Ende des Jahres 2019 sind die Rohölpreise angestiegen, da die OPEC zusammen mit weiteren Produzentenländern (inklusive Russland) erneut Kürzungen der Ölförderungsmenge beschlossen hat. Der Preisanstieg hat sich im Januar des neuen Jahres allerdings nicht weiter fortgesetzt und die Preise für alle drei im Index enthaltenden Rohölsorte (Brent, WTI, Dubai) sanken durchschnittlich.
Anfang des Monats stiegen die Preise zunächst kurzfristig stark an, als der Konflikt zwischen Iran und den USA erneut eskalierte. Am 2. Januar 2020 wurde der iranische General Qassem Soleimani durch das US-Militär getötet. Der Iran reagierte daraufhin mit Angriffen auf internationale Militärstützpunkte im Irak.
Das beeinflusst den Ölpreis
Aufgrund der Ereignisse schlugen die Ölpreise nach oben aus und erreichten am 3. Januar bereits das Monatsmaximum von 69 US-Dollar pro Barrel Brent und 63 US-Dollar pro Barrel WTI Rohöl. Das hohe Preisniveau blieb trotz angespannter weltpolitischer Lage nur wenige Tage bestehen. Ab dem 7. Januar sanken die Ölpreise bis zum Monatsende kontinuierlich, mit Ausnahme vom 27. Januar, wo insbesondere der Preis der Referenzsorte aus Dubai anstieg.
Grund für den kurzfristigen Preisanstieg waren iranische Raketenangriffe auf die amerikanische Botschaft in Bagdad. Der überwiegend fallende Verlauf der Ölpreise in der zweiten Januarhälfte wurde insbesondere durch den Ausbruch des Coronavirus in China verursacht.
Aufgrund des Virus und der Abriegelung der Metropole Wuhan kam es in China zu großen Verkehrs- und Reisebeschränkungen, welche einen Rückgang der Ölnachfrage mit sich zogen. Außerdem drückten die Befürchtungen, dass das Coronavirus sich weiter ausbreitet und die chinesische Wirtschaft dauerhaft schwächt, ebenfalls auf die Ölpreise. Die Preise erreichten am 31. Januar das Monatstief von 57 US-Dollar pro Barrel Brent und 52 US-Dollar pro Barrel WTI.
Auch die europäischen und die amerikanischen Erdgaspreise fielen durchschnittlich im Januar verglichen mit dem Vormonat. Besonders stark sank der Preis für europäisches Erdgas. Einerseits haben die für den Januar unüblich milden Temperaturen in Europa zu einer Reduktion des europäischen Verbrauchs an Erdgas geführt, andererseits ist der europäische Gasmarkt derzeit gut versorgt.
Der Teilindex für Kohle hingegen stieg im Januar im Vergleich zum Vormonat durchschnittlich um 4,2 Prozent, wobei sich sowohl die Preise für australische als auch die Preise für südafrikanische Kohle erhöhten. Zwar ist die europäische und US-amerikanische Stromproduktion aus Kohle rückläufig, allerdings wächst die Nachfrage nach Kohle aus Indien, Vietnam, Indonesien, Bangladesch und Pakistan.