Der 3D-Druck verändert die industrielle Landschaft und ermöglicht unter anderem Einsparungen beim Einkauf. Es entstehen vernetzte Workflows vom Einkauf bis zum Vertrieb. Protolabs nennt 5 Gründe, warum 3D-Druck im Einkauf einen signifikanten Unterschied macht.
- Geschwindigkeit
Die Schnelligkeit der Märkte und der Kundenwunsch nach individuellen Produkten erfordert auch eine immer schnellere Fertigung. Fragt ein Kunde nach einem individuellen Produkt oder benötigt ein Techniker ein spezielles Teil, muss das schnell produziert werden. Mit additiven Verfahren ist es möglich, ein Produkt in vielen verschiedenen Varianten anzubieten oder Sonderanfertigungen zu produzieren, die mit herkömmlichen Methoden nicht oder nur mit hohem Zeit- und Materialeinsatz herstellbar sind – und das ohne signifikante Mehrkosten. Mit modernen additiven Verfahren kann die Produktion mit nur einem Knopfdruck angestoßen werden. - Reduzierung der Lagerhaltungskosten
Die additive Fertigung ermöglicht eine Just-in-time-Lieferung und eine größere Variantenvielfalt. Aufgrund der Fertigung „On-Demand“ können Unternehmen Lagerkosten sparen und erhalten die benötigten Teile immer individuell nach Bedarf. In Zusammenarbeit mit modernen Anbietern additiver Verfahren wird eine Produktion schnell und fristgerecht angestoßen. Dazu benötigt das Unternehmen weder einen Fertigteillagerbestand noch muss es mit langen Produktionsvorbereitungszeiten rechnen. - Weniger Lieferanten: Überblick über gesamte Supply Chain
Die Lieferantenkette verkürzt sich durch additive Fertigungstechnologien, da die Produkte im Idealfall direkt von einem Lieferanten – dem Partner im 3D-Druck – geliefert werden. Dies geschieht heute teilweise schon über eine einfache Online-Bestellung und fördert die Prozesse des E-Procurement im Einkauf 4.0. Operative Einkaufsprozesse können somit nahezu komplett digitalisiert werden. Der Einkauf steuert und überwacht diese Prozesse und führt Gespräche mit Lieferanten. Gleichzeitig muss der Einkäufer auch ein erhöhtes technisches Verständnis entwickeln, da er die Bestellprozesse der Produktion sinnvoll nachvollziehen muss. Künftig ist es notwendig, dass der Einkauf in Echtzeit reagiert und aussagekräftige Informationen geben kann. - Produktion ab Losgröße 1
Ein entscheidender Unterschied zu den herkömmlichen Fertigungsverfahren ist, dass die additive Fertigung werkzeuglos erfolgt und kein spezielles Setup der Anlage vorgenommen werden muss. Sobald eine neue Modell-Datei im System ist, ist die Anlage direkt produktionsbereit. Und das bereits ab Losgröße 1. Aus diesem Grund kann die additive Fertigung künftig auch als mobiles Ersatzteillager gesehen werden. Von Bereichen wie der Luft- und Raumfahrttechnik, in der häufig unterschiedlichste Ersatzteile an verschiedenen Destinationen benötigt werden, bis hin zum Museumsbetrieb, in dem Teile benötigt werden, die es heute gar nicht mehr gibt. - Komplexe Geometrien und vielfältige Varianten
Die neuen Technologien kommen dort zum Einsatz, wo die traditionelle Fertigung an ihre Grenzen kommt. Dies zeigt sich beispielsweise bei der Herstellung komplexer Produkte oder bei Produkten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Mit modernen Fertigungsprozessen wird für ein komplexeres Produkt nicht mehr Zeit benötigt als für ein weniger komplexes. Je nach Größe kann so eine gesamte Baugruppe aus vielen unterschiedlichen Teilen in einem Bauraum erstellt werden. Und auch die Kosten für die Umstellung von Produktionsanlagen entfallen, ebenso wie das Lagern von Formen, denn diese sind als digitale Designvorlage abgelegt.
„Der moderne Einkäufer spielt eine Schlüsselrolle in der Kommunikation zwischen Produktion und Lieferanten. Dabei muss er seine Entscheidungen auf der Basis valider Daten treffen und sich schnelle, skalierbare und einfache Online-Prozesse zu Nutze machen“, so Tobias Fischer, Senior Marketing Manager von Protolabs. „Mit Industrie 4.0 und der umfassenden Digitalisierung wird auch der Einkauf einen Wandel durchleben. 3D-Druck ist hier eine Schlüsseltechnologie.“
(Bild: Protolabs-Jenna Nyman)