Der US-Elektroautobauer Tesla kauft in großem Stil beim deutschen Zulieferer ElringKlinger ein. Dabei handelt es sich um eine Serienbelieferung von Cockpitquerträgern. In seiner Mitteilung spricht ElringKlinger zwar nur von "einem führenden amerikanischen Elektrofahrzeughersteller", aber dahinter Tesla mit seinem Produktionsstandort Fremont zu vermuten, ist nicht schwer.
Der Auftrag soll zunächst über fünf Jahre laufen und ein Volumen im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich umfassen. Die Produktion soll 2020 starten. Laut Vorstandsvorsitzendem Stefan Wolf sei der Zulieferer damit auf einem guten Weg zum Ziel, im nächsten Jahrzehnt mehr als 25 Prozent seines Umsatzes mit den Feldern Strukturleichtbau und Elektromobilität zu erzielen.
So stellt ElringKlinger Leichtbauteile her
Zur Herstellung von Kunststoff-Leichtbauteilen für die Karosserie wendet ElringKlinger ein Produktionsverfahren an, das Innenhochdruck-Umformen und Spritzgießen in nur einem Prozessschritt vereint. Die dadurch entstehenden Hybridbauteile aus Kunststoff und Metall verbinden die Vorteile beider Werkstoffe: eine hohe Form- und Maßgenauigkeit von komplexen Geometrien mit minimalen Toleranzen und eine beachtliche Strukturfestigkeit im Crashfall. Gleichzeitig sind die Teile wesentlich leichter gegenüber konventionellen Metallvarianten.
Seit Ende der 1990er-Jahre arbeitet der Konzern an der Substitution von Metall durch Kunststoff. Cockpitquerträger und Frontendträger aus Polymer-Metall-Hybriden stellt der Konzern seit 2015 an den Standorten in Leamington (Kanada) und Suzhou (China) sowie seit 2017 in Fremont (USA) in Serie her.