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Konfliktmineralien aus dem Kongo: Apple liegt vorn

Rohstoffe aus dem Kongo gelten als Konfliktmineralien, da die Bedingungen von Abbau und Handel oft gegen Menschenrechte und Umweltvorschriften verstoßen. Auch werden oft gewalttätige Auseinandersetzungen um die dortigen Rohstoffe geführt.

Das Enough Projekt hat jetzt ein Ranking erstellt, dass die Bemühungen von Unternehmen erfasst, ihre Lieferungen dieser Konfliktmineralien aus dem Kongo möglichst konfliktfrei zu gestalten.

20 Unternehmen aus den Bereichen Consumer Electronics und Schmuckhandel hat das Projekt unter die Lupe genommen. Sie gehören zu den größten Unternehmen, die viel Zinn, Wolfram, Tantal und Gold aus dem Kongo importieren. Je höher das Rating, desto mehr Fortschritte macht das Unternehmen in seinen Bemühungen.

Vier Kriterien haben bei der Bewertung eine Rolle gespielt:

  1. Due Dilligende und Reporting der Beschaffung von Konfliktmaterialien: Einführung von Richtlinien zur Beschaffung von Konfliktmineralien, Due Dilligence von Lieferanten, Transparenz von Schmelzen und Veredelungsunternehmen, Audits von Lieferanten.
  2. Bemühungen um einen konfliktfreien Rohstoffhandel und Beschaffung von konfliktfreien Mineralien, besonders Gold: Beschaffung von nachweislich konfliktfreien Rohstoffen wie Zinn, Tantal, Wolfram und Gold aus dem Kongo. Zudem Unterstützung eines konfliktfreien Handels mithilfe von Finanzhilfen und Unternehmensengagement.
  3. Unterstützung und Verbesserung der Existenzgrundlage von kleinen Bergwerken im Ost-Kongo: Unterstützung über finanzielle Zuwendungen zu Projekten, die das Ziel haben, kleine Bergwerksunternehmen zu unterstützen. Dabei im Fokus: Sicherheits-, Gesundheits- und wirtschafliche Aspekte.
  4. Fürsprache von konfliktfreien Mineralien: Aktives Engagement und Unterstützung der Dodd-Frank Wall Street Reform und des Consumer Protection Act Section 1502. Einsatz für das Bewusstsein, welche Risiken die Beschaffung von Konfliktmineralien birgt.

Das Enough Project definiert konfliktfreie Mineralien so, dass diese weder direkt noch indirekt bewaffnete Gruppen (auch das Staatsmilitär oder ausländische Regierungen) unterstützen dürfen. Zwar räumen die Macher ein, dass diese Definition noch keine vollkommen konfliktfreie Lieferkette garantiert, die Bemühungen sowoh der Lieferanten als auch der beschaffenden Unternehmen jedoch anerkennt.

Im April 2017 waren immerhin 420 Minen im Kongo als konfliktfrei gelabelt. Zum Vergleich: Als Enough sein erstes Ranking 2010 veröffentlichte waren es null.

Konfliktmineralien aus dem Kongo: Apple liegt vorn

Firmenranking: Konfliktmineralien aus dem Kongo. Grafik: Enough Project

Bild: Imarc/Fotolia.de

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