BMW iX3 Elektroauto

Mit dem iX3 will BMW ins SUV-Segement vorstoßen und benötigt dafür Batterierohstoffe. (Bild: BMW)

Die deutschen Autobauer forcieren die Produktion ihrer Elektromodelle. Mit Erfolg, war 2020 das bislang erfolgreichste Verkaufsjahr der Stromer. Doch der Wechsel vom Verbrenner zum Elektromotor hat einen Haken: Der für die Batterien benötigte Rohstoff Lithium ist nicht ganz einfach zu beschaffen.

BMW hat sich jetzt mit einem Millionenvertrag weitere Lieferungen des wertvollen Materials gesichert. Kam das Lithium für die E-Autos aus München bislang aus Australien, stößt ab dem kommenden Jahr Argentinien dazu.

Lieferant ist das US-Unternehmen Livent. Der Vertrag läuft über mehrere Jahre und soll 285 Millionen Euro schwer sein. Damit streut der Konzern sein Risiko. „Wir machen uns damit technologisch, geografisch und geopolitisch unabhängiger von einzelnen Lieferanten“, so Andreas Wendt, BMW-Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk.

BMW legt Wert auf nachhaltigen Abbau von Rohstoffen

Seit 2019 erhält die BMW-Gruppe Lithium aus den Hardrock-Lagerstätten in Australien. Dafür gingen die Deutschen einen Liefervertrag mit Ganfeng Lithium mit Sitz in Jiangxi ein. Der Vertrag soll fünf Jahre laufen und ein Volumen von 540 Millionen Euro umfassen.

In Argentinien kommt das Lithium aus der Sole von Salzseen im Dreiländereck zwischen Argentinien, Bolivien und Chile. Das ist ein sehr wasserintensives Unterfangen. Livent will dafür ein Verfahren entwickelt haben, dass eine nachhaltige Wassernutzung gewährleisten soll. Die Auswirkungen auf das lokale Ökosystem sollen möglichst gering sein. Lösungsmittel und andere Chemikalien sollen mit der Umwelt nicht in Kontakt kommen.

Die BMW Group kauft kritische Rohstoffe wie Lithium und Kobalt direkt bei den Rohstoffproduzenten ein und stellt sie ihren Batteriezellen-Lieferanten zur Verfügung. So schafft das Unternehmen vollständige Transparenz über die Herkunft und Abbaumethoden des Materials.

IRMA-Standard für Lithium-Lieferanten

Als erster Automobilhersteller ist BMW Anfang 2020 der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) beigetreten. IRMA ist eine von verschiedenen Interessensvertretern geleitete Initiative, die Leitlinien für einen verantwortungsvollen Abbau von Rohstoffen erarbeitet und dabei Anforderungen an Umwelt- und Sozialstandards definiert hat.

Die BMW Group hat sich zum Ziel gesetzt, dass sich Lieferanten von mineralischen Rohstoffen zukünftig nach diesem Standard zertifizieren lassen. Livent ist nun auf Empfehlung der BMW Group ein vorläufiges Mitglied der Initiative geworden und hat sich verpflichtet, sich nach dem IRMA-Standard bewerten zu lassen.

Damit ist es laut der BMW-Mitteilung das erste Unternehmen mit Abbauaktivitäten in Argentinien und im Lithium-Abbau eines der ersten Unternehmen weltweit.

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