Boxes on conveyor roller. 3D Rendering

(Bild: AdobeStock-Maksym/ Yemelynaov)

Das Risiko geografisch streuen

Globale Lieferketten nutzen regionale Endmontage-Shops, um ihre Märkte zu bedienen. Für handarbeitsintensive Tätigkeiten nutzen Unternehmen Länder mit niedrigen Personalkosten.

Das sind zwar wirksame Kostenhebel, sie lohnen sich jedoch nur bei einem hohen Anteil wirklich handarbeitsintensiver Tätigkeiten. Solche Montagen entstehen dann typischerweise in der Nähe regionaler Zielmärkte, etwa in Mexiko oder Brasilien für den nordamerikanischen Markt. Für Westeuropa kann das beispielsweise Tschechien oder Polen sin. Malaysia oder China könnten diese Rolle für die asiatischen Märkte übernehmen.

Auf diese Weise entsteht eine geografische Risikostreuung.

Die richtigen Zulieferprodukte wählen

Es müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, damit Produkte in geografisch entfernten Gegenden überhaupt beschafft oder hergestellt werden können.

Für eine Beschaffung in globalen Lieferketten sind Produkte mit kurzen Lieferfristen oft nicht passend. Auch Produkte mit einer großen Vielfalt und Komplexität sind wenig geeignet.

Lagerprodukte mit einem hohen Standardisierungsgrad oder Projektbedarfe mit Lieferfristen über einige Wochen eignen sich besser für globale Supply Chains.

Einen kontinuierlichen Fluss aufrecht halten

In den globalen Supply-Chains wird der See-Container oft als fahrendes Lager mitberücksichtigt. Bauen Sie Ihre Lieferkette jedoch so auf, dass auch beim Verlust eines Containers noch genügend Waren im Lager sind bis der nächste See-Container eintrifft.

So organisieren Sie die Logistik, dass ein kontinuierlicher Fluss erhalten bleibt, mit der Gewissheit, dass Sie eine eventuelle Lücke überbrücken können.

Produkte ohne entsprechend kontinuierliche Bedarfe sind dazu weniger geeignet.

Lieferanten strategisch managen

Ein zentraler Punkt in der (globalen) Lieferkette ist das strategische Lieferantenmanagement, um mögliche Risiken zu minimieren.

Dazu gehört die systematische Qualifizierung und Freigabe von Lieferanten. In globalen Lieferketten besuchen Sie Lieferanten vor Ort und qualifizieren sie in einem systematischen Prozess.

Erstmusterprüfung ist dabei ein klassisches Instrument. Es kann zwei bis drei Jahre dauern, bis nachhaltige Lieferketten aufgebaut sind.

Vor Ort bei Zulieferern präsent sein

Ein internationales Beschaffungsteam muss regelmäßig vor Ort sein, um eng zusammenzuarbeiten.

Ohne lokale Präsenz gelingt es kaum, von Westeuropa in Asien Produkte einzukaufen. Chinesische Lieferanten müssen kontinuierlich betreut werden, jede oder jede zweite Woche findet ein persönlicher Kontakt statt. Anders funktioniert der Einkauf dort kaum.

Das wiederum setzt hohe Volumina voraus, damit sich das Sourcing in diesen Ländern überhaupt rechnet.

Lagerbestände ausweiten für mehr Sicherheit

Es gibt Beispiele von Unternehmen, die Produkte in Asien beschaffen und die einen Lagerbestand für viele Monate oder bis zu einem Jahr in Europa haben.

Das kann mit einem spezifischen Produkt und den Besonderheiten einer geografischen Region zusammenhängen. Mit einem zusätzlichen Lager wollen diese Unternehmen die Liefersicherheit gewährleisten. Im Notfall haben sie dann die Zeit, einen alternativen Lieferanten aufzubauen.

Geografisch diversifizieren

Um das Ausfallrisiko zu minimieren, sollten Unternehmen ihre Beschaffung regional diversifizieren.

So pflegen Sie eine Lieferantenbasis mit qualifizierten Zulieferern in unterschiedlichen Regionen wie Asien, Amerika oder Westeuropa. Bestellungen werden dann an zwei oder mehrere Lieferantengruppen vergeben.

Dies bedingt Produkte mit einem kontinuierlichen und kritischen Bedarf.

Lieferanten kontinuierlich bewerten

Kontinuierliche Lieferantenbewertungen sind für Unternehmen ein kritisches Instrument zur Sicherung ihrer Lieferkette.

Damit Liefertermine strikt eingehalten werden und eine fehlerfreie Qualitätsware beim Auftraggeber ankommt, müssen die Zulieferer fortdauernd bewertet und betreut werden.

Dafür muss das Einkaufsteam den persönlichen und direkten Kontakt zum Lieferanten halten.

 

Quelle: produktion.de

 

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