Wesentliche Wachstumstreiber waren wie bereits in den Vorjahren die gute wirtschaftliche Gesamtlage sowie der Transformationsbedarf der Kundenunternehmen, ausgelöst durch die zunehmende Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche.

Das ist das zentrale Ergebnis einer Analyse von Lünendonk & Hossenfelder. Das Unternehmen analysiert europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik, Beratungs-, Prüfungs- und Dienstleistungsbranche.

Die Studie besagt, dass die Digitalisierung auch an den Beratungsunternehmen nicht spurlos vorbei gehe. Viel häufiger als früher seien Kompetenzen im Big-Data- und Data-Analytics-Umfeld gefragt.

Gleichzeitig werde verstärkt Kompetenz im Umfeld der agilen Projektumsetzung und der Beratung nahe an der Kundenschnittstelle bis zum Endkunden aufgebaut.  Das derzeit größte Wachstumshemmnis für Beratungsunternehmen bleibt laut Studie nach wie vor die Gewinnung qualifizierter Berater. Das werde sich auch absehbar nicht ändern.

Top 10 steigern Gesamtumsatz

Von den zehn führenden Managementberatungen mit Hauptsitz und Mehrheit des Stammkapitals in Deutschland konnten alle Unternehmen ihren Umsatz steigern und erzielten mit über 8.100 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von rund 2 Milliarden Euro.

Wie bereits im Vorjahr ist das Beratungsunternehmen Q_Perior aus München mit über 35 Prozent Umsatzzuwachs das wachstumsstärkste Unternehmen der Top-10-Liste. Allerdings ist hierin die Übernahme der schweizerischen P5group im März 2017 enthalten. Ohne die Übernahme lag das Wachstum aber immer noch deutlich über 18 Prozent.

Nur das Unternehmen Porsche Consulting wuchs organisch mit 19,3 Prozent noch stärker. Das größte Beratungsunternehmen mit deutschen Wurzeln Roland Berger steigerte ebenfalls deutlich den Gesamtumsatz und erzielte 2017 geschätzte 550 Millionen Euro.

Gegenüber dem Vorjahr haben sich auf der Liste einige Veränderungen ergeben. Um in die Beratungsliste aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen mindestens 60 Prozent des Umsatzes mit klassischen Managementberatungsthemen erzielen.

Das Beratungshaus Kienbaum konzentriert sich künftig auf die Beratung rund um Mensch und Organisation. Neben der traditionell starken Marktbearbeitung in den Feldern Executive Search und HR-Management bedeutet das für die Kienbaum-Organisationsberatung eine Fokussierung auf die klassischen Ablauf- und Aufbauorganisationen sowie HR-Organisationen.

Mit Blick auf diese Fokussierung hat sich Kienbaum unter anderem in den vergangenen Jahren von den klassischen Managementberatungs-Bereichen „Process Excellence“ und „Business Technology Management“ getrennt. Damit erfüllt Kienbaum die Kriterien für eine Aufnahme in die Liste nicht mehr und ist daher ab 2018 nicht mehr in der Liste für Managementberatungs-Unternehmen geführt.

Aufgerückt ist dafür die unter anderem auf Einkaufsberatung spezialisierte Unternehmensberatung h&z aus München, die 2017 über 70 Millionen Euro erzielte. Ebenfalls signifikante Umsätze mit Management- und Technologieberatung erwirtschaftete Detecon International, allerdings derzeit noch überwiegend innerhalb des Telekom-Konzerns. Deshalb wird das Unternehmen 2018 nicht in der Liste geführt.

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