
Hackerangriffe sind zum größten Risiko für Unternehmen geworden - branchenunabhängig. (Bild: James Thew/AdobeStock)
Cybervorfälle sind erstmals das wichtigste Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit. Im Allianz Risk Barometer 2020 verdrängen IT-Gefahren (39 Prozent der Antworten) das Risiko einer Betriebsunterbrechung (37 Prozent der Antworten) auf den zweiten Platz. Betriebsunterbrechung hatte seit 2013 den Spitzenplatz im Ranking inne, damals lagen Hackerattacken noch mit 6 Prozent der Antworten auf Platz 15.
Aufsteiger Klimarisiken
Die Sorge vor rechtlichen Veränderungen im Wirtschaftsumfeld (Platz 3 mit 27 Prozent), zum Beispiel durch Handelskriege, Zölle oder Wirtschaftssanktionen, und die Folgen des Klimawandels (Platz 7 mit 17 Prozent) sind weltweit die größten Aufsteiger in der Rangliste der größten Geschäftsrisiken.
Unternehmen weltweit sehen sich mit immer größeren und teureren Datenskandalen, einer Zunahme von Cybererpressung- und Spoofing-Vorfällen, aber auch mit höheren Bußgeldern aufgrund strengerer Datenschutzbestimmungen und Schadenersatzklagen konfrontiert. Ein schwerer Datendiebstahl – mit mehr als einer Million Datensätzen – kostet heute durchschnittlich 42 Millionen Dollar, was einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (Ponemon Institute).
In Deutschland sind Cybervorfälle auf Platz 2
Hackerangriffe sind auch in Deutschland weit oben im Ranking. Wie im Vorjahr halten sie sich auf Platz zwei mit 44 Prozent, knapp vor den Betriebsunterbrechungen (55 %). Die Ursachen hierfür werden immer vielfältiger und reichen von Bränden, Explosionen oder Naturkatastrophen über Ausfälle in digitalen Lieferketten bis hin zu politischer Gewalt. Unternehmen seien außerdem zunehmend den direkten oder indirekten Auswirkungen von Unruhen, Aufständen oder Terroranschlägen ausgesetzt. Im vergangenen Jahr eskalierten Massenproteste zum Beispiel in Hongkong, Chile, Bolivien, Kolumbien und Frankreich.
Für das „Allianz Risk Barometer 2020“ wurden diesmal rund 2.718 Teilnehmer aus über 100 Ländern befragt, darunter CEOs und Führungskräfte, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten.
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