Tesla hat einen weiteren Liefervertrag für den wichtigen Rohstoff Nickel abgeschlossen. Der US-Autobauer und der Rohstoffproduzent Prony Resources haben einen mehrjährigen Vertrag geschlossen. Etwa 42.000 Tonnen Nickel sollen aus Neukaledonien zu den Produktionsstätten von Tesla geliefert werden.
Das Volumen sei „indikativ“ und könne variieren, sagte Antonin Beurrier, Vorstandsvorsitzender von Prony, nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters bei einer Pressekonferenz. Der Liefervertrag wurde laut Prony über den Schweizer Rohstoffhändler Trafigura mit Tesla ausgehandelt, er wurde bereits im vergangenen Monat unterzeichnet. Trafigura ist zu 19 Prozent an Prony beteiligt. Wie lange die Laufzeit des Vertrags gehe und andere Details zur Vereinbarung machte Beurrier nicht.
Prony hatte erst in diesem Jahr die verlustreichen Nickelminen von Vale in Neukaledonien gekauft. Bis 2024 plant das Unternehmen eine jährliche Nickelproduktion von 44.000 Tonnen. Das wäre eine Verdoppelung des 2021er-Outputs. Die Vereinbarung mit Tesla mache den Autohersteller zum größten Kunden, so Beurrier.
Wer ist Prony Resources?
Prony ist mehrheitlich im Besitz der Provinzbehörden Neukaledoniens. Ihnen gehören 51 Prozent der Anteile. Neukaledonien ist eine Inselgruppe im südlichen Pazifik, östlich von Australien. Sie gehört zu Frankreich.
Der Rohstoffproduzent stellt Zwischenprodukte aus Nickel her, die in Batterien weiterverwendet werden können. Das hat dazu geführt, dass das Unternehmen von den steigenden Nickelpreisen enorm profitiert hat und mittlerweile in seinem Kerngeschäft profitabel ist.
Prony will, eigenen Angaben zufolge, 220 Millionen Euro Kredit vom französischen Staat leihen, um in die Nickel-Produktion und die Abfallbehandlung vor Ort zu investieren. Diese Finanzierung ist jedoch alles andere als sicher, denn der französische Staatshaushalt für 2022 noch nicht unter Dach und Fach.
Nachhaltige Nickelproduktion?
Im Dezember will sich Prony einen Partner suchen, um ein Solar-Kraftwerk für das Werk aufzubauen. Dieses soll das derzeitige Kohlekraftwerk als Energieversorger ablösen. Das Ziel ist, den CO2-Ausstoß zu halbieren.
Im Juli hatte Tesla bereits mit dem Rohstoffkonzern BHP einen Liefervertrag für Nickel geschlossen. Der Rohstoff kommt dabei aus Westaustralien. Wie hoch die Liefermenge sein wird, wurde nicht bekannt, Gerüchte sprechen von jährlich 18.000 Tonnen.
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