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(Bild: Pixabay)

Deutschland liegt bei den Außenhandelspartnern Rumäniens auf Platz 1. Laut Auswärtigem Amt wächst die Wirtschaft in diesem Land dynamisch an. Trotzdem ist es das drittärmste Land in der EU. Was Sie noch über Rumänien und Ihre Geschäftspartner vor Ort wissen sollten, erfahren Sie in diesem Text.

Geschäfte macht man nur persönlich

Ähnlich wie in anderen osteuropäischen Ländern funktioniert das Business in Rumänien am besten mit Beziehungen. Sie sollten lieber einen gemeinsamen Geschäftspartner finden, als es mit kalter Telefonakquise zu versuchen. Am Anfang sind Gespräche oft in ungezwungenem Rahmen, um sich kennenzulernen. Dafür unbedingt Zeit mitbringen, da diese Termine nicht zielorientiert sind. Später werden Entscheidungen und Geschäftsabschlüsse nur in persönlichen Treffen gemacht.

Kündigen Sie Besuche in Rumänien rechtzeitig vorher an. Pünktlichkeit ist zwar wichtig, aber nicht alle halten sich immer daran. Ihr Kleidungsstil sollte eher zurückhaltend und konservativ sein. Da Statussymbole wichtig sind, darf es gerne hochwertiger sein. Sie sollten sich auch auf extremere Wetterlagen im Winter und im Sommer einstellen.

Zur Begrüßung genügt ein normaler Handschlag, bei Damen ist sogar ein Handkuss möglich. Ihre Visitenkarten sollte für die komplette Gruppe reichen, wenn Sie sich mit mehreren Vertretern eines Unternehmens treffen.

Rumänien: Ein Land im Wandel

Rumänien durchläuft momentan noch einen Reformprozess. Dadurch bietet es noch nicht die Garantien wie andere Märkte am EU-Markt. Obwohl das Land sich insgesamt wirtschaftlich positiv entwickelt, gilt das nicht für alle Regionen.

Auch kulturell äußern sich unterschiedliche Einflüsse. Kleiner Tipp: Wenn Sie sich ein bisschen mit den Regionen auskennen und auch noch über rumänische Geschichte Bescheid wissen, werden Sie schnell Pluspunkte sammeln. Auf keinen Fall sollten Sie sich von Klischees über Rumänien beeinflussen lassen. Sie werden vor Ort auf offene Menschen mit starken kulturellen Wurzeln treffen.

Sprachlich unterscheiden sich Jung und Alt voneinander. Während die jüngere Generation fit im Englischen ist, benutzen die Älteren eher Französisch. In Siebenbürgen könnten Ihnen auch noch Deutsch oder Ungarisch begegnen.

Sinnvoll: Eine gesunde Skepsis

Obwohl der persönliche Umgang manchmal etwas lockerer wirkt, ist die Hierarchie sehr wichtig. Und nicht immer darf Ihr Gesprächspartner das entscheiden, was er mit Ihnen verhandelt. Das sollten Sie nachprüfen. Oftmals kann es auch sein, dass man denkt, eine Entscheidung ist schon durch, obwohl höhere Stellen noch zustimmen müssen.

Die Behörden haben in Rumänien ebenfalls einen großen Einfluss. Deswegen ist eine gute Beziehung zu den öffentlichen Stellen wichtig. Aber Achtung: Halten Sie sich fern von Korruption! Bei Einladungen zu Ausflügen oder ins Restaurant brauchen Sie aber nicht misstrauisch zu sein. Es ist ein reiner Ausdruck rumänischer Höflichkeit.

Diplomatisches Handeln hilft

Im Small Talk sollten Sie manche Gesprächsthemen eher nicht ansprechen. Politik, die Situation von Minderheiten oder das Image Rumäniens sind nicht gut geeignet. Sie sollten auch nicht die Schwächen Rumäniens zur Sprache bringen. Witze über die kommunistische Zeit kommen ebenso nicht gut an. Die Themen Religion und Homosexualität sind besonders heikel, weil viele Rumänen sehr gläubig sind. Loben Sie lieber die positive Entwicklung osteuropäischer Länder.

Besserwisser sind in Rumänien nicht gerne gesehen. Direkte Kritik sollten Sie ebenfalls vermeiden. Verpacken Sie negatives Feedback auf eine möglichst diplomatische Weise.

Formalitäten müssen eingehalten werden
Wie auch in anderen osteuropäischen Ländern sind die Umgangsformen und Regeln strikt einzuhalten. Höflichkeit und Etikette sind, vor allem in der Geschäftswelt, besonders wichtig. Packen Sie unbedingt Ihre Knigge-Kenntnisse aus, seien Sie zuvorkommend und hilfsbereit, und Sie werden positiv wahrgenommen.

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