Eine Müll-Deponie

Das richtige Entsorgen von Abfällen spielt unter anderem für den Umweltschutz eine herausragende Rolle. (Bild: eyetronic - stock.adobe.com)

Im Jahr 2022 ist das Aufkommen an Haushaltsabfällen in Deutschland im Vergleich zu 2021 um rund 3,3 Millionen Tonnen oder 8,2 Prozent auf 37,0 Millionen Tonnen gesunken. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war das Aufkommen an Haushaltsabfällen damit 1,1 Millionen Tonnen oder 2,8 Prozent  geringer als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (38,0 Millionen Tonnen), nachdem es 2020 (39,6 Millionen Tonnen) und 2021 (40,3 Millionen Tonnen) gestiegen war.

Der Rückgang der Gesamtmenge an Haushaltsabfällen ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Bevölkerung im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um knapp 1,1 Millionen Menschen wuchs. Pro Kopf wurden im Jahr 2022 rund 438 Kilogramm Haushaltsabfälle eingesammelt, das waren knapp 46 Kilogramm weniger als im stark von der Pandemie beeinflussten Jahr 2021 (484 Kilogramm) und 19 Kilogramm weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 (457 Kilogramm). Damit sank das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen auf den tiefsten Stand seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 2004.

Aber das Geschäft mit dem Müll ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern ein weltweites Geschäft. Wir zeigen die größten Entsorgungsunternehmen auf dem globalen Markt. Überraschend? Frankreich ist ganz vorne mit dabei. Grundlage sind die gemeldeten Umsatzzahlen der jeweiligen Unternehmen 2020.

Kreislaufwirtschaft zahlt sich auch ökonomisch aus. In Deutschland hat sie sich zu einem großen und leistungsstarken Wirtschaftssektor entwickelt: Mehr als 280.000 Beschäftigte in etwa 11.000 Unternehmen sorgen für einen Umsatz von zirka 80 Milliarden Euro jährlich. Die Entsorgungsinfrastruktur umfasst 14.500 Anlagen, die hohe Recyclingraten für Siedlungsabfälle (67 Prozent), für Abfälle aus Produktion und Gewebe (rund 70 Prozent) sowie für Bau- und Abbruchabfälle (fast 90 Prozent) erbringen.

Grundlegende Elemente der Kreislaufwirtschaft sind in Deutschland im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) von 2018 festgelegt. Es setzt Vorgaben der EUAbfallrahmenrichtlinie in nationales Recht um, bildet die rechtliche Grundlage für die Kreislaufwirtschaft und enthält wichtige Grundprinzipien.

Ausgehend vom Abfallbegriff sind dies insbesondere das Verursacherprinzip, die fünfstufige Abfallhierarchie, die Produktverantwortung, die Abfallvermeidung und die neu eingeführte Obhutspflicht, die Händler zu einem sorgsamen Umgang mit ihrer Ware verpflichten soll-

Im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage des Fachverbands Abfall- und Recyclingtechnik rechnet die Branche für 2023 mit einem Plus im Auftragseingang von 3,6 Prozent. „Die zurückliegenden Störungen der Lieferketten sind weitgehend überwunden. Aktuell kämpfen wir gegen den Arbeitskräftemangel und die hohen bürokratischen Hürden", sagt Michael Ludden, Vorsitzender des Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA.

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf
(Bild: mi connect)

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

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