Im Zuge der Umstrukturierung von VW wird auch die Lkw-Sparte verändert: Die VW-Lastwagensparte Truck & Bus wird an die Börse gehen, die Maschinenbausparte wird abgespalten. Der Maschinenbauer passt laut VW-Truck & Bus-Chef Andreas Renschler nicht in die Börsenpläne der Lastwagensparte, die ihren künftigen Sitz nach München verlegt.
VW Truck & Bus soll börsenfähig werden
VW Truck & Bus mit der MAN-Lastwagensparte und Scania will Renschler bis zum Jahr 2025 zum profitabelsten Lastwagenhersteller machen und sich auch in den USA und Asien stark aufstellen: “Wir wollen Global Champion in unserer Industrie werden.” Große Einsparungen verspricht sich Renschler in den nächsten Jahren vom Ausbau der Zusammenarbeit von MAN und Scania beim Einkauf und bei der Entwicklung von Motoren, Achsen und Getrieben.
MAN und Scania sind Marktführer in Deutschland, Europa und Brasilien, aber relativ schwach in Nordamerika und Asien. In den USA und Asien würden zusammen aber gut 60 Prozent der Gewinne in der Lkw-Branche erwirtschaftet, sagte Renschler. Am US-Lastwagenhersteller Navistar hält VW Truck & Bus derzeit 16,9 Prozent. Am chinesischen Lkw-Bauer Sinotruck ist MAN mit 25 Prozent beteiligt. Weltweit erwirtschaftete VW Truck & Bus im vergangenen Jahr 24 Milliarden Euro Umsatz. Zum Vergleich: Konkurrent Daimler kam auf 36 Milliarden.
In den kommenden zwölf Monaten soll sich VW Truck & Bus in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) umwandeln und börsenfähig werden. Damit sei die Sparte flexibler und habe zusätzliche Möglichkeiten, sich Geld für Wachstum zu besorgen, soRenschler. “Das heißt aber nicht automatisch, dass wir dann an die Börse gehen.” Ob und wann ein Börsengang erfolge, hänge auch stark vom Umfeld ab und sei eine Entscheidung des VW-Konzerns. “Jetzt machen wir den ersten Schritt, dann sehen wir weiter.”
Maschinenbau geht zurück in den VW-Konzern
Bis 2025 hat VW für den MAN-Konzern insgesamt eine Standort- und Beschäftigungsgarantie gegeben. MAN Diesel & Turbo mit Hauptsitz in Augsburg stellt Schiffsmotoren und Kompressoren für die Industrie her und beschäftigt 15.000 Mitarbeiter. Dieser Unternehmensteil werde demnächst in den VW-Konzern eingegliedert, sagte Renschler. Über die weitere Zukunft muss dann der Autokonzern entscheiden.