Fluchtwegkennzeichnung Betrieb

(Bild: Fotolia, marog-pixcells, bearbeitet)

Ein wesentlicher Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zur Sicherheit im Unternehmen ist die Flucht- und Rettungswegkennzeichnung. Im Ernstfall entscheidet die eindeutige Erkennbarkeit des sicheren Weges darüber, ob Menschenleben gefährdet oder gerettet werden. Die richtige Auswahl der dazu notwendigen Kennzeichnungselemente hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Checkliste Fluchtwegkennzeichnung

  • Fluchtwege gemäß den Forderungen ASR 3 und A2.3 analysieren (Beleuchtung, Abzweige, Türen, Treppen, Hindernisse)
  • Flucht- und Rettungspläne erarbeiten
  • Laufrichtungen und Richtungsänderungen feststellen – welche Rettungszeichen "Notausgang/Rettungsweg links" oder "Notausgang/Rettungsweg rechts" und Pfeil werden benötigt
  • langnachleuchtende Schilder, gemäß DIN 67510-1 in Leuchtklasse C, auswählen
  • Schilder in passenden Größen gemäß Erkennungsweiten auswählen
  • Welches Material der Schilder passt zu den Umgebungsbedingungen?
  • Kennzeichnung für Türen Rahmen und Klinken auswählen
  • freien Durchgang durch Fluchttüren sicherstellen (Verbotsschilder)
  • Bodennahe Leitmarkierungen für die Fluchtwege zusätzlich planen und auswählen
  • Sammelstelle festlegen und passende von allen Seiten sichtbare Beschilderung auswählen

Normen ASR A1.3 und A2.3

Die gesetzliche Grundlage für die normgerechte Kennzeichnung der Fluchtwege in einem Betriebsgebäude bilden die Arbeitsstättenrichtlinien ASR A1.3 "Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung" und ASR A2.3 "Fluchtwege und Notausgänge" und die DIN EN ISO 7010. Die wichtigsten Grundlagen zusammengefasst:

Beginn von Fluchtwegen: Fluchtwege in einer Betriebsstätte beginnen an allen Orten, zu denen Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit Zugang haben oder sich bei der Nutzung von Neben-, Sanitär-, Kantinen-, Pausen- und Bereitschaftsräumen, Erste-Hilfe-Räumen und Unterkünften aufhalten.

Kürzester Weg: Sie müssen auf möglichst kurzem Weg ins Freie oder, falls dies nicht möglich ist, in einen gesicherten Bereich führen.

Orientierung auch bei Beleuchtungsausfall: Außerdem müssen sie so gekennzeichnet sein, dass sich jeder ohne Probleme orientieren kann und der Kennzeichnung folgend sicher das Gebäude verlassen kann, auch dann, wenn die Allgemeinbeleuchtung ausgefallen ist.

Aushänge: Fluchtwege müssen in einer Betriebsstätte durch den Aushang von Flucht- und Rettungsplänen kommuniziert werden.

Um sich die richtige Auswahl von Sicherheitszeichen und Fluchtwegkennzeichnungen zu erleichtern, kann man sich einer Checkliste bedienen.

Rettungszeichenleuchten oder langnachleuchtende Fluchtwegkennzeichnung oder beides?

Wenn in der Betriebsstätte eine Sicherheitsbeleuchtung vorgeschrieben oder vorhanden ist, dann werden in der Regel auch die Fluchtrichtungen mit Rettungszeichenleuchten angezeigt. Wenn keine Sicherheitsbeleuchtung vorgeschrieben oder vorhanden ist, müssen alle Fluchtwegkennzeichnungen langnachleuchtend, gemäß DIN 67510-1 in Leuchtklasse C ausgeführt sein. Die Leuchtklasse von Fluchtwegzeichen findet man im vorgeschriebenen Branding der Schilder, z. B.:

Eine langnachleuchtende Fluchtwegkennzeichnung ist überall dort möglich, wo Rettungszeichenleuchten nicht zwingend vorgeschrieben sind. Sie hat gegenüber Leuchten auch einige Vorteile.

Langnachleuchtende Rettungszeichen sind:

  • wartungsarm und funktionssicher bei ausreichender Anregung durch Tageslicht oder Allgemeinbeleuchtung
  • kostengünstig
  • einfach anzubringen, weil keine zusätzliche Elektroinstallation notwendig ist

Häufig bietet sich eine Kombination aus Rettungszeichenleuchten und langnachleuchtenden Rettungszeichen an. Denn selbst, wenn Leuchten vorgeschrieben sind, ergeben sich noch viele notwendige Kennzeichnungen im Verlauf eines Rettungsweges, die nicht oder nur schlecht mit Rettungszeichenleuchten umzusetzen sind, wie z. B.

  • Kennzeichnung von Fluchttüren
  • Kennzeichnung von Rettungsausstiegen durch Fluchtfenster
  • Etagenkennzeichnung
  • Hinweise auf Rettungsmittel
  • Hinweise für barrierefreie Fluchtwege
  • Bodennahe Leitmarkierungen entlang der Fluchtwege

Wo geht es lang – links, rechts oder …?

Die Kennzeichnung der Laufrichtung entlang der Fluchtwege erfolgt mit den Rettungszeichen "Notausgang/Rettungsweg links" oder "Notausgang/Rettungsweg rechts", gemäß ASR A1.3 und DIN EN ISO 7010 in Kombination mit dem Pfeil, der die vorgegebene Fluchtrichtung anzeigt. Dabei muss jede Richtungsänderung zweifelsfrei angezeigt werden.

Die Kennzeichnungen im Verlauf des Fluchtweges müssen gut sichtbar und ausreichend groß sein. Ein langnachleuchtendes Rettungszeichen mit einer Zeichenhöhe von 150 mm hat eine Erkennungsweite von maximal 15 m.

Fluchtwegkennzeichnung Zeichnung
(Bild: AdobeStock, AQ_taro, bearbeitet)

In der Regel eignen sich am besten Kunststoff- oder Aluminiumschilder, die verschraubt oder verklebt werden. Oftmals erhöhen Winkel- oder Fahnenschilder die Sichtbarkeit, besonders bei unübersichtlichen Abzweigungen. Für die Anwendung im Büro und Foyer-Bereich können Fluchtwegbeschilderungen auch stilvoll und trotzdem normgerecht umgesetzt werden.

Türen im Verlauf von Fluchtwegen

Iindustrial corridor in secret laboratory and door
(Bild: AdobeStock, denisik11)

Fluchtwege führen in der Regel auch durch mehrere Türen, mindestens aber durch eine Notausgangstür ins Freie. Für die Kennzeichnung von Türen im Verlauf von Fluchtwegen gibt es einige Regeln zu beachten:

Kennzeichnung: Über Türen ist nur die für diesen Fall vorgesehene Fluchtwegkennzeichnung anzubringen. Das ist immer das Rettungszeichen "Notausgang geradeaus". Richtungsänderungen oder Niveauänderungen, die direkt hinter der Tür vorhanden sind, sollten auch erst nach der Tür angezeigt werden.

Rahmen und Klinke markieren: Da im Falle eines Stromausfalles bei Dunkelheit nicht zu erkennen ist, wo sich Türrahmen und Türklinke befinden, müssen die Türrahmen mit entsprechenden langnachleuchtenden Markierungen versehen werden und Türdrücker oder Drehknopf ebenfalls langnachleuchtend hinterlegt werden.

Blockaden verhindern: Um sicherzustellen, dass Türen im Verlauf von Fluchtwegen nicht verstellt werden, sollte mittels Beschilderung mit dem Verbotszeichen "Abstellen oder lagern verboten" an der Außenseite der Tür entgegengewirkt werden.

Nicht alle Fluchtwege führen ebenerdig durch Türen, auch Treppenhäuser, Leitern oder Fenster sind häufig Teile von Fluchtwegen und müssen gekennzeichnet werden. Dafür stehen ebenfalls genormte Symbole und Kennzeichnungen zur Verfügung.

Wenn es verraucht ist: Bodennahe langnachleuchtende Leitmarkierungen

Bei einer Verrauchung des Fluchtweges – von dieser Gefahr muss man im Brandfall ausgehen – sind die hoch angebrachten Rettungswegzeichen nicht mehr sicher erkennbar. Neben Niveauänderungen, Treppenstufen sowie allen Hindernissen im Verlauf des Fluchtweges ist es deshalb sehr empfehlenswert den Verlauf des Fluchtweges mit langnachleuchtenden Leitstreifen oder Bodenmarkierungspunkten zu kennzeichnen und so eine sichere Orientierung und schnelle Flucht zu ermöglichen. Abhängig vom Untergrund, auf dem die Markierungen angebracht werden müssen, eignen sich Varianten zum Verkleben auf glattem sauberem Untergrund oder z. B. zum Verschrauben auf Gitterrosten.

Treffpunkt Sammelstelle

Sammelpunkt
(Bild: Brewes GmbH)

Der Endpunkt der Fluchtwege aus einer Betriebstätte ist der Sammelpunkt. Dieser muss durch das Symbol "Sammelpunkt" gekennzeichnet sein. Hier eignen sich vor allem mehrseitig sichtbare außenbeständige Kennzeichnungen, die auf einem Pfosten montiert und somit aus größerer Entfernung sichtbar sind.

Das Unternehmen: Brewes GmbH

Die Brewes GmbH ist einer der führenden deutschen Anbieter für industrielle Kennzeichnung und Arbeitssicherheit. Mit über 100 Mitarbeitern überzeugte Brewes bereits mehr als 40.000 Kunden in ganz Europa. Seit über 30 Jahren entwickelt und vertreibt das Unternehmen normgerechte Produkte nach höchsten Qualitätsstandards. Das breit aufgestellte Sortiment umfasst die Bereiche Kennzeichnung, Betriebsausstattung und Persönliche Schutzausrüstung. Zu diesen gehören z. B. normgerechte Erste Hilfe Koffer, Arbeitsschutzkleidung und professionelle Absperrprodukte.

Von Prüfplaketten über Maschinenkennzeichnung bis zur Objekt- und Sicherheitsbeschilderung fertigt Brewes Kennzeichnung auch individuell nach Maß. Langjährige Erfahrung und persönliche Beratung sind die Basis für eine schnelle und zuverlässige Produktion nach Kundenwunsch. Dabei findet Brewes für jede Anforderung eine Lösung: Hohe Temperaturbeständigkeit bis 600 °C, UL-Zertifizierungen für den USA-Export, langnachleuchtende Schilder und vieles mehr gehören zum Angebot des Kennzeichnungsexperten.

Sie möchten gerne weiterlesen?

Dieser Beitrag wird präsentiert von: