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Verdacht auf Bestechung und Untreue bei Porsche (Bild: Porsche AG)

Bei Porsche steht der Verdacht auf Bestechung und Untreue im Raum. Staatsanwaltschaft, Steuerfahndung und Landeskriminalamt haben mit 176 Einsatzkräften  unterschiedliche Standorte der VW-Tochter Porsche und Finanzbehörden durchsucht. Dabei wurden Unterlagen und Datenträger sichergestellt.

Laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart handelte es sich bei den Objekten um Büroräume der Porsche AG in Stuttgart und Weissach, Büroräume der Finanzbehörden in Stuttgart und Schwäbisch Gmünd, Büroräume einer Steuerberatungskanzlei in Stuttgart sowie Privatwohnungen im Landkreis Karlsruhe, Ostalbkreis und in Pforzheim.

Geheime Informationen verraten

Nach den bisherigen Ermittlungen soll ein Beamter des Konzernprüfungsamtes Stuttgart während laufender Betriebsprüfung der Porsche AG geheimhaltungsbedürfte Informationen an einen steuerlichen Berater der Porsche AG verraten und im Gegenzug Vorteile angenommen haben.

Darüber hinaus bestehe der Verdacht, dass einem ehemaligen Betriebsratsmitglied unverhältnismäßig hohe Vergütungen gezahlt worden seien, heißt es in der Mitteilung weiter.

Vorwurf der Untreue

Fünf Porsche-Mitarbeiter, teilweise Führungskräfte, und der verdächtigte Steuerberater könnten sich damit unter anderem wegen Untreue strafbar gemacht haben. Der Betriebsrat selbst gehört nicht zu den Beschuldigten.

Unklar ist, ob die Ermittlungen wegen des Betriebsratsgehalts im Zuge der Untersuchungen bei der Betriebsprüfung aufgekommen waren. Es gehe dabei um zwei unabhängige Sachverhalte, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart.

Bußgeldzahlung wegen überhöhter Abgaswerte

Erst Anfang Mai hatte die Staatsanwaltschaft ein Bußgeld gegen Porsche in Höhe von 535 Millionen Euro verhängt.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in einer Abteilung des Entwicklungsbereichs der Porsche AG im Hinblick auf die Emissionen von Fahrzeugen im Zeitraum ab 2009 festgestellt. Diese führte im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen dazu, dass deren Ausstoß von Stickoxiden nicht den regulatorischen Anforderungen entsprach.

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