Segelschiff

(Bild: Sailcargo)

Das kanadische Unternehmen Sailcargo hat sich zum Ziel gesetzt, Seefracht zu befördern, ohne klimaschädliche Abgase zu produzieren. Dazu hat die Firma einen Frachtsegler konzipiert, der mit drei Masten, mehr als zwei Dutzend Segeln sowie einem E-Motor und Akkus ausgerüstet ist. Gebaut wird das Schiff in Costa Rica, es soll Ceiba heißen. Erst vor kurzem wurde der Kiel gelegt (siehe Video).

 

Geplant ist die Fortbewegung mit Windkraft über Segel. Für Zeiten der Windstille sind Elektromotoren mit entsprechenden Akkus an Bord. Letztere werden mithilfe von Solarzellen, kleinen Windrädern und Wellenenergiegeneratoren, die unter Deck verbaut sind, gespeist. Eine externe Aufladung in Häfen, beim Be- und Entladen, ist nicht vorgesehen.

Elektrofahrten entlang der amerikanischen Pazifikküste

Die Baukosten bis zum Stapellauf veranschlagt Sailcargo mit 3,6 Millionen US-Dollar (umgerechnet 3,2 Millionen Euro). Den Plänen nach soll das Segelschiff 45 Meter lang werden und 250 Tonnen oder zehn Standardcontainer befördern können. Angepeilt sind zwei Fahrten pro Jahr von Costa Rica über Peru, die Galapagos-Inseln und Hawaii ins kanadische Victoria (British Columbia) und zurück. Sailcargo nennt das The Pacific Exchange (PAX) Line.

Und wer sollen die Kunden sein? Sailcargo hat Unternehmen im Visier, die ihre Fracht emissionsfrei verschiffen wollen, die großen Wert auf Öko und Fair Trade legen. Doch das wird kosten: Laut Sailcargo soll der Grundpreis je Tonne und Meile das 20-fache der großen Triple-E-Containerschiffe betragen. Umgerechnet würde ein Kilo Kaffeebohnen dadurch etwa zwei Euro netto teurer werden, wenn es diese mit der Ceiba transportiert werden.

Hinter dem Zeitplan

Ursprünglich war die Jungfernfahrt für Juni 2020 geplant, doch das Projekt hinkt dem Zeitplan etwa zwei Jahr hinterher. Wie pünktlich die Ceiba fertig wird, hängt jedoch von Investorengeldern ab. Das Startkapital haben die Sailcargo-Gründer auf Kickstarter zusammengesammelt, damals kamen 30.000 US-Dollar zusammen.

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