Arbeiter an einem Lichtbogenofen im Unternehmen Silbitz Group

Abgüsse am Lichtbogenofen der Silbitz Group sind bei dem derzeitigen Strompreis ein teures Unterfangen. (Bild: Silbitz Group)

Wenn die Mitarbeiter am Elektrolichtbogenofen der Silbitz Group im thüringischen Silbitz ihr 1.690 Grad heißes Metall abgießen, fließt Geschäftsführer Torsten Tiefel das Geld nur so durch die Hand. Er weiß: Pro Abguss verbraucht die Gießerei soviel Strom wie ein Vier-Personen-Haushalt in einem Jahr: etwa 4.500 kWh. Und es finden bis zu sechs Abgüsse statt. Täglich.

Gefertigt wird damit tonnenschwere Druckgussmaterialien für Windkraftanlagen oder die Bahn, beispielsweise den ersten wasserstoffbetriebenen Personenzug. An insgesamt fünf Standorten produziert die Silbitz Group Gussteile für die Energiewende. Das Unternehmen versucht stetig, Strom und Materialkosten zu reduzieren, ist aber jetzt in der Energiekrise an der Grenze des Möglichen.

Ähnlich geht es  dem Kunststoffspritzguss-Unternehmen Rudolf Geitz im bayerischen Dinkelsbühl. Dessen Stromliefervertrag lief Ende 2021 aus. Für die rund eine Million benötigten Kilowattstunden pro Jahr rechnete der Energieversorger damals einen Strompreis von knappen fünf Cent pro Kilowattstunde ab. Als Geschäftsführer Christian Schabert den Vertrag verlängern wollte, hatte sich dieser Preis bereits nahezu verdoppelt. Schabert wagte es daher nicht, einen langfristigen Vertrag abzuschließen und entschied sich, den Strom direkt an der Strombörse zu kaufen – in der Hoffnung auf sinkende Preise.

Doch Putins Einmarsch in die Ukraine zerschmetterte diese Hoffnung gründlich, denn spätestens seit März 2022 befinden sich die Strompreise sowohl für Haushalts- als auch Industriekunden in einem bisher nie dagewesenem Höhenflug. Im August 2022 eskalierte die Situation erneut, der Börsenpreis stieg innerhalb von zwei Wochen von 35 auf 50 Cent pro Kilowattstunde. Es ist das Zehnfache dessen, was Schabert bis Ende 2021 zahlen musste.

Unternehmen wie Rudolf Geiz und der Silbitz Group steht als besonders energieintensiven Unternehmen das Wasser bis zum Hals. Woran liegt diese exorbitante Preissteigerung? Ist ein Ende in Sicht? Welche Maßnahmen fordern die Unternehmen und was plant die Politik in Deutschland und auf EU-Ebene?

Wie unterscheiden sich Haushaltsstrom und Industriestrom?

Sowohl Haushalte als auch die Industrie spüren die steigenden Preise, spätestens, wenn ein Schreiben des Energieversorgers ins Haus flattert. Der Strom, den beide erhalten, unterscheidet sich nicht voneinander. Jedoch ist die Preisgestaltung der Energieversorger für Gewerbe und Industrie komplett anders als die für private Verbraucher. Diese Faktoren spielen eine Rolle:

Strommenge: Ein Indikator für die Unterscheidung ist die abgenommene Menge an Kilowattstunden. Haushalte verbrauchen in der Regel zwischen 1.000 und 5.000 Kilowattstunden pro Jahr und beziehen sogenannten „Privatstrom“. Unternehmen benötigen meist zwischen 10.000 und 10.000.000 Kilowattstunden – zum Teil sogar mehr – und erhalten einen speziellen Industriestromtarif.

Ort des Verbrauchs: Wird ein Strom vorwiegend zum Wohnen, für Büros oder für die (energieintensive) Produktionsstraße verwendet, ist das ebenfalls ein wichtiges Unterscheidungskriterium.

Zeitpunkt des Verbrauchs: Vor allem in Schichtarbeit fertigende Unternehmen oder solche aus der Prozessindustrie, benötigen einen stetigen Fluss an Strom. Oft ist der Verbrauch nachts ähnlich hoch wie tagsüber. Auch hier gibt es Sondertarife.

Steuern: Nicht zuletzt zahlen Industrie- und Gewerbeunternehmen weniger Steuern und Umlagen.

Auch gilt: Industriestrom ist nicht gleich Industriestrom. So erhalten große Industriekonzerne günstigere Konditionen als kleinere Gewerbetreibende. Das wird nicht zuletzt bei der Abrechnung deutlich: Erstere werden über Leistungsmesser monatlich exakt abgerechnet, letztere zahlen, ähnlich wie Haushalte, einen Abschlag und erhalten die Gesamtabrechnung zum Jahresende.

Woher kommt dieser rasante Anstieg des Strompreises?

Am Strommarkt tummeln sich Stromhändler, Unternehmen oder Energieversorger. Sie kaufen ihren Strom lang- oder kurzfristig ein. Das geschieht in Form von Futures. Futures sind größere Strompakete, die Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus ge- und verkauft werden. Der Vorteil: Die Kosten werden planbar.

So lag der Strompreis an der Leipziger Strombörse EEX für den Baseload Future am 1. September für den 6. September 2022 bei 586,14 Euro pro MWh. Das sind 58,6 Cent pro Kilowattstunde. Das heißt: Ein Abnehmer kaufte am 1. September ein Strompaket für den 6. September.

Auf den ersten Blick scheint es nicht plausibel, dass der Strompreis so stark ansteigt. Denn die Erneuerbaren Energien machten im ersten Quartal 22 immerhin einen Anteil von 47,1 Prozent. Sie wirken wie ein gigantischer Preisdämpfer, denn Windkraft und Photovoltaik sind äußerst günstige Stromerzeuger.

Jedoch werden immer noch (Stand 1. Quartal 2022) 13 Prozent des Stroms durch Gaskraftwerke erzeugt. Und der rasant steigende Gaspreis zieht auch den Strompreis mit nach oben. Schuld daran ist das sogenannte Merit-Order-Prinzip, das auf dem europäischen Strommarkt gilt.

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(Bild: mi connect)

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Was ist das Merit-Order-Prinzip?

Strom-Futures, die Jahre im Voraus gekauft werden, decken zwar einen Großteil des erwarteten Strombedarfs von Unternehmen und Energieversorgern ab. Kurzfristig kann es jedoch immer wieder zu einem Mehrbedarf kommen. Den kaufen die Beteiligten auf dem sogenannten Day-Ahead-Markt. Der Strom wird also am nächsten Tag benötigt, teilweise auch schon am selben Tag.

Auf diesem Day-Ahead-Markt bieten die Anbieter ihren Strom an. Sie geben an, wie viel Strom sie zu welchem Preis am Folgetag zur Verfügung stellen. Zuerst erhalten die günstigsten Anbieter den Zuschlag, dann die etwas teureren, bis auch die teuersten Anbieter ihren Strom losgeworden sind.

Das Besondere am Preis ist jedoch: Für alle Käufer gilt der Preis desjenigen Anbieters, der seinen Strom als letztes verkauft, der sogenannte Markträumungspreis. Das ist immer der teuerste in der Riege. Dieser bestimmt also den Börsenpreis auf dem Day-Ahead-Markt. Der steigende Gaspreis schlägt hier also voll durch, da Gaskraftwerke aktuell die höchsten Stromgestehungskosten haben. Sie werden bei einem hohen Strombedarf zwar zuletzt berücksichtigt, bestimmen damit aber den Preis. Dieses Verfahren ist als Merit-Order-Prinzip bekannt.

Serafin von Roon, Geschäftsführer der Münchner Forschungsstelle für Energiewirtschaft, verteidigt das Vorgehen: „Das Merit-Order-Prinzip ist grundsätzlich sinnvoll, weil die preiswerteren Anbieter damit Deckungsbeiträge machen und ihre Investitionen refinanzieren können.“ Das funktioniert sehr gut, solange es zu keinen Verwerfungen im Markt kommt. Unter normalen Bedingungen würden die Betreiber von Windkraftanlagen jetzt so einen hohen Gewinn machen, dass sie zügig in neue Anlagen investieren. Durch die derzeitigen Lieferschwierigkeiten und langen Planungs- und Genehmigungsverfahren, geht das jedoch zu langsam.

Stillliegende AKW in Frankreich und der Stromexport

Ein weiterer verschärfender Faktor ist der gestiegene Stromexport von Deutschland nach Frankreich. Bereits 2021 lieferten hiesige Anbieter rund 3.900 GWh ins westliche Nachbarland. In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 waren es bereits 5,8 GWh.

Grund ist die Dürre und Hitze in Frankreich. Temperaturen von teils über 40 Grad Celsius behindern die Kühlung der dortigen Atomkraftwerke, sodass ein Teil gedrosselt arbeitet oder ganz vom Netz genommen werden musste. Knapp die Hälfte der 56 vorhandenen Meiler produziert überhaupt noch Strom, die andere Hälfte der AKW wird generalüberholt oder repariert, da dies während der Coronajahre 2020 und 2021 unterlassen wurde.

Frankreich produzierte in den vergangenen Jahren mehr als 70 Prozent seines Stroms durch Kernkraft. Je mehr Strom also hierzulande produziert wird, um ihn zu exportieren, desto häufiger bestimmen die – jetzt teuren – Gaskraftwerke den Preis.

Wie teuer ist Industriestrom?

Industriestrom ist die wohl günstigste Tarifoption für Unternehmer. Der Grund: Für Großverbraucher hat der Staat gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die eine internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gewährleisten sollen. Diese Ausgleichsregelungen können große Auswirkungen auf Bestandteile des Strompreises haben, insbesondere auf die:

  • Stromsteuer
  • EEG-Umlage
  • §19-StromNEVUmlage
  • KWKG-Umlage
  • Netzentgelte

Laut der Strompreisanalyse des BDEW lag der durchschnittliche Strompreis für Industriestrom 2021 bei 21,38 ct/kWh (inkl. Stromsteuer, Abgaben und Umlagen). Im Vergleich zum Vorjahr (17,76 ct/kWh) ist er damit um ca. 22,09 Prozent gestiegen. Für die Ermittlung des Preises wurden Industriekunden mit einem Jahresverbrauch zwischen 160.000 und 20.000.000 kWh Strom berücksichtigt.

Im Juli 2022 rauscht der Preis hoch auf 40,05 ct/kWh - und das bei radikal sinkenden Steuern und Abgaben, denn zum Juli fiel die EEG-Umlage weg.

Allerdings werden die Stromkosten für gewerbliche Unternehmen sehr individuell kalkuliert. Einfluss auf den Preis haben nicht nur

  • der Produktionsstandort (aufgrund regional unterschiedlicher Netzentgelte),
  • der Verbrauch,
  • die Branche,
  • Tarifbestandteile und
  • das individuelle Lastprofil.

Darüber hinaus gelten gesetzliche Entlastungsregelungen, die je nach Branche und Verbrauch stark variieren. So gelten in Deutschland die niedrigsten Strompreise für produzierende Gewerbe – besonders für energieintensive Großabnehmer wie Stahlwerke oder chemische Industriebetriebe.

Welche Mechanismen können gegen den hohen Strompreis helfen?

Grundsätzlich steht die Bundesregierung weiter hinter dem Merit-Order-Prinzip. „Das Merit-Order-Prinzip sorgt in diesem Mechanismus für einen effizienten Einsatz des Kraftwerksparks, das heißt, der Strom wird im Grundsatz jederzeit von den kostengünstigsten Anbietern geliefert“, antwortete das Bundeswirtschaftsministerium auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Maria-Lena Weiss.

Allerdings würden laut Ministerium „auf nationaler und europäischer Ebene derzeit sehr verschiedene Modelle diskutiert, wie die Strompreise für Verbraucher effektiv gesenkt werden können.“

Pay-as-bid: Auktionspreise sind Kaufpreise

In der Diskussion ist beispielsweise das sogenannte Pay-as-bid-Modell (Gebotspreisverfahren). Hier würden Anbieter den Strompreis erhalten, zu dem sie ihren Strom ausgeschrieben haben.

Die EU-Kommission rechnet jedoch nicht damit, dass durch dieses Modell die Preise nennenswert fallen würden, da auch die günstigen Anbieter ihren Strom dann zum angenäherten Markträumungspreis anbieten würden – nicht zu den Herstellungskosten, wie es jetzt der Fall ist. Sie preisen künftige Gewinne also bereits bei der Ausschreibung ihres Stromangebots ein.

Griechenland schlägt Aufteilung des Strommarktes vor

Ein anderer Vorschlag kommt vom griechischen Energieminister Konstantinos Skrepas. Er würde die Strommärkte in zwei Kategorien teilen: „Erneuerbare Energien, Kernenergie und Wasserkraft“ sowie „Fossile Brennstoffe und Wasserstoff“. In der ersten Gruppe gäbe es Vergütungen „basierend auf Differenzverträgen mit Preisen, die die Gesamtkosten widerspiegeln“. In Gruppe zwei solle die Vergütung „auf Basis von Knappheit und Grenzkosten“ erfolgen. Das soll zur Folge haben, dass der Strompreis um bis zu 50 Prozent sinke, heißt es in dem Vorschlag.

Kraftwerk
Gaskraftwerke sind derzeit die Preistreiber für den Strompreis. (Bild: H&C - stock.adobe.com)

Der Klassiker: Strompreisdeckel

Auch die Maschinenbauer sehen durch die steigenden Energiepreise mit Bangen in die Zukunft. Anders als im Privatkundenbereich gibt es für Unternehmen keine zwingende Grundversorgung durch einen Energieanbieter. Laut VDMA-Präsident Karl Haeusgen sehen sich mittelständische Maschinenbauer "unkalkulierbaren Risiken außerhalb ihres Kerngeschäfts ausgesetzt". Er fordert einen temporären Strompreisdeckel. Haeusgen betont, dass es sich um ein temporäres Instrument handeln sollte. Denn der Markt funktioniere aufgrund von externen Schocks und Spekulanten nicht mehr.

Der Vorschlag, die Strompreise in ihrer Höhe zu deckeln ist nicht neu. Dabei übernimmt der Staat Teile der Energiekosten. Spanien und Portugal machen es bereits vor. Das Ziel ist es, den Strompreis vom Gaspreis zu entkoppeln. Dabei subventioniert der Staat das für die Stromerzeugung genutzte Gas. In Spanien liegt der Preisdeckel beispielsweise bei rund 49 Euro/MWh.

Das Problem: Das iberische Stromnetz ist nicht mit dem europäischen Stromnetz verflochten, wie etwa das deutsche. Hierzulande würde der verbilligte Strom also zu einem Großteil in die Nachbarstaaten abfließen, da Deutschland Nettostromexporteur ist. Einzelne Länder können einen solchen Deckel also schwerlich umsetzen, er müsste EU-weit gelten – oder zumindest für die Länder, mit denen Deutschland auf dem Strommarkt eng verbunden ist. Das sind Tschechien, die Schweiz, Österreich, Frankreich, Polen, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden und Norwegen. Die Alternative wären unterschiedliche Preise für Inlandsverbraucher und exportierten Strom. Aber eine solche Regelung dürfte die EU wieder auf den Plan rufen, wegen Wettbewerbsverzerrung.

Hinzu kommt: Preisdeckel setzen den Ausgleich von Angebot und Nachfrage außer Kraft. Immerhin sollen hohe Preise dazu anregen, den Gasverbrauch zu reduzieren und den Ausbau von Erneuerbaren zu beschleunigen.

Ähnlich skeptisch gegenüber einem Preisdeckel für Gas ist auch die Energie-Ökonomin Claudia Kemfert. „Eine Entkopplung des Gaspreises vom Strompreis durch die Anpassung der Merit-Order ist kurzfristig weder machbar noch sinnvoll“, sagte sie der Rhein-Neckar-Zeitung. Eine Reform des Strommarktes müsse europaweit vereinbart werden. „Von kurzfristigen Schnellschüssen ist abzuraten.“

Was plant die Ampel zur Strompreisbremse?

Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat in ihrem dritten Entlastungspaket eine Strompreisbremse angekündigt. Private Haushalte und kleinere Unternehmen sollen einen Basisverbrauch an Strom zu einem vergünstigten Preis erhalten. Für diese Strommenge gilt die sogenannte Strompreisbremse. Finanziert werden soll das aus abgeschöpften Zufallsgewinnen von stromerzeugenden Unternehmen.

Wie hoch der Basisverbrauch sein soll und welche Unternehmen unter die Regelung fallen, ist noch nicht bekannt. Auch, wie die Zufallsgewinne identifiziert und abgeschöpft werden sollen, hat die Bundesregierung noch nicht endgültig konkretisiert.

Bundesjustizminister Marco Buschmann hatte bislang lediglich eine Beispielrechnung veröffentlicht. Danach könnte der Basisverbrauch bei 75 Prozent des Durchschnittsverbrauchs liegen. Der Strompreis könnte bei 30 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Auch die Netzgebühren sollen bezuschusst werden. Ob alle privaten Haushalte oder nur Geringverdiener von der Strompreisbremse profitieren sollen, steht noch nicht fest.

Der Plan zur Finanzierung sieht bislang vor, dass übermäßige Gewinne EU-weit abgeschöpft werden sollen. Laut EU-Kommission könnte eine Erlösobergrenze eingeführt werden, die vor allem Unternehmen träfe, die günstigen Strom herstellen, ihn aber teuer verkaufen. Das sind vor allem Betreiber von Wind- oder Solarparks, aber auch AKW-Betreiber.

Offen für diese Vorschläge zeigt sich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Wichtig sei, dass die Maßnahmen schnell wirken und für die Energieversorgungsunternehmen umsetzbar sind. Der Verband hält die Entlastungen für ein geeignetes Mittel, um die Preissteigerungen zu dämpfen. Allerdings gelte auch: „Weiterhin muss jedoch klar sein, dass das Einsparen von Energie bei Haushalten und bei den Unternehmen weiterhin das Gebot der Stunde sind, damit wir am Ende gut über den Winter kommen.“

Für energieintensive Unternehmen ist das Einsparen nicht ganz so leicht. Daher sind die Pläne der Silbitz Group alle fertig: Das thüringische Unternehmen will bis 2030 CO₂-neutral produzieren, mit erneuerbarer Energie. Da der Strom binnen Jahresfrist jedoch so immens teuer geworden ist, muss die Strecke bis dahin noch überbrückt werden.

Daher spricht sich auch Silbitz-Chef Tiefel für eine Deckelung oder einen festen Strompreis aus. Da in China und Fernost der Strompreis nicht so durch die Decke gegangen ist, würde das sonst zu der absurden Situation führen, dass Europa zwar den geplanten Green Deal umsetzt, die notwendigen Teile dafür jedoch aus dem Ausland kommen müssten.

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