
Auch im November ist die deutsche Industrie leicht rückläufig. (Bild: Pixabay)
Die gute Nachricht: Der Geschäftsausblick der Hersteller fiel erstmals wieder positiv aus. Des Weiteren zeigen die Daten, dass der Druck auf die Verkaufspreise weiter anhält. Dies liegt vor allem an den kräftig fallenden Einkaufspreisen sowie dem zunehmend erbitterten Wettbewerb um neue Aufträge. Der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) kletterte im November auf 44,1 Punkte nach 42,1 im Oktober. Auch wenn das der beste Wert seit Juni ist, notiert der EMI nach wie vor im klar im Minus.
Hoffnung am Horizont?
„Die aktuellen EMI-Daten lassen Hoffnungsschimmer erkennen. So kletterte der deutsche PMI im November immerhin auf ein Fünfmonatshoch“, betonte BME-Hauptgeschäftsführer Silvius Grobosch. Es bleibe dennoch abzuwarten, ob sich bereits eine Trendwende abzeichne oder die Schwäche des Verarbeitenden Gewerbes anhalte.
„Noch tun sich der EMI und die deutsche Konjunktur schwer. Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde als eine ihrer ersten Amtshandlungen die Zinsen noch ein bisschen weiter in den Negativbereich senken wird“, kommentiert Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, die aktuellen EMI-Daten. Dies sollte es dann aber gewesen sein, da die negativen Effekte dieser Geldpolitik immer offensichtlicher würden und die EZB in ihrer Rolle auf Aufsichtsinstitution vermehrt auf diesen Sachverhalt hinweise. „Nicht die Geldpolitik, sondern die Handelspolitik von Trump und Xi bzw. ein Waffenstillstand im Handelskrieg sollten hingegen der Grund für eine sukzessive Stabilisierung der Weltkonjunktur im kommenden Jahr sein“, fügt die Helaba-Bankdirektorin hinzu.
Knapp an Rezession vorbei
„Gesamtwirtschaftlich sind wir wohl doch einer technischen Rezession knapp entkommen, vor allem dank eines zunehmenden Konsums der privaten Haushalte und der öffentlichen Hand. Aber dies bedeutet keine Entwarnung, denn wie die Zahlen zeigen, geht es im Industriesektor weiterhin äußerst zäh zu“, sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.
„Die zweite Verbesserung in Folge ist ein Hoffnungszeichen für die deutsche Industrie. Auch wenn die Geschäftsaussichten der Industrieunternehmen zum ersten Mal seit fünf Monaten leicht positiv sind, bleibt die Situation insgesamt jedoch weiterhin angespannt“, teilt Katharina Huhn, Leiterin des Referats Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen im DIHK, mit. Ein Ende der außenwirtschaftlichen Herausforderungen sei derzeit nicht in Sicht. Das drücke auf die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft.
Der Wettbewerb um neue Aufträge bleibe hart und die Produktion hierzulande sinke aufgrund der rückläufigen Auftragslage. So viele deutsche Unternehmen wie noch nie seit der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise nennen in der aktuellen DIHK-Umfrage die schleppende Auslandsnachfrage als Risiko für die künftige Geschäftsentwicklung. „Angesichts der strukturellen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft müssen wir intensiv an nachhaltigen Verbesserungen unseres Standortes arbeiten. Hier müssen Prioritäten gesetzt werden. Ein wichtiges Signal wäre eine international wettbewerbsfähige Unternehmenssteuerbelastung von nicht mehr als 25 Prozent“, betont die DIHK-Konjunkturexpertin.
Rohstoffpreise im Keller
Zur jüngsten Entwicklung des EMI-Teilindex Einkaufspreise sagt Dr. Heinz-Jürgen Büchner, Managing Director Industrials, Automotive & Services der IKB Deutsche Industriebank AG: „Trotz erster Anzeichen einer konjunkturellen Erholung nach dem Jahreswechsel sind die Rohstoffpreise noch im Keller. Allerdings gibt es auch Indikationen für Veränderungen nach oben, selbst im Stahlsektor. So zogen die deutschen Stahlschrottnotierungen infolge knapper Verfügbarkeit schon im November 2019 um rund zehn Prozent an. Im nordamerikanischen Markt erhöhten sich zu Beginn des abgelaufenen Monats die Preise für Walzstahl; der chinesische Inlandsmarkt folgte in den nächsten Novemberwochen. Dies könnte auch Signale auf das europäische Preisniveau haben. Eine nachhaltige Erholung sehen wir aber erst im Verlauf des ersten Quartals 2020.“
Die Entwicklung der EMI-Teilindizes im Überblick
Industrieproduktion: Im November ist die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe den zehnten Monat in Folge zurückgegangen, was ein Großteil der Umfrageteilnehmer der rückläufigen Zahl an Neuaufträgen sowie dem schrumpfenden Auftragsbestand zuschrieb. Immerhin schwächte sich die Rückgangsrate den zweiten Monat hintereinander ab und fiel so gering aus wie seit August nicht mehr.
Auftragseingang insgesamt/Export: Der saisonbereinigte Teilindex Auftragseingang notierte im November zum 14. Mal in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Laut den Befragten ließ sowohl die Nachfrage von inländischen als auch ausländischen Kunden nach. Hauptursachen dafür waren die nach wie vor angespannte geopolitische Lage, wirtschaftliche Unsicherheiten sowie die Schwäche des Automobilsektors. Allerdings verbesserte sich der Teilindex erneut vom annähernden 10,5-Jahrestief im September und signalisierte das kleinste Minus seit Januar dieses Jahres.
Der Rückgang der Exportorder schwächte sich zum dritten Mal innerhalb der vergangenen vier Monate ab und zeigte damit die geringste Abnahme seit Januar an. Nichtsdestotrotz fiel das Minus immer noch substanziell aus, da über ein Viertel der Umfrageteilnehmer eine Reduzierung der Auslandsaufträge meldeten. Wie einige Einkaufsmanager berichteten, ging vor allem die Nachfrage aus Asien zurück.
Beschäftigung: Im Verarbeitenden Gewerbe wurden abermals mehr Stellen gekürzt als neue geschaffen, womit der Job-Abbau seit nunmehr neun Monaten anhält – das ist die längste Phase seit der Periode 2008-2010. Der saisonbereinigte Teilindex blieb zwar erneut deutlich unter der Referenzlinie von 50 Punkten, verbesserte sich aber gegenüber dem annähernden Zehnjahrestief vom Oktober auf den besten Wert seit August. Geringere Fabrikauslastungen und Sparmaßnahmen waren laut einiger Umfrageteilnehmer die Hauptgründe für die jüngste Reduzierung.
Einkaufs-/Verkaufspreise: Die Einkaufspreise sind im November so markant gesunken wie seit März 2016 nicht mehr. Eine Vielzahl der befragten Manager berichtete von niedrigeren Preisen für Metalle (insbesondere Stahl). Daneben wurden auch für Chemikalien und Kunststoffe Preisreduzierungen gemeldet. Verantwortlich für die Verbilligung waren meist ein Überangebot des jeweiligen Materials sowie der wachsende Wettbewerb unter den Anbietern.
Die Umfrageergebnisse zeigten einmal mehr, dass auch die Verkaufspreise weiter fallen, da die niedrige Nachfrage viele Hersteller mehr oder weniger dazu zwang, einen Teil ihrer Kosteneinsparungen aufgrund günstigerer Einkaufspreise an die Kunden weiterzugeben. Trotz einer leichten Abschwächung gegenüber dem Vormonat, war es immer noch die zweitstärkste Rückgangsrate der vergangenen zehn Jahre.
Jahresausblick: Merklich aufgehellt haben sich die Geschäftsaussichten der Industrieunternehmen. So notiert der entsprechende Teilindex erstmals seit fünf Monaten wieder über der Schwelle von 50 Punkten – wenngleich nur denkbar knapp. Altbekannte Probleme wie Handelskriege, nachlassende Binnenkonjunktur und der Brexit bereiten den Einkaufsmanagern weiterhin Kopfschmerzen. Dennoch ist der Anteil der Befragten, die pessimistisch in die Zukunft blicken von 31 Prozent auf 20 Prozent deutlich zurückgegangen. Mit Wachstum rechnen derweil 21 Prozent nach 19 Prozent im Vormonat.
Das sind die größten Maschinenbauer weltweit

Platz 20: Kion Group
Als einziges deutsches Unternehmen landet die Kion Group unter den 20 größten Maschinenbauern weltweit. Der Wiesbadener Gabelstaplerhersteller setzte im Jahr 2015 rund 4,8 Milliarden Euro um. (Bild: Kion)

Platz 19: Sumitomo Construction Machinery Co. Ltd
Platz 19 belegt die japanische Sumitomo Heavy Industries. Der Maschinenbau wurde 1888 gegründet und bietet ein umfangreiches Produktspektrum von Spritzgussmaschinen über Lasersysteme und SMT-Automaten, Waffen bis hin zu Flüssigkristall-Fertigungsanlagen an. (Bild: Sumitomo Construction Machinery Co. Ltd)

Platz 18: Oshkosh Corporation
Der US-amerikanische Nutzfahrzeughersteller Oshkosh Corporation, früher Oshkosh Truck Corporation, landet auf Platz 18. Im Bild ein Flughafenlöschfahrzeug von Oshkosh. (Bild: Oshkosh Corporation)

Platz 17: Hitachi Construction Machinery Co. Ltd
Auf Platz 17 der größten Maschinenbauer weltweit rangiert Hitachi Construction Machinery. Der japanische Bauausrüstungshersteller ist ein Unternehmen der Hitachi Gruppe und erwirtschaftete im Jahr 2013 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. (Bild: Hitachi Construction Machinery Co. Ltd)

Platz 16: Doosan Infracore Co. Ltd
Doosan Infracore auf Platz 16 ist ein globales Unternehmen, das verschiedene Größen von Baggern, Ladern und Dieselmotoren produziert – von kompakten bis zu großformatigen Maschinen. (Bild: Doosan Infracore Co. Ltd)

Platz 15: Pentair plc
Platz 15 belegt Pentair. Der irische Mischkonzern mit Sitz in Dublin produziert unter anderem Komponenten und Gehäuse für den Energiesektor, den Getränke- und Nahrungsmittelbereich, für die Industrie sowie für die Telekommunikationsbranche. Darüber hinaus ist das Unternehmen im Bereich Brandschutz sowie Heiz- und Wassertechnik aktiv. (Bild: Pixabay)

Platz 14: Terex Corporation
Terex ist ein bedeutender US-amerikanischer Hersteller von Baumaschinen mit Sitz in Westport, Connecticut. Der Konzern arbeitet in fünf Unternehmenssegmenten: Hubarbeitsbühnen, Baumaschinen, Krane, Materialaufbereitung und Bergbau sowie Straßenbau und rangiert auf Platz 14 der weltweit größten Maschinenbaukonzerne. (Bild: Terex Corporation)

Platz 13: Dover Corporation
Die Dover Corporation hat ihren Sitz in Grove (USA). Spezialisiert auf Energie, Flüssigkeiten, konstruierte Systeme, Kälte- & Nahrungsmittelausrüstung belegt dieses Unternehmen global Platz 13. (Bild: Dover Corporation)

Platz 12: Andritz AG
Die Andritz AG – frühere Bezeichnung Maschinenfabrik Andritz Actiengesellschaft – ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz und ist der zwölftgrößte Maschinenbauer der Welt. (Bild: Andritz AG)

Platz 11: AGCO Corporation
AGCO (Allis-Gleaner Corporation) ist ein weltweit tätiger Hersteller von Landmaschinen mit Hauptsitz in Duluth (Georgia), USA. Aufgrund seiner weltweiten Präsenz bietet der Landmaschinenhersteller eine Vielzahl von Produkten an, welche von mehr als 2700 Händlern in über 140 Ländern vertrieben werden. AGCO erreicht Platz 11 mit einem Umsatz von über 9 Milliarden Euro (Bild: AGCO Corporation)

Platz 10: OMRON Corporation
Die japanische Omron ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit mehreren Geschäftsfeldern wie Industrieautomation, elektronische Komponenten, öffentliche Systeme und Medizintechnik. Hauptsitz ist in Kyōto, Japan. (Bild: OMRON Corporation)

Platz 9: China Shipbuilding Industry Company Lim
China Shipbuilding Industry Corporation ist ein chinesisches Unternehmen mit Firmensitz in Peking. Das Unternehmen ist im Schiffbau und als Rüstungshersteller tätig und schippert auf Platz 9 des weltweiten Ranking. (Bild: China Shipbuilding Industry Company Lim)

Platz 8: Sandvik AB
Sandvik ist eines der größten Industrieunternehmen Schwedens. Das Unternehmen, das in der Spezialstahl-Industrie tätig ist, wurde 1862 im schwedischen Sandviken gegründet. Mit einem Jahresumsatz von rund 9 Milliarden Euro belegen die Schweden Platz 8. (Bild: Sandvik AB)

Platz 7: Parker-Hannfin Corporation
Platz 7 nimmt Parker Hannifin Corporation ein. Parker Hannifin Corporation ist ein 1917 von Arthur L. Parker gegründetes Maschinenbauunternehmen aus den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen setzt jährlich fast 11 Milliarden Euro um. (Bild: Parker-Hannfin Corporation)

Platz 6: Atlas Copco AB
Atlas Copco ist ein schwedischer, international agierender Industriekonzern. Sitz des Unternehmens ist Nacka in der Nähe von Stockholm. Mit einem Jahresumsatz von fast 11 Milliarden Euro liegt der Konzern im internationalen Maschinenbauvergleich auf Platz 6. (Bild: Atlas Copco AB)

Platz 5: Illinois Tool Works Inc
Platz 5 belegt Illinois Tool Works (ITW), ein US-amerikanisches Unternehmen mit Firmensitz in Glenview, Illinois. IZur ITW-Gruppe gehören zur Zeit in 56 Ländern ca. 825 Tochtergesellschaften, die über 51.000 Mitarbeiter beschäftigen. (Bild: Newmac Equipment)

Platz 4: Komatsu Ltd
Der japanische Industriekonzern Komatsu ist laut dem Statista Ranking der viertgrößte Maschinenbauer der Welt mit einem Umsatz von fast 14 Milliarden Euro. Zur Gruppe gehören weltweit 185 Unternehmen und 25 Fabriken. Komatsu und Caterpillar bauen zusammengerechnet etwa 85 Prozent der weltweit hergestellten Bergbaumaschinen. (Bild: Komatsu Ltd)

Platz 3: CNH Global N.V.
Platz 3 belegt die niederländische CNH Industrial. Das Unternehmen stellt Investitionsgüter, wie Nutzfahrzeuge her und ist durch die Fusion von CNH Global und Fiat Industrial parallel zu Fiat Chrysler Automobiles entstanden. Zu den Marken des Konzerns gehören Iveco, Iveco Bus, Case IH, Steyr, New Holland oder Magirus. (Bild: CNH Global N.V.)

Platz 2: Deere & Company
John Deere ist sowohl der Name des Gründers als auch die Hauptmarke des US-amerikanischen Unternehmens Deere & Company, des Weltmarktführers im Bereich Landtechnik (2007). Der Name John Deere wird häufig als Synonym für das Unternehmen verwendet. Zu den weiteren Produkten des Unternehmens gehören forstwirtschaftliche Maschinen, Baumaschinen und Geräte zur Rasen- und Grundstückspflege, die durch ein internationales Vertriebsnetz weltweit angeboten werden. (Bild: Deere & Company)

Platz 1: Caterpllar Inc.
Der weltweit größte Maschinenbauer mit einem Umsatz von über 35 Milliarden Euro (2016) ist der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar. Das Unternehmen Caterpillar beschäftigt rund 95.000 Mitarbeiter weltweit und produziert unter anderem Muldenkipper, Bagger, Radlader, Planierraupen, Motorgrader und Baggerlader. (Bild: Caterpillar Inc.)
Diskutieren Sie mit