Systemherstellern etwa liegen sie bei rund vier Prozent Rabatt. Oft werde auch mit der Vergabe des Auftrags nach China oder Indien gedroht. Dabei gingen laut Fein Volumenhersteller wie Volkswagen oder Ford aggressiver vor als Premiumhersteller wie Daimler oder BMW.
Gefragt nach den Erwartungen bis zum Jahr 2025 antworteten viele Lieferanten, dass sie noch mehr Druck erwarten. Wie heikel das Thema ist, zeigt die Rücklaufquote bei der Umfrage, die seit 2002 anonym hierzulande durchgeführt wird: von den 639 angefragten Zulieferern antworteten nur 47, das ist eine Quote von 7 Prozent.