
Digital Factory von Siemens in Amberg. (Bild: Siemens)
Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland gehört bislang zu den umsatzstärksten und innovativsten Branchen. Die Umsätze der Branche liegen seit 2011 über 200 Milliarden Euro. Seit der Finanzkrise steigen die Umsätze nahezu konstant und erreichten 2018 rund 233 Milliarden Euro deutschlandweit.
Über eine Million Personen sind im deutschen Maschinenbau beschäftigt. Jeder Beschäftigte im Maschinenbau ist 2018 laut VDMA und ifo Institut für einen Umsatz von 218.200 Euro im Jahr verantwortlich - im Schnitt. Da sind es keine guten Nachrichten, dass die Zahl der Maschinenbaustudenten sei dem Wintersemester 205/16 stetig abnimmt - von 120.000 auf dem Höhepunkt auf knapp unter 110.000 zum Wintersemester 2018/19.
Die meisten Beschäftigten gibt es im Süden
Die meisten Beschäftigten im Maschinenbau gibt es nach wie vor in Baden-Württemberg (331.632 im Jahr 2018), danach folgen Bayern (236.644) und NRW (206.649). Abgeschlagen landen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bremen auf den letzten Rängen.
Der Exportwert von Erzeugnissen des deutschen Maschinenbaus liegt weit über dem Importwert. Zu den wichtigsten Exportländern Deutschlands zählen die USA, China, Frankreich und Italien.
In Bildern: Die größten Maschinen- und Anlagenbauer

Platz 20: ZF Friedrichshafen
Auf Platz 20 landet der Zulieferer ZF Friedrichshafen mit 2,99 Milliarden Euro Umsatz in 2019. Unter den Automobilzulieferern erreicht ZF sogar Platz drei - weltweit. Der Fokus der Friedrichshafener: Antriebs- und Fahrwerkstechnik. (Bild: ZF)

Platz 19: Festo
Festo erreicht mit einem Jahresumsatz von 3,07 Milliarden Euro in 2019 den 19. Platz unter den größten Maschinen- und Anlagenbauern. Das Unternehmen aus Esslingen hat sich auf Steuerungs- und Automatisierungstechnik spezialisiert. (Bild: Festo)

Platz 18: Kuka
Der Kuka-Umsatz betrug 2019 rund 3,24 Milliarden Euro. Das bringt dem Augsburger Roboterspezialisten den 18. Platz im Ranking der größten Maschinen- und Anlagenbauer ein. (Bild: Kuka)

Platz 17: Nordex
Neu im Ranking ist Nordex auf dem 17. Rang. Der Hersteller von Windkraftanlagen sitz in Rostock und brachte es 2019 auf einen Jahresumsatz von 3,28 Milliarden Euro. (Bild: Nordex)

Platz 16: SEW Eurodrive
SEW Eurodrive landet mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Euro auf dem 16. Rang. Antriebstechnologie ist der Schwerpunkt des Unternehmens aus Bruchsal. (Bild: SEW Eurodrive)

Platz 15: Zeiss
Der Technologiekonzern kam 2019 auf einen Jahresumsatz von 3,38 Milliarden Euro, was den 15. Platz im Ranking der größten Maschinen- und Anlagenbauer bedeutet. Schwerpunkt von der Carl Zeiss AG sind feinmechanisch-optische Produkte. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Oberkochen (Baden-Württemberg). (Bild: Carl Zeiss)

Platz 14: Trumpf
Aus dem schwäbischen Ditzingen kommt das Hochtechnologieunternehmen Trumpf. Es schaffte 2019 einen Jahresumsatz von 3,78 Milliarden Euro und belegt damit den 14. Platz im Ranking der größten Maschinen- und Anlagenbauer. (Bild: Trumpf)

Platz 13: Exyte
Mit einer Umsatzsteigerung um zehn Prozent kletter Exyte 2019 auf den 13. Platz. Gesamtjahresumsatz: 3,89 Milliarden Euro. (Bild: Exyte)

Platz 12: Claas
Der Jahresumsatz 2019 des Landmaschinenherstellers Claas betrug 3,9 Milliarden Euro. Das bringt ihm Platz 12 ein im Ranking der größten Maschinen- und Anlagenhersteller. (Bild: Claas)

Platz 11: Dürr
Mit einem Jahresumsatz von 3,92 Milliarden Euro kommt Dürr auf den 11. Platz - knapp an den Top 10 vorbei. (Bild: Dürr)

Platz 10: Krones
3,96 Milliarden Euro Jahresumsatz bedeuten für den Hersteller von Anlagen für die Getränkeindustrie den zehnten Platz. (Bild: Krones)

Platz 9: MAN Power Engineering
Der neunte Platz geht mit einem Jahresumsatz von 4 Milliarden Euro an MAN Power Engineering. (Bild: MAN/Lennart Preiss)

Platz 8: Jungheinrich
Der Intralogistikspezialist Jungheinrich schafft es mit einem Jahresumsatz 2019 von 4,07 Milliarden Euro auf den achten Rang der größten Maschinen- und Anlagenbauer. (Bild: Jungheinrich)

Platz 7: Voith
Der Heidenheimer Maschinenbauer Voith kam 2019 auf einen Jahresumsatz von 4,28 Milliarden Euro. Das macht den siebten Rang für den Pumpenspezialisten. (Bild: Voith)

Platz 6: Enercon
Der Windanlagenbauer schafft es 2019 mit einem Umsatz von 4,51 Milliarden Euro auf den sechsten Platz unter den größten Maschinen- und Anlagenbauer. (Bild: Massimo Cavallo - stock.adobe.com)

Platz 5: GEA
GEA hat sich auf den Anlagenbau für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie spezialisiert. Das Unternehmen aus Düsseldorf kommt 2019 auf einen Umsatz von 4,88 Milliarden Euro. (Bild: GEA)

Platz 4: Thyssenkrupp
Der Essener Stahlhersteller Thyssenkrupp erreicht 2019 einen Umsatz von 6,52 Milliarden Euro und kann damit Platz vier halten. (Bild: Thyssenkrupp)

Platz 3: Bosch
Bosch eröffnet die Top 3 der größten Maschinen- und Anlagenbauer mit einem Umsatz von 7,49 Milliarden Euro. (Bild: Bosch)
Wohin exportieren deutsche Maschinenbauer?
Innerhalb des Maschinenbaus sind - gemessen am Jahresumsatz - vor allem die Sektoren Werkzeugmaschinen, Antriebstechnik und Fördermittel am wichtigsten. Traditionell ist die Maschinenbaubranche hierzulande stark exportorientiert. Die Exportquote bewegte sich in den vergangenen Jahren zwischen 74 und 80 Prozent. Zu den wichtigsten Ländern für deutsche Maschinenexporte gehören die USA, China und Frankreich.
Aber auch global nimmt der Maschinenbau einen immer größeren Stellenwert ein. Viele Länder bauen ihre eigene Industrie auf, allen voran China. Das Land der Mitte ist die Region mit dem höchsten Anteil am weltweiten Maschinenbauumsatz, gefolgt von Europa und Asien (ohne China). Trotzdem ist China für Deutschland nicht nur eines der wichtigsten Länder für Maschinenexporte. Und auch beim Import von Maschinenbauerzeugnissen nach Deutschland befindet sich China unter den wichtigsten Ländern.
Wichtigste Exportländer für den deutschen Maschinenbau
- USA: 20,10 Milliarden Euro
- China: 18,80 Milliarden Euro
- Frankreich: 12,40 Milliarden Euro
- Italien: 8,20 Milliarden Euro
- Niederlande: 7,50 Milliarden Euro
- Vereinigtes Königreich: 7,40 Milliarden Euro
- Polen: 7,30 Milliarden Euro
- Österreich: 7,10 Milliarden Euro
- Tschechien: 5.60 Milliarden Euro
- Schweiz: 5.50 Milliarden Euro
Eine der wichtigsten Branchen in Deutschland
Zum deutschen Maschinenbau zählen knapp 6.700 Unternehmen. Diese beschäftigen mehr als eine Million Mitarbeiter, die meisten davon arbeiten in den Bereichen Werkzeugmaschinen, Antriebstechnik und Fördermittel.
Die Investitionen im Maschinenbau nahmen in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zu. Rund 8,3 Milliarden Euro investierten die Unternehmen im Jahr 2019 in der Branche. Ein Großteil dieser Investitionen fließt in die Forschung und Entwicklung, etwa für die Weiterentwicklung innovativer Maschinenbaulösungen.
Doch Deutschland ist mitnichten das größte Maschinenbauland der Welt, wenn es nach dem Umsatz geht. Insgesamt belief sich der globale Umsatz mit Maschinenbauprodukten im Jahr 2019 auf 2,7 Billionen Euro.
Maschinenbauumsatz weltweit
- China: 33 Prozent
- Europa: 32 Prozent
- Asien - ohne China: 18 Prozent
- Nordamerika: 14 Prozent
Top 20: Maschinenbau-Ranking 2016
Das waren 2016 die größten Unternehmen des deutschen Maschinenbaus nach Umsatz:
- Siemens: 41,7 Milliarden Euro
- Bosch: 6,3 Milliarden Euro
- Kion Group: 5,58 Milliarden Euro
- ThyssenKrupp: 5,5 Milliarden Euro
- Enercon: 5,1 Milliarden Euro
- GEA Group: 4,49 Milliarden Euro
- Voith: 4,25 Milliarden Euro
- Claas: 3,63 Milliarden Euro
- MAN: 3,6 Milliarden Euro
- Dürr: 3,6 Milliarden Euro
- Nordex: 3,4 Milliarden Euro
- Krones: 3,4 Milliarden Euro
- Jungheinrich: 3,1 Milliarden Euro
- SMS Group: 2,68 Milliarden Euro
- M+W Group: 3, Milliarden Euro
- Kuka: 2,948 Milliarden Euro
- Trumpf: 2,8 Milliarden Euro
- SEW Eurodrive: 2,8 Milliarden Euro
- Festo: 2,7 Milliarden Euro
- ZF Friedrichshafen: 2,6 Milliarden Euro
Quelle: Oliver Wyman/Produktion
Die größten Maschinen- und Anlagenbauer 2019
- Siemens: 49,5 Milliarden Euro
- Kion: 8,81 Milliarden Euro
- Bosch: 7,49 Milliarden Euro
- Thyssenkrupp: 6,52 Milliarden Euro
- GEA: 4,88 Milliarden Euro
- Enercon: 4,51 Milliarden Euro
- Voith: 4,28 Milliarden Euro
- Jungheinrich: 4,07 Milliarden Euro
- MAN Power Engineering: 4 Milliarden Euro
- Krones: 3,96 Milliarden Euro
- Dürr: 3,92 Milliarden Euro
- Claas: 3,90 Milliarden Euro
- Exyte (ehemals M+W) : 3,89 Milliarden Euro
- Trumpf: 3,78 Milliarden Euro
- Zeiss: 3,38 Milliarden Euro
- Sew-Eurodrive: 3,30 Milliarden Euro
- Nordex: 3,28 Milliarden Euro
- Kuka: 3,19 Milliarden Euro
- Festo: 3,07 Milliarden Euro
- ZF Friedrichtshafen: 2,99 Milliarden Euro
Quelle: Oliver Wyman, Fachzeitung Produktion
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