aufgeschlagenes Buch mit einer kleinen Pappschachtel drin, aus der eine stilisierte Glühbirne herauskommt

Weiterbildung ist ein zentraler Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Doch die Beschaffung wird teurer. (Bild: escapejaja - stock.adobe.com)

Bestehende Jobs ändern sich, neue Jobprofile kommen hinzu: Für mehr als zehn Millionen Arbeitnehmer­Innen in Deutschland bringt das einschneidende Veränderungen mit sich: Laut einer Studie von McKinsey müssen sich bis 2030 zirka 6,5 Millionen Menschen weiterbilden und vier Millionen müssen umschulen, damit sie ihren Job weiter ausüben können.

Diese Anforderungen führen zu einem enormen Bedarf an Weiterbildungen. Insbesondere auf die Personalentwicklung wird die Herausforderung zukommen, die Weiterbildungsbedarfe zu koordinieren und so effizient wie möglich auf die eigene Organisation abzustimmen. Hier kommen Einkäufer und Einkäuferinnen ins Spiel: Sie unterstützen Personalentwickler und -entwicklerinnen dabei, eben jene Strukturen im Unternehmen zu schaffen, die Weiterbildung für die Mitarbeitenden erst ermöglichen.

Weiterbildungsbedarfe steigen aufgrund von sich ändernden Berufsfeldern, gleichzeitig spielt Weiterbildung für die Motivation und die Mitarbeiterzufriedenheit eine entscheidende Rolle. Das sieht auch der überwiegende Teil der Befragten aus der Studie der Haufe Group und des BME zum steigenden Beschaffungsaufwand an Corporate Learning: So bewerten 95 Prozent von ihnen Weiterbildung als entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Die Herausforderung für den Einkauf ist es also, zukünftig den Bereich Weiterbildung entsprechend seiner Relevanz für den strategischen Unternehmenserfolg zu bearbeiten. Ihm fällt die wichtige Rolle als Ermöglicher zu, der die Weichen stellt.

Umfrage zu Beschaffung von Weiterbildung
(Bild: Haufe/BME)

Corona hat die Digitalisierung beschleunigt

Digitale Veränderungen, die schon seit längerem diskutiert werden, sind in den letzten Jahren durch die Corona-Pandemie ganz plötzlich Realität geworden. Mittlerweile ist es zum Beispiel fast selbstverständlich, dass KollegInnen von einem anderen Ort oder gar einem anderen Land arbeiten. Das hybride Arbeitsmodell gewinnt an Popularität. Viele Prozesse sind digital geworden und gleichzeitig sinkt das Verständnis für manuelle und komplizierte Prozesse.

Das sehen über 65 Prozent der Teilnehmenden der Studie auch im Einkauf. Sie geben an, dass die Digitalisierung von Einkaufsprozessen an Stellenwert gewonnen hat und durch die Pandemie nochmal beschleunigt wurde. Heutzutage ist die gelebte Erwartungshaltung, dass nahezu alles direkt online, im besten Fall vom Smartphone aus, zugänglich ist. Man möchte aktiv an Dinge erinnert werden, die zu erledigen sind, und den Status eines Prozesses jederzeit auf Knopfdruck einsehen können.

Doch gerade beim Thema Corporate Learning ist noch Luft nach oben, wenn es um digitale Prozesse geht: So nutzen 75 Prozent der Unternehmen digitale Plattform- und Lerntechnologien nur teilweise bis gar nicht. Dabei sind digitale Lösungen zur Weiterbildungsbeschaffung der Schlüssel, um eine klare und zeitgemäße Strategie zur Beschaffung von Weiterbildung aufzusetzen, dadurch dem steigenden Bedarf zu begegnen und ultimativ Weiterbildung für Beschäftigte leichter zugänglich zu machen.

Einkauf Weiterbildung Diagramm
(Bild: Haufe/BME)

Mit klarer Strategie den steigenden Weiterbildungsbedarf managen

Im Zeitalter der Digitalisierung stehen vielseitige Technologien offen – auch beim Thema Weiterbildungsbeschaffung. Hohe zeitliche Aufwände, ein großer Anteil an Einmallieferanten und uneinheitliche Prozesse bremsen den Einkauf aus. Hier können Beschaffungslösungen gezielt entgegenwirken. Sie sorgen beispielsweise für einen standardisierten und zentralisierten Einkaufsprozess, erleichtern es, das Potenzial für Rahmenverträge zu erkennen, bieten ein 1-Kreditor-Prinzip und reduzieren Prozesskosten.

Lerntechnologien unterstützen Unternehmen wiederum darin, niedrigschwellige Angebote für ihre MitarbeiterInnen bereitzustellen. Da Wissen in unserer schnelllebigen Zeit eine kürzere Halbwertszeit hat, ist es wichtig, dass Beschäftigte sich nach ihren Bedarfen weiterbilden und schnell an die jeweils geeignete Weiterbildung kommen. So wird die Weiterbildung zur erfolgreichen Investition in die persönliche Zukunft und die der Organisation.

Studie Weiterbildung Einkauf Beschaffung
(Bild: Haufe/BME)

Die Umfrage zeigt: Die steigende Nachfrage nach Weiterbildung ist bekannt – effiziente Weiterbildungsbeschaffung und effizientes Weiterbildungsmanagement bleiben durch fehlende Investitionen in digitale Plattformlösungen Mangelware in Unternehmen. Das Potenzial, das in digitalen Technologien wie Buchungsplattformen liegt, wird von Unternehmen noch nicht ausgeschöpft.

Diese Tatsache wird sich langfristig auf ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirken und verlangt dringend Nachbesserung. „Ein bekanntes Zitat lautet ‚Stillstand ist Rückschritt‘. Für den Einkauf bedeutet das, stets offen zu sein für neue Arbeitsprozesse und Organisationsstrukturen. Dieser Anspruch lässt sich aber nur erfolgreich verwirklichen, wenn sein Weiterbildungsmanagement reibungslos funktioniert“, betont Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME).

„Wir sind uns sicher, dass die jetzt Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage von BME und Haufe Group den Unternehmen wertvolle Hinweise geben können, damit das Weiterbildungsmanagement des Einkaufs bereit für die Zukunft wird.“ Deshalb sollte der Einkauf auf eine geeignete Beschaffungslösung für Weiterbildung drängen. Hier liegt enormes Einsparpotenzial durch einen zentralen Einkaufsprozess von externer Weiterbildung. Darum sollten Unternehmen sich Gedanken über eine geeignete Plattform machen, die einen zentralisierten Beschaffungsprozess für Weiterbildung ermöglicht. Die Digitalisierung ist im vollen Gange, aber der Einsatz von Lernplattformen ist noch ausbaufähig.

Studie Weiterbildung Einkauf Beschaffung
(Bild: Haufe/BME)

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