
Trends für den Einkauf 2019 (Bild: duncanandison/Fotolia.de)
Eine besondere Herausforderung für den Einkauf war in 2018 die gute konjunkturelle Lage. Es handelte sich um einen Verkäufermarkt und viele Mittelständler kämpften mit steigenden Preisen aber auch mit Lieferengpässen. Was aber bringt 2019? Die Einkaufsberatung Kloepfel Consulting hat einige Antworten.
Entspannung der Einkaufsmärkte
„In 2019 rechnen wir damit, dass sich die Konjunktur abschwächt. Die Beschaffungsmärkte werden sich dadurch entspannen und die Einkäufer können so ein gutes Jahr erwarten“, sagt Marc Kloepfel, Geschäftsführer von Kloepfel Consulting.
Sein Tipp an den Einkauf: Frühzeitig eine Kostenoffensive gegenüber den Lieferanten starten. Den Lieferanten sollte bewusst sein, dass planbare Kundenbeziehungen gerade in schwächeren Zeiten von hoher Bedeutung sind.
Auch einfache Mittel wie Skontooptimierung sind starke Hebel im Einkauf. Unternehmen, die genug Liquidität haben, lassen Sie sich pünktliches Bezahlen auch entsprechend durch hohe Skonti belohnen.
Investitionen in Köpfe zahlen sich aus
Die Investitionen in die Mitarbeiter und gute Führung zahlen sich aus. Marc Kloepfel: „Ohne Talente funktioniert kein Einkauf und keine Einkaufsoptimierung. Der Beruf ist in den letzten zehn Jahren deutlich attraktiver geworden.“
Prozesskosten im Fokus
Heute reicht es den Unternehmen nicht mehr aus, wenn sie ausschließlich ihre Einkaufskonditionen verbessern. Mindestens genauso wichtig ist es, dass sie ihre operativen Einkaufsprozesse digitalisieren. Sie können danach agiler auf Kundenwünsche und Marktveränderungen reagieren.
Zum Zweiten können sollten Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels beispielsweise einen operativen Einkäufer für strategisch wichtigere und wertschöpfende Aufgaben aufbauen.
Digitalisierung: Stammdaten sind das größte Problem
Das Problem vieler Unternehmen ist immer noch die Qualität ihrer Stammdaten. Wenn man versucht, digitale Projekte aufzubauen und gleichzeitig die Stammdaten optimieren will, schafft dies Chaos, unnötige Mehrkosten und frustrierte Mitarbeiter.
Was für den Einkauf 2019 noch wichtig ist
Durch den langsameren Wirtschaftsaufschwung rücken die Themen Kostensenkung und Working Capital wieder mehr in den Fokus der Unternehmen. Beide Ziele hätten Unternehmen in den guten Zeiten aus den Augen verloren.
Auch die Variabilisierung der Fixkosten werde 2019 für Entscheider eine wichtige Rolle spielen. Viele Unternehmen haben zuletzt verstärkt Mitarbeiter eingestellt. Wenn jetzt der Fall von rückgehenden Umsätzen eintritt, wirkt sich dies fatal auf die Ergebnisentwicklung aus, insbesondere bei steigenden Tariflöhnen.
Marc Kloepfel erklärt: „Produktinnovationen sowie die Produktverlagerungen werden ebenfalls wichtig werden, denn nur durch ein konsequentes Überdenken der Produktkomplexität, des eigenen Einkaufs sowie entsprechender Make-or-Buy Maßnahmen kann die langfristige Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben.“
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