Eierlegende Wollmilchsau

Einkäufer als eierlegende Wollmilchsau? (Bild: Birgit Brandhuber - stock.adobe.com)

Einkäufer können sich aktuell aussuchen, in welcher „Bude sie ihre Brötchen verdienen wollen“ oder eben auch jederzeit selbst entscheiden, bei welcher Firma sie schnell wieder das Arbeitsverhältnis beenden, weil zum Beispiel das im Vorstellungsgespräch Versprochene nicht der Realität entspricht.

Obstkorb und Kickertisch reichen nicht

Daher ist es wichtiger denn je zu wissen: Was kann und will ich meinem Einkäufer bieten? Was kann ich ihm versprechen, ohne ihn nach wenigen Monaten zu frustrieren? Dazu ist es immens wichtig zu verstehen, was erstklassige Einkäufer heutzutage dazu motiviert, in einem Unternehmen anzufangen. Und da reicht es bei Weitem nicht aus, einen kostenlosen Obstkorb, Wasserspender oder einen netten Kickertisch aufzustellen. Neben einer spannenden Aufgabe und Gehalt sind Nachhaltigkeit und Home-Office-Regelungen ganz wichtige Faktoren geworden.

Einkäufer, die bereits top sind und somit auch jederzeit überall anfangen könnten, müssen mit mehr als dem oben genannten geködert werden. Aber wie fängt man eine fast-eierlegende-Wollmilchsau?

Wie angelt man sich einen Top-Einkäufer?

Wie sieht in Ihrem Unternehmen die Weiterbildungs- und Weiterentwicklungspolitik aus? Darf sich ein Einkäufer bei Ihnen im Unternehmen weiterentwickeln und zu Höherem aufsteigen oder wollen Sie lediglich einen Einkäufer, der „nur“ seine Arbeit tut, aber nicht einer, der nach den Sternen greift? Dann werden Sie aber auch nur einen bekommen, der „nur“ seine Arbeit tut und der irgendwann das Weite suchen wird, wenn ihm woanders die Tür nach oben geöffnet wird.

Interessiert Sie der Mensch hinter dem Mitarbeiter? Heißt, kennen Sie die persönlichen Werte und Ziele Ihrer Einkäufer und wissen Sie von jedem einzelnen, was ihn motiviert? Menschen sind individuelle Wesen und müssen auch so geführt werden. Wenn einer den Wert „Freiheit“ als oberstes Lebensmotto hat, werden Sie diesen anders führen müssen als einen, dem „Sicherheit“ äußerst wichtig ist.

Wie wertschätzend gehen Sie mit Ihren Einkäufern um? Zeigen Sie Verständnis und geben Unterstützung, wenn es für ihn brenzlig wird? Auch dies gehört zu einem guten und modernen Führungsstil, der Früchte in Form von zufriedenen und motivierten Mitarbeitern tragen wird. Führen Sie mit Menschlichkeit, Respekt und Empathie und Sie werden lange Freude an Ihrem Top-Einkäufer haben.

Führung heißt nicht Kontrolle

Wenn Sie selbst eine wahre Führungspersönlichkeit sind, dann entwickeln Sie Ihre Einkäufer weiter, dann fordern und fördern Sie sie, dann machen Sie aus Ihnen ebenso starke Persönlichkeiten, geben Ihnen Raum zur Entfaltung und zum Kreativ-sein, geben Ihnen aber auch genauso Leitplanken, an denen sie sich orientieren können.

Gute Einkäufer möchten heutzutage geführt werden, aber sie verstehen Führung so, dass sie selbst wachsen und selbst neue Ideen einbringen können. Die Arbeit soll die Mitarbeiter stärken, sie zu starken Persönlichkeiten reifen lassen und nicht belasten. Top-Einkäufer wollen sich auch künftig weiterbilden. Bieten Sie ihnen diese Perspektiven an.

Wenn er oder sie also aktuell nur Eier legen und Milch bieten kann, dann fördern sie ihn dahingehend, dass er auch noch Wolle und die Sau dazubekommt. Denn die eierlegende Wollmilchsau ist der Top-Einkäufer.

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