Frau drückt mit dem Zeigefinger auf einen Knopf an einem Faxgerät

Faxgeräte im Büro: Leider noch nicht ausgestorben. (Bild: fotofabrika - stock.adobe.com)

„Es war einmal…“. So fing meine letzte Kolumne an. Und damit hätte ich auch bei dieser gerne angefangen. Leider trifft dies zwar auf die Dinosaurier zu, jedoch nicht auf das Faxgerät. Die Dinosaurier sind ausgestorben, das Faxgerät dagegen erfreut sich bester Gesundheit und wenn ich ehrlich bin, wäre mir das Gegenteil lieber – ohne an die negativen Folgen à la Jurassic Park zu denken.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein absoluter Fax-Gegner bin. Das war ich übrigens schon vor 20 Jahren, da es mit der E-Mail keinerlei Gründe mehr gibt, ein Faxgerät zu nutzen. Nun sind wir in 2021 angekommen, jeder spricht von Einkauf 4.0, RPA, E-Procurement oder KI im Einkauf. Und dann trifft man einen Lieferanten und sieht, dass in fast jedem Großraumbüro ein Faxgerät steht!

Auch als Einkaufsleiter habe ich fast immer ein Faxgerät im Einkauf vorgefunden. Auf den ersten Blick hat dies natürlich einen Hauch von Schizophrenie. Auf den zweiten Blick aber auch. Wieso stehen dann aber immer noch solche Antiquitäten herum - à la back to the 90s?

Der Autor: Hans Boot

Portrait Hans Boot

Hans Boot ist Partner bei der Durch Denken Vorne Consult GmbH, eine auf Einkauf und SCM spezialisierte Unternehmensberatung. Zuvor war er über zwölf Jahre als Führungskraft im Einkauf unterschiedlicher Unternehmen tätig.

Seine Kolumne erscheint exklusiv auf Technik-Einkauf.de.

Nachdem ich mich nun schon seit besagten 20 Jahren darüber ärgere, habe ich mir natürlich auch immer wieder Gedanken zu den Gründen gemacht und bin zu folgenden Schlussfolgerungen gekommen:

1. Es existiert eine Unterschriftenregelung, bei der keine digitale Signatur erlaubt ist und für den Einkauf ist das Faxen weniger aufwendig als scannen und mailen.

2. Der Einkaufsleiter hält nichts von den „modernen“ Tools oder hat sogar Angst davor und möchte deswegen nicht auf sein altbewährtes Faxgerät verzichten. Wahrscheinlich werden dort auch noch Vorträge mit einem Overhead-Projektor gehalten – leider auch kein Dinosaurier.

3. Der Einkauf arbeitet mit kleineren Lieferanten, die nur eine zentrale Mailadresse haben (ja, die gibt es wirklich immer noch). Somit muss man auf das Faxgerät ausweichen.

4. Der Einkaufsleiter ist einfach ein Antiquitätenliebhaber.

Dies sind eigentlich sehr einfache Gründe, die man auch mit wenig Aufwand beheben kann, man muss – und jetzt bin ich wieder bei meiner letzten Kolumne – einfach nur machen!

Wie schaut es denn bei Ihnen aus, liebe Leserinnen und Leser? Nutzen Sie heute noch beruflich oder auch privat ein Faxgerät Falls ja, wieso? Sie können mir gerne eine E-Mail schreiben.

Ich möchte diese Kolumne mit einem Wort zum Montag abschließen: „Glauben Sie an die Kraft der E-Mails und verbannen Sie das Faxgerät!“

Ihr

Hans Boot

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