
Eine Studie sagt, wo Einkäufer am meisten verdienen. (Bild: Pixabay)
Der Studie zufolge verdienen Einkäufer in Deutschland ein Brutto-Grundgehalt von 67.600 Euro. Bei diesem Wert handelt es sich um den Median, der aussagt, dass 50 Prozent mehr und 50 Prozent weniger verdienen.
Männer verdienen im Schnitt 70.000 Euro, Frauen liegen bei 54.540 Euro. Durch zusätzliche Gehaltsbausteine wie Sonderzahlungen, betriebliche Altersversorgung, Jobtickets, Essenszuschüsse, Boni oder Provisionen steigt der Median um 11,7 Prozent auf 75.500 Euro (Männer 80.000 Euro, Frauen 59.180 Euro), geht aus den Ergebnissen der Einkäufer-Gehaltsstudie weiter hervor.
Die im Zeitraum Ende Oktober bis Ende Dezember 2019 insgesamt 638 befragten Personen weisen eine durchschnittliche Berufserfahrung im Einkauf von 12,5 Jahren auf, wobei sie gut acht Jahre davon im aktuellen Unternehmen verbracht haben.
Welche Branche ist für Einkäufer am lukrativsten?
Ein Blick auf die Gehälter in unterschiedlichen Branchen zeigt: Weder die Automobilindustrie noch die Pharmaindustrie zahlt die besten Gehälter. Der Verdienst ist vielmehr in den Branchen Nahrungsmittel/Getränke, Logistik/Verkehr und Chemie am höchsten.
„Was man jedoch auch sagen muss, ist, dass die Unterschiede zwischen den Branchen nicht allzu groß sind. Die Gehälter im Einkauf geben quer über alle Branchen ein relativ homogenes Bild ab“, betont Prof. Christoph Bode, Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Procurement an der Universität Mannheim und Leiter der Studie.
Bestätigt in den Ergebnissen haben sich die zu erwartenden Gehaltsunterschiede bei der Unternehmensgröße (große Betriebe zahlen tendenziell höhere Gehälter als kleine) und bei den Regionen. Einkäufer im Süden und Südwesten Deutschlands weisen tendenziell die höchsten Mediangehälter auf.
Was ist der Median?
Der Median oder auch Zentralwert, gibt in Statistiken den tatsächlichen Mittelwert an. Das bedeutet, 50 Prozent der Werte liegen unterhalb des Medians und 50 Prozent darüber. Anders als beim Durchschnittswert verfälschen Ausreißer - egal ob nach oben oder unten - den Mittelwert der Statistik nicht.
Welche Einkäufer von Zusatzqualifikationen profitieren
Interessante Zusammenhänge offenbaren auch die Ergebnisse zwischen der Qualifikation der Einkäufer und dem Gehalt. Wenig überraschend erscheint zunächst, dass sich höhere Bildungsabschlüsse finanziell auszahlen. Ein Einkäufer mit Berufsausbildung verdient im Mittel 64.200 Euro, einer mit Master-Abschluss einer Fachhochschule 82.800 Euro.
Zusatzqualifikationen, die im Berufsleben erworben werden, wirken sich ebenfalls positiv auf das Gesamtgehalt aus. Gehaltserhöhungen zwischen sieben und 15 Prozent sind dadurch schon drin.
„Allerdings profitieren Einkäufer mit niedrigeren Bildungsabschlüssen finanziell deutlich stärker von Zusatzqualifikationen als jene mit höheren“, kommentiert Bode. Neben einer fachlichen Zusatzqualifikation sei Einkäufern unter Gehaltsgesichtspunkten außerdem zu Auslandsaufenthalten geraten: Wer fünf Jahre im Ausland gearbeitet hat, darf ein Drittel mehr auf dem Gehaltszettel erwarten.
Einkauf im Vergleich zu anderen Funktionen im erweiterten Spitzenfeld
Im Vergleich mit anderen Unternehmensfunktionen braucht sich der Einkauf gehaltsmäßig übrigens nicht verstecken. Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik liegen bei den Gehältern im erweiterten Spitzenfeld: Mehr als die Supply Manager verdienen nur Geschäftsführer/Unternehmensentwickler, Mediziner und Vertriebler, wie ein Vergleich mit anderen veröffentlichten Gehaltsstudien zeigt.
„Es zeigt sich deutlich, dass der Einkauf neben der fachlichen Attraktivität auch im finanziellen Vergleich zu etablierten Berufsgruppen mehr als bestehen kann. Dies spiegelt die zunehmende Dynamik im Berufsbild und auch im Stellenmarkt auf BME-JobSource wider“, so Tillmann.
Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass die Gehälter im Procurement weiterhin attraktiv bleiben. „Der Einkauf befindet sich in einer Transformationsphase. Wenn die Aufgaben immer strategischer werden und immer mehr Kompetenzen gefordert werden, sind auch in Zukunft steigende Gehälter zu erwarten“, so Hochschullehrer Christoph Bode abschließend.
Diese Boni zahlen Porsche, Bosch & Co.

Erfolgsbeteiligung Audi
Bonus 2019: 3880 Euro
Bonus 2018: 3.610 Euro
Bonus 2017: 4.770 Euro
Bonus 2016: 3.510 Euro
Bonus 2015: 5.420 Euro
Bild: Audi

Erfolgsbeteiligung Bayer
Bonus 2019: k.A.
Bonus 2018: zwischen 105 und 140 Prozent des monatlichen Tarifgehalts
Bonus 2017: k.A.
Bonus 2016: 110 bis 145 Prozent des Tarifgehalts
Bonus 2015: 110 bis 150 Prozent des Tarifgehalts
Bild: Bayer

Mitarbeiterprämie BMW
Bonus 2019: 5.900 Euro
Bonus 2018: 9.175 Euro
Bonus 2017: 9.455 Euro
Bonus 2016: 8.095,50 Euro plus 900 Euro Altersvorsorge
Bonus 2015: 8.375 Euro
Bild: BMW

Mitarbeiterprämie Bosch
Bonus 2019: k.A.
Bonus 2018: 2.652 Euro (im Schnitt), 54 Prozent des Monatsgehalts
Bonus 2017: 2.080 Euro
Bonus 2016: 1.940 Euro
Bonus 2015: 1.700 Euro
Bild: Glassdoor/Bosch

Erfolgsbeteiligung Continental
Bonus 2019: 436 Euro
Bonus 2018: 750 Euro
Bonus 2017: 1.141 Euro
Bonus 2016: 1.050 Euro
Bonus 2015: 1.200 Euro
(Bild: Continental)

Erfolgsbeteiligung Daimler
Bonus 2019: 597 Euro (+ bis 500 Euro Anerkennungsprämie)
Bonus 2018: 4.965 Euro
Bonus 2017: 5.700 Euro
Bonus 2016: 5.400 Euro
Bonus 2015: 5.650 Euro
(Bild: Mercedes)

Erfolgsbeteiligung Dürr
Bonus 2019: k.A.
Bonus 2018: 2.250 Euro
Bonus 2017: 2.750 Euro
Bonus 2016: 2.750 Euro
Bild: Dürr

ElringKlinger
Bonus 2019: k.A.
Bonus 2018: k.A.
Bonus 2017: 1.450 Euro
Bonus 2016: 1.450 Euro
Bild: ElringKlinger

Mitarbeiterprämie Liqui Moly
Bonus 2019: keine (aber Corona-Trostpflaster von 1.000 Euro)
Bonus 2018: 2.000 Euro
Bonus 2017: 11.000 Euro
Bonus 2016: 11.000 Euro
Bonus 2015: 3.666 Euro
Bild: Liqui Moly

Erfolgsprämie Porsche
Bonus 2019: 9.700 Euro (9000 Euro + 700 Euro Zuschuss zur Altersvorsorge)
Bonus 2018: 9.700 Euro (9.000 Euro + 700 Euro Zuschuss zur Altersvorsorge)
Bonus 2017: 9.656 Euro
Bonus 2016: 9.111 Euro
Bonus 2015: 8.911 Euro
Bild: Porsche

Mitarbeiterbonus Skoda
Bonus 2017, 2018 und 2019: k.A.
Bonus 2016: ca. 1.500 Euro plus 500 Euro
Bonus 2015: k.A.
Bild: Skoda

Mitarbeiterprämie Volkswagen
Bonus 2019: 4.950 Euro
Bonus 2018: 4.750 Euro
Bonus 2017: 4.100 Euro
Bonus 2016: 2.900 Euro
Bonus 2015: 3.950 Euro
Bild: Volkswagen

Erfolgsbeteiligung ZF Friedrichshafen
Bonus 2019: 320 Euro plus 15 Euro pro Beschäftigungsjahr
Bonus 2018: 1.100 plus 15 Euro pro Beschäftigungsjahr
Bonus 2017: 1.480 Euro plus 15 Euro pro Beschäftigungsjahr
Bonus 2016: 1.100 Euro plus 15 Euro pro Beschäftigungsjahr
Bonus 2015: 1.119 Euro plus 15 Euro pro Beschäftigungsjahr
Bild: ZF
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