Der ADAC hat 188 Diesel-Autos aller Hersteller mit der Abgasnorm Euro 6 getestet – von BMW bis Volvo – und ein Hersteller-Ranking nach Stickoxid-Emissionen erstellt. Dabei wurden die Dieselautos im ADAC EcoTest im Realbetrieb getestet, anschließend wurde ein Hersteller-Durchschnitt über alle Modelle des jeweiligen Autobauers gebildet.
Renault-Dieselmotoren besonders dreckig
In der Auswertung wurden die getesteten Modelle unabhängig von Kooperationen und gemeinsamen Motorplattformen ihrem jeweiligen Mutterkonzern zugeordnet. So könnte beispielsweise Mercedes noch besser abschneiden, hätten die Stuttgarter nicht auch Fahrzeuge mit Renault-Motoren im Programm. Im ADAC EcoTest stammt das schlechteste Ergebnis eines Daimler-Fahrzeugs von einem 1,6-l-Renault-Dieselmotor mit Speicherkat. Dieser stößt fast 15-mal so viel NOx aus wie die neuen Mercedes-eigenen Dieselmotoren.
Toyota ist in der Auswertung nicht berücksichtigt, weil der Konzern vergleichsweise wenige Dieselfahrzeuge in Deutschland verkauft hat. Daher konnten zu wenige Modelle in den vergangenen vier Jahren geprüft wurden, um einen repräsentativen Durchschnitt zu bilden. Ebenso verhält es sich mit Nissan, Subaru und SsangYong.
Das Fazit des ADAC EcoTests: So gut wie alle Hersteller haben ein massives Emissions-Problem bei ihren Dieselfahrzeugen. So liegt beispielsweise der durchschnittliche NOx-Ausstoß der getesteten Fahrzeuge des Renault-Konzerns fast fünfmal so hoch wie bei Modellen von BMW. Ein Renault Grand Scénic 160 dCi etwa stößt innerorts genauso viel Stickoxide aus wie rund 230 Fahrzeuge des Typs BMW 520d, nämlich 1.674 Milligramm pro Kilometer.
ADAC für Hardware-Nachrüstungen an Dieselautos
„Wenn Politik und Industrie Fahrverbote für Dieselfahrer tatsächlich verhindern möchten, muss die Politik jetzt alle Hersteller auf verbindliche Hardware-Nachrüstungen ihrer Autos verpflichten. Die angekündigten Software-Updates bringen mit Blick auf die Umweltbelastung zu wenig Wirkung”, so Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik.