Weißer 5er BMW auf fährt auf Straße, blauer Himmel

(Bild: BMW)

Ab September 2018 wird der neue Prüfzyklus WLTP für die Typzulassung von neuen Automodellen verpflichtet. Das steht für Worldwide Harmonized Lights Vehicles Test Procedures. Dieser soll die Verbrauchs- und Abgaswerte realistischer darstellen – und damit deutlich höher. Bis zu 20 Prozent sollen die Werte steigen, schätzt der Verband der Automobilhersteller (VDA). Gleichzeitig bleiben die strengen Abgaswerte aber bestehen. Hat ein Modell bis dahin noch kein WLTP-Zertifikat, müssen sie vorläufig aus dem Programm genommen werden – egal ob sie die Schadstoff-Grenzwerte einhalten oder nicht. Das bringt die Hersteller in die Bredouille, ihre Produktion gerät ins Stocken.

Höhere Anzahl von Tests durch WLTP

Künftig muss nicht nur jede Motor-Getriebe-Antriebs-Kombination einen Verbrauchstest durchlaufen, nun wird auch die Ausstattung des Autos berücksichtigt, da diese das Gewicht und damit den Energieverbrauch beeinflusst. „Allein beim VW Golf gibt es etwa zwei Millionen verschiedene Varianten, für die wir individuelle Verbrauchswerte ermitteln und im Konfigurator ausweisen“, sagte ein VW-Sprecher dem Fachmagazin „Auto, Motor und Sport.“

Automodelle nicht verfügbar

Daher wird es auch bisher bekannte und beliebte Modelle künftig nicht mehr geben. BMW lässt beispielsweise seine Sportwagen-Ikone M3 vorzeitig auslaufen und hat auch beim beim Siebener und den SUV-Modellen X5 und X6 den Benziner vorerst aus dem Programm genommen.

Auch Porsche schränkt sein Modellangebot ein: Der Autohersteller teilte  mit, man mache „ seine Modellpalette fit für die künftig gültigen Abgasnormen gemäß des neuen Prüfzyklus WLTP“. Vorübergehend komme es „zu einem eingeschränkten Modellangebot“. Man arbeite mit Hochdruck daran, Bestellungen so abzuarbeiten, dass die Autos vor dem September zugelassen werden können – also noch mit der alten Abgasnorm. Dieselmotoren für seine SUV hat Porsche schon aus seinem Programm genommen. Wer heute einen Neuwagen ordert, muss nach Porscheangeaben wohl mindestens bis Frühjahr 2019 warten.

Aber auch Massenhersteller bekommen Probleme: So bietet der Volkswagen-Konzern laut aktueller ADAC-Liste gerade einmal drei Modelle an, die die strengen Vorgaben für die neue Euronorm 6D-temp erfüllen – zwei Audis (A6, A7) und einen Up-Kleinwagen.

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