Vernetztes-Fahren-Continental

(Bild: Continental)

Die Europäische Kommission hat sich in einer Vorschrift entschieden, beim vernetzten, hochautomatisierten Verkehr vorerst auf die Technologie Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) zu setzen. C-ITS nutzt den WLAN-Standard 802.11p, der auch als pWLAN oder ITS-G5 bekannt ist.

WLAN für zeitkritische Anwendungen

Dafür werden intelligente Verkehrssysteme benötigt, mit deren Hilfe Verkehrsteilnehmer und die Infrastruktur miteinander und untereinander kommunizieren. Der Standard C-ITS sei für den vernetzten und hochautomatisierten Verkehr entwickelt worden sowie ausgereift, getestet und bereits verfügbar, so die EU-Kommission. Zum 1. Januar 2020 soll die Regelung dann in Kraft treten.

Genutzt werden soll C-ITS für zeitkritische Dienste, etwa bei Staus auf den nächsten 2 Kilometern oder Unwetterwarnungen. Für weniger dringliche Anwendungen soll dann der Mobilfunk – 4G oder 5G – zum Einsatz kommen. Im Endeffekt wird es also auf einen Mix hinauslaufen: Mobilfunk ergänzt C-ITS, wobei die Standards auch untereinander kommunizieren sollen.

Kritik der Unternehmen: Doppelte Netze

Die Entscheidung der EU-Kommission ist umstritten, denn bislang setzen Unternehmen wie die Autobauer auf 5G. Daher bezeichnete der Münchner Hersteller BMW die Entscheidung auch als “Schritt in die absolut falsche Richtung”, schreibt die Wirtschaftswoche. Auch Telekomanbieter sind nicht zufrieden mit der Entscheidung.

Im internationalen Vergleich setzten die USA auf einen ebenfalls WLAN-ähnlichen Standard (DSRC – Dedicated Short Range Communication), während die Chinesen 5G bevorzugen. Das bedeutet für Unternehmen wahrscheinlich den Aufbau von doppelten Netzen: Zum einen C-ITS beziehungweise DSRC und 5G.

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