Der erste Platz der größten Kupferproduzenten weltweit gehört einem australischen Unternehmen. Nach Eisen und Aluminium ist Kupfer mengenmäßig übrigens das meist geförderte Metall. Etwa 21 Millionen Tonnen waren es im Jahr 2021 und 2022 kamen die Bergbauunternehmen laut der US Geological Survey auf insgesamt 22 Millionen Tonnen. Allein Chile produzierte 5,2 Millionen Tonnen. Hinter Chile folgen Peru und Kongo (je 2,2 Millionen Tonnen), China (1,9 Millionen Tonnen) sowie die USA (1,3 Millionen Tonnen).
Doch welche Unternehmen sind die größten Kupfer-Minengesellschaften? Wer holt das meiste "rote Gold" aus dem Boden?
Energie-Einkauf: Beschaffungsstrategien, Photovoltaik, Industriewärmepumpen
Energiebeschaffung ist zur Herausforderung für Einkäufer geworden. Welche Strategien für den Einkauf von Strom und Gas gibt es und welche ist für welches Unternehmen geeignet? Welche Vor- und Nachteile die Eigenerzeugung von Strom mit Photovoltaik hat, und warum Wärmepumpen auch für die Industrie eine echte Alternative sind, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt zur Energiebeschaffung.
Außerdem finden Sie Informationen zu Erdgas, dem nach wie vor wichtigsten Energieträger und Rohstoff der Industrie. Mindestens ebenso wichtig bei der Dekarbonisierung ist ein Energiemanagement, das den Verbrauch der beschafften Energie effizient gestaltet.
Größte Kupfermine der Welt: Wo und wie wird Kupfer abgebaut?
Die Ressourcen weltweit, also die Vorkommen, die zwar vorhanden, derzeit aber nicht wirtschaftlich abbaubar sind, belaufen sich auf 2,1 Milliarden Tonnen. Experten der USGS rechnen damit, dass weitere 2,5 Milliarden an bislang unentdeckten Ressourcen im Boden schlummern.
Es gibt zwei Verfahren, zur Gewinnung von Kupfer aus Kupfererzen. Beim Floating entstehen Kupferkathoden mit einem Kupfergehalt zwischen 20 und 30 Prozent, in sehr ergiebigen Vorkommen können es auch bis zu 50 Prozent sein. Zum anderen wird die sogenannte SX-EW-Methode angewendet. Das ist eine Abkürzung für Solvent Extraction-Electowinning, eine metallurgische Technik, bei der organische Lösungsmittel das Kupfer aus dem Gestein lösen. Im Anschluss entsteht Kupferkonzentrat durch Elektrolyse.
Welches Verfahren angewendet wird, hängt davon ab, ob das vorhandene Kupfererz sulfidisch oder oxidisch ist.
Sulfidisches Kupfererz: Kupfergewinnung durch Flotation
Bei der Herstellung von Primärkupfer aus sulfidischem Kupfererz wird das Gestein in einem ersten Schritt gemahlen. Dieses gemahlene Kupfererz ist wasserabweisend, daher ist es möglich, gemahlenes Kupfererz durch Flotation anzureichern. Dabei reichern sich feste Partikel zu Aggregaten an. Das Ganze passiert in einem Rührbecken, das mit Flüssigkeiten gefüllt ist. Während des Rührens entstehen Gasblasen. An diesen haften die Partikel und steigen mit ihnen auf. Die auf diese Weise gebildeten Aggregate werden anschließend mit einem Abstreifer abgezogen.
Das bei der Flotation entstehende Kupferkonzentrat hat einen Kupfergehalt von 20 bis 35 Prozent. Der Flotationsprozess erfolgt in der Regel an den Kupferminen, die das Kupfererz abbauen.
Oxidisches Kupfererz: Kupfergewinnung durch SX-EW-Verfahren
Wird zur Herstellung von Primärkupfer oxidisches Kupfererz verwendet, kommt das zweite Verfahren zum Einsatz, denn oxidische Kupfererze sind nicht wasserabweisend. Sie können daher nicht mittels Flotation angereichert werden.
Im ersten Schritt wird hier das gesammelte Kupfererz mit Schwefelsäure berieselt und ausgewaschen. Dadurch entsteht ein kupferhaltiges Konzentrat, das mithilfe des Solventextraktion-Elektrogewinnungs-Verfahren (SX-EW) im zweiten Schritt zu Kupferkathoden verarbeitet wird. Dieses Verfahren kann in die drei Schritte
- Solventextraktion,
- Strippen und
- Elektrolyse (Electrowinning)
eingeteilt werden.
Beim SX-EW-Verfahren werden zunächst organische Lösungsmittel wie Ketoxime oder Aldoxime zum Konzentrat hinzugegeben und verrührt. Das überführt Kupferionen in die organische Phase. Die dabei entstehende Lösung wird aufkonzentriert. Beim anschließenden Strippen kommt stärker konzentrierte Schwefelsäure hinzu. Diese verdrängt die reine Kupferlösung wieder aus der organischen Phase.
Im dritten und letzten Schritt werden die Kupferionen durch Elektrolyse herausgelöst. Hierbei entstehen 50 bis 70 Kilogramm schwere Kupferkathoden.
Die größten Kupferminen der Welt 2023
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Wie wird Kupfer raffiniert: Die größten Raffinerien
Das durch Floating gewonnene Kupferkonzentrat wird anschließend zu Kupferhütten transportiert. Dort wird es zu Kathodenkupfer verarbeitet.
Das angereicherte Kupferkonzentrat wird in einem ersten Schritt zusammen mit sauerstoffreicher Luft in den sogenannten Schwebeschmelzofen gegeben. Dort reagiert es mit dem Sauerstoff. Dabei wird Wärme frei, die das Kupfer schmelzen lässt, es entsteht der sogenannte flüssige Kupferstein mit einem Kupfergehalt von 60 bis 65 Prozent. Dieser wird anschließend im Konverter unter nochmaliger Zugabe von Sauerstoff zu Rohkupfer oxidiert. Das Rohkupfer heißt auch Blisterkupfer oder Schwarzkupfer und hat einen Kupfergehalt von 98 Prozent. Der Sauerstoffgehalt ist aber noch recht hoch.
Dieser wird mithilfe von Erdgas im sogenannten Anodenofen reduziert. Gleichzeitig werden Reste von Schwefel und Eisen entfernt. Das Ergebnis dieses Feuerraffination genannten Schritts ist 99-prozentiges Anodenkupfer. Im letzten Schritt kommt auch hier eine Elektrolyse mit einem schwefelsauren Elektrolyt zum Einsatz. Da sich das Kupfer dabei an der Kathode absetzt, wird es Kathodenkupfer genannt. Es hat einen Reinheitsgrad von 99,95 Prozent. Um einen etwa 400 Kilogramm schweren Block Anodenkupfer in Kathodenkupfer umzuwandeln, braucht es rund drei Wochen.
Das Kathodenkupfer kommt später in Form von Blöcken, Walzdraht oder Rundbarren auf den Markt. Bei der Raffinerieproduktion von Kupfer liegt übrigens China mit weitem Abstand vorn (10 Mio. Tonnen). Danach kommen Japan, Chile, Russland, Sambia, Südkorea und Polen. Deutschland trägt immerhin 630.000 Tonnen Raffineriekupfer bei.
Wo wird das meiste Kupfer raffiniert?
Woher kommt das Kupfer für Deutschland?
Deutschland importierte laut der WVM - Metallstatistik im Jahr 2020 rund 607.000 Tonnen raffiniertes, nicht legiertes Kupfer. Hinzu kamen 26.000 Tonnen legiertes Kupfer sowie 57.000 Tonnen Kupfer zum Raffinieren. An Kupfererzen und -konzentraten kam 2019 etwa 1.020.000 Tonnen ins Land. An Halbzeug aus Kupfer importierte Deutschland 238.000 Tonnen, wobei die Ausfuhr (906.000 Tonnen) den Import mittlerweile deutlich überholt hat.
Den Gesamtumsatz mit Kupfer beziffert die Metallstatistik 2020 mit 13,648 Milliarden Euro.
Im Jahr 2010 stammt laut Deutscher Rohstoffagentur der größte Anteil der Kupfererze aus Belgien (56 Prozent), gefolgt von Namibia (19 Prozent) und Armenien (10 Prozent). Bei raffiniertem Kupfer hat Russland als Lieferland die Nase vorn (31 Prozent), gefolgt von Polen (19 Prozent) und Chile (18 Prozent).
Kupferkonzentrate dagegen kamen vor allem aus Peru (25 Prozent), Argentinien (18 Prozent), Chile (17 Prozent) und Brasilien (14 Prozent). Auch Indonesien, Kanada und Australien sind Lieferländer für Kupferkonzentrate nach Deutschland.
Wofür wird Kupfer verwendet?
Genutzt wird Kupfer hauptsächlich für Elektroinstallationen (57 Prozent), also für Kabel, Leitungen, Drähte, Leiterplatten, Batterien und Elektrogeräte.
In Deutschland werden 15 Prozent des Kupfers im Bauwesen eingesetzt, zum Beispiels für die Dachentwässerung, für die Fassadenverkleidung oder Installationsrohre. Neun Prozent wandern in den Automobilsektor, dort findet sich Kupfer beispielsweise in Bremsbelägen.
Acht Prozent finden im Maschinen- und Anlagenbau Verwendung, etwa in Sanitär- und Industriearmaturen oder in Kesseln. Immerhin noch fünf Prozent gehen in den Handel und sechs Prozent in andere Verwendungszwecke wie Schlösser, Beschläge, Musikinstrument, Münzen oder Glocken.
Nachfrage nach raffiniertem Kupfer steigt
Weltweite Kupfernachfrage steigt
Kupfer ist ein Metall, dessen Nachfrage zyklisch, also mit dem Wirtschaftswachstum, steigt und fällt. Dementsprechend war Kupfer in den vergangenen Jahren ein gefragter Rohstoff - sogar im Corona-Jahr 2020.
Wurden 2011 noch 19,71 Millionen Tonnen des weichen Metalls nachgefragt, stiegen die Einkäufe bis 2020 stetig an auf 24,98 Millionen Tonnen. Nur 2019 gab es eine Mini-Delle und die weltweite Nachfrage nach Kupfer sank auf 24,29 Millionen Tonnen, da sich die Weltwirtschaft abgekühlt hatte.
Der Kupferpreis spiegelt diese Nachfrage nicht immer wider, da die Produktion nicht stetig ist. So kostete beispielsweise eine Tonne Kupfer im Januar 2014 knapp 7.300 US-Dollar, sank dann bis auf 4.471 US-Dollar im Januar 2016, um dann im Jahr 2018 erneut auf über 7.000 US-Dollar zu klettern.
Im Jahr 2019 ging der Trend wieder klar nach unten, seit der massiven Corona-Delle im April 2020 kennt der Preis jedoch nur eine Richtung: aufwärts. Zwischenzeitlich schrammte er sogar die 10.000 US-Dollar pro Kilo.
Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
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Die größten Kupferproduzenten 2020
- Coldeco: 1,727 Mio. Tonnen
- Glencore: 1,258 Mio. Tonnen
- Freeport McMoran: 1,178 Mio. Tonnen
- BHP: 1,107 Mio. Tonnen
- Southern Copper: 1,001 Mio. Tonnen
- First Quantum: 779.000 Tonnen
- KGHM Polska Miedsz: 709.000 Tonnen
- Rio Tinto: 528.000 Tonnen
- Antofagasta: 468.000 Tonnen
- Anglo American: 463.000 Tonnen
Quelle: Kitco, Stand März 2021
Die größten Kupferproduzenten 2021
- Codelco: 1,728 Millionen Tonnen
- Freeport-McMoRan: 1,21 Millionen Tonnen
- Glencore: 1,196 Millionen Tonnen
- BHP Group: 1,045 Millionen Tonnen
- Southern Copper: 958.000 Tonnen
- First Quantum: 743.000 Tonnen
- KGHM Polska Miedsz: 562.000 Tonnen
- Antofagasta Minerals: 468.000 Tonnen
- Zijin Mining: 477.000 Tonnen
- Anglo American: 463.000 Tonnen
Quelle: Mining Intelligence
Die größten Kupferproduzenten 2022
- Codelco: 1,552 Millionen Tonnen
- Freeport-McMoRan: 1,3 Millionen Tonnen
- BHP Group: 1,1 Millionen Tonnen
- Glencore: 993.000 Tonnen
- Southern Copper: 895.200 Tonnen
- First Quantum Minerals: 740.800 Tonnen
- Zijin Mining: 677.000 Tonnen
- KGHM Polska Miedz: 537.000 Tonnen
- Rio Tinto: 521.000 Tonnen
- Anglo American: 468.300 Tonnen
Quelle: Mining Intelligence
Die größten Kupferproduzenten 2023
- BHP Group
- Freeport-McMoRan
- Zijin Mining
- Grupo Mexico/Southern Copper
- Glencore
- Codelco
- First Quantum Minerals
- Anglo American
- Antofagasta
- Rio Tinto
Quelle: S&P Global/eigene Recherche
Ranking basiertend auf den Produktionsdaten der ersten drei Quartale 2023.