Oldtimer Porsche 901 unrestauriert

Der Porsche-Oldie vor seiner Restaurierung. (Bild: Porsche)

Das rote Coupé wurde im Oktober 1964 als eines der ersten Serienmodelle des Sportwagens noch unter der Typbezeichnung 901 gebaut. Fast genau 50 Jahre später kaufte das Porsche Museum die zufällig gefundene Rarität nach einer Fernsehsendung zurück und versetzte sie wieder in den Originalzustand.

Porsche hatte den Nachfolger des 356 ursprünglich unter der Typbezeichnung 901 entwickelt und vorgestellt. Nur wenige Wochen nach Produktionsbeginn musste das Coupé im Herbst 1964 wegen eines markenrechtlichen Einspruchs jedoch umbenannt werden und hieß fortan 911. Alle bis dahin produzierten Kundenfahrzeuge waren zwar unter der Bezeichnung 901 gebaut, aber als 911 verkauft worden. Eine dieser Raritäten fehlte 50 Jahre lang in der Werkssammlung von Porsche.

Was macht den Porsche 901 so besonders?

Porsche 901 war die ursprüngliche Verkaufsbezeichnung des Porsche 911 bei seiner Vorstellung auf der Frankfurter IAA 1963. Porsche sieht erst den Porsche 911 G von 1973 als Nachfolger des Porsche 901.

Am 12. September 1963 wurde der neue Porsche 901 auf der Frankfurter IAA vorgestellt und im Oktober des Jahres 1964 auch auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert. Dort wurde der französische Automobilhersteller Peugeot darauf aufmerksam. Dieser hatte sich seit den 1920er Jahren die Rechte an allen dreistelligen Typbezeichnungen mit einer Null in der Mitte für Automobile hatte schützen lassen und wies Porsche auf diese eigenen Rechte hin.

Porsche reagierte darauf und änderte die Modellbezeichnung in Porsche 911, Im Herbst des Jahres 1964 waren jedoch bereits 82 Exemplare des mit einem 96 kW (130 PS) starken, luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor ausgestatteten und im Grundpreis 21. 900 DM teuren 901 Coupé verkauft.

Porsche-Rennwagen waren von der Peugeot-Regelung nicht betroffen

Diese Namensregelung machte es allen anderen Automobilherstellern nahezu unmöglich, ihre Modelle mit einer dreistelligen Zahlenkombination zu bezeichnen, sofern in der Mitte eine Null stand. Sie betraf sinngemäß auch andere straßenzugelassene Sportwagen wie den Porsche 904, der als Carrera GTS verkauft wurde, und den Porsche 906, der den Namen Carrera 6 erhielt.

Die Porsche 907, Porsche 908, Porsche 909 waren als Rennwagen ohne Straßenzulassung jedoch nicht von der Verwechslungsgefahr mit Peugeot-Straßenwagen betroffen und durften daher auch unter diesen Bezeichnungen an Rennen teilnehmen. Der Sachsenring Trabant 601, der eindeutig auch unter diese Namensregelung gefallen wäre, wurde dennoch ab 1964 in der DDR gebaut.

Trödeltrupp entdeckt 2014 den Porsche 901

Im Sommer 2014 erlangte das Modell mediale Aufmerksamkeit, als im Rahmen der RTL II-Doku-Soap Der Trödeltrupp ein stark restaurierungsbedürftiger Porsche 901 (Nummer 57 von 82 gebauten Exemplaren) in einer Lagerhalle bei Potsdam entdeckt wurde. Nach Vermittlung durch das Fernsehteam bot der Besitzer das Fahrzeug dem Porsche-Museum Stuttgart zum Kauf an. Aufgrund seiner Geschichte und weil eine Karosserie dieser Baureihe extrem selten ist, waren die Verantwortlichen des Porsche-Museums zum Kauf bereit und der Wagen ging für 107.000 Euro nach Stuttgart.

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf
(Bild: mi connect)

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

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