Diese Batteriehersteller sind die größten der Welt. Und welches Unternehmen produziert wo in Deutschland?(Bild: xiaoliangge - stock.adobe.com)
Welche Batteriezulieferer statten die meisten Elektroautos aus? Und wer produziert in Deutschland? Die Antworten gibt es hier.
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Die weltweite Batterienachfrage wird sich bis 2030 auf bis zu 4,6 TWh verdreifachen. Von dort aus bis 2040 erwarten Experten eine weitere Verdoppelung. Das ist das Ergebnis des Battery Monitor 2024/2025, den das PEM der RWTH Aachen zusammen mit Roland Berger veröffentlicht hat.
Aktuell schwächelt der Batteriemarkt, obwohl die ausgelieferte Menge von 2023 auf 2024 stieg. 2023 wurden laut SNE Research Batterien mit einer Gesamtkapazität von rund 865 GWh ausgeliefert, 2024 stieg die Menge auf 998 GWh. Der absolute Löwenanteil davon geht auf das Konto chinesischer Hersteller. Und da diese mehr produzieren als im eigenen Land benötigt wird, fallen weltweit die Preise. Selbst in China, vor allem aber in Europa und im Rest der Welt können Zulieferer nicht mehr kostendeckend produzieren. Das macht den Hochlauf der Batteriefertigung hierzulande extrem schwierig, wie der Rückzug von Northvolt zeigt. Dem zugrunde liegt eine deutliche Kaufzurückhaltung von Kunden: Elektroautos werden nicht so stark nachgefragt, wie es die OEMs erwartet hatten.
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In unserer Bildergalerie erfahren Sie, wer den Batteriemarkt für Elektroautos anführt. Die Zahlen stammen von SNE Research.
Die größten Batteriehersteller für Elektroautos
Platz 10: SunwodaSunwoda kommt 2024 auf den zehnten Rang unter den größten Batterieherstellern der Welt. Das chinesische Unternehmen produzierte eine Elektroauto-Batteriekapazität von 21 GWh (2023: 14 GWh) und kommt damit auf einen Marktanteil von 2,1 Prozent.(Bild: Sergii - stock.adobe.com)
Platz 9: EVEAuf dem neunten Platz bleibt Batteriehersteller EVE Energy aus China mit einer installierten Gesamtleistung von 28 GWh (2023: 21 GWh) im Jahr 2024. Das macht einen Marktanteil von 2,8 Prozent. Eve Energy ist auch bekannt als Ausrüster für Smart Homes, etwa durch smarte Steckdosen oder Messgeräte und zählt zu den größten Produzenten von Batterien für Energiespeichersysteme.(Bild: BMW)
Platz 8: SK On2021 stieg SK Innovation mit einem Marktanteil von 5,7 Prozent auf den fünften Platz ein, im Jahr 2022 kamen die Südkoreaner bereits auf 5,4 Prozent und 2023 liegt der Marktanteil bei 6,6 Prozent. Die installierte Gesamtkapazität wuchs binnen Jahresfrist von 27,8 GWh auf 57 GWh. Im Jahr 2024 sinkt der Marktanteil auf 3,1 Prozent und das Unternehmen rutscht auf den achten Platz ab, denn die installierte Leistung lag nur noch bei 31 GWh. Das Unternehmen kommt aus Südkorea und soll die VW-Modelle auf dem US-Markt mit Batteriezellen ausstatten.(Bild: xiaoliangge - stock.adobe.com)
Platz 7: Guoxuan/GotionGotion High-tech, auch bekannt unter Guoxuan High-tech Power Energy oder Hefei Gotion Power Energy, ist ein chinesischer Lithium-Batterieproduzent. 2024 kommt das Unternehmen auf den siebten Platz mit einer installierten Leistung von 32 GWh (2023: 25 GWh), bzw. einem Marktanteil von 3,2 Prozent. Mit 18 GWh produziert Gotion auch Energiespeichersysteme.(Bild: Sergii Chernov)
Platz 6: SDIMit einem Marktanteil von 3,8 Prozent im Jahr 2024 landet Samsung auf Platz sechs der größten Batteriehersteller. Die installierte Leistung betrug 2024 38 GWh (2023: 49 GWh). Seinen Sitz hat das Unternehmen in Südkorea. Seit 2000 ist es in der Produktion von Lithium-Batterien tätig, vor allem für IT-Geräte, Akkus für Gartengeräte, Werkzeuge und Staubsauger sowie E-Bikes und E-Scooter. Mit 10 GWh produziert Samsung aber auch Energiespeichersysteme.(Bild: xiaoliangge - stock.adobe.com)
Platz 5: PanasonicPanasonic klettert 2024 wieder auf den fünften Rang. Das japanische Unternehmen kommt auf eine installierte Batteriekapazität von 40 GWh (2023: 41 GWh). Das entspricht einem Marktanteil von 4 Prozent. Panasonic beliefert Tesla, arbeitet mit Toyota zusammen und befindet sich in Gesprächen mit Mazda und Subaru, um seine Batteriekapazität in den USA zu vervierfachen.(Bild: Mercedes-Benz)
Platz 4: CALBCALB steht für China Aviation Lithium Battery Technology. Das staatliche chinesische Batterieunternehmen hat 2024 rund 44 GWh (2023: 34 GWh) Batterieleistung für Elektroautos ausgeliefert. Das entspricht einem Marktanteil von 4,4 Prozent und damit leicht mehr als im Vorjahr. CALB steigt vom siebten auf den vierten Platz im Ranking der größten Batteriehersteller der Welt. CALB beliefert unter anderem Geely GAC und chinesische Bushersteller. Auch E-Transporter von UPS sind zum Teil mit CALB-Akkus ausgerüstet.(Bild: CALB)
Platz 3: LG ESDie Nummer drei im Ranking der größten Batteriehersteller für Elektroautos 2024 bleibt LG Energy Solution (LGES) mit einer installierten Leistung von 120 GWh (2023: 129 GWh), was im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger ist. Damit bleibt das Unternehmen zwar stabil auf dem dritten Rang, der Marktanteil fällt jedoch von 14,9 Prozent auf 12 Prozent. Die Südkoreaner beliefern unter anderem auch Volkswagen. Die Akkusparte wurde ausgegründet, um besser mit der Konkurrenz mithalten zu können. LG beliefert unter anderem Tesla, Volkswagen, Toyota, Renault, General Motors und Hyundai.(Bild: IM Imagery - stock.adobe.com)
Platz 2: BYDAuf dem zweiten Platz bleibt der chinesische Hersteller BYD mit einer installierten Leistung von 165 GWh (2023: 135 GWh) und einem Marktanteil von 16,5 Prozent. Kritik zog das Unternehmen auf sich, weil es bis in die frühen 2010er-Jahre zu Niedrigstlöhnen fertigte und dadurch seine Vormachtstellung auf dem Batteriemarkt zementierte. Heute kommen vermehrt Industrieroboter zum Einsatz. BYD fertigt neben Lithium-Batterien auch NCM-Batterien und NiMH-Batterien. Die Akkus finden mittlerweile nicht nur in Elektroautos Verwendung, sondern auch in Solarbatteriespeichern. Das Besondere: BYD bedient die komplette Lieferkette, vom Rohstoffabbau bis zur Fertigung der Batteriepacks. Mittlerweile ist BYD vom reinen Batteriehersteller zum Autohersteller aufgestiegen.(Bild: Mercedes-Benz)
Platz 1: CATLDer erste Platz unter den größten Batterie-Zulieferern geht erneut an CATL. Das Akronym steht für Contemporary Amperex Technology. CATL ist der größte chinesische Hersteller von Akkus für Elektroautos. 2024 schaffte der Konzern mit einer installierten Leistung von 381 GWh (2023: 308 GWh) eine fast schon marktbeherrschende Stellung. Der Marktanteil liegt bei beeindruckenden 38,17 Prozent und steigt damit um drei Prozentpunkte.CATL besitzt mittlerweile auch die Vorreiterrolle bei ESS-Batterien (Energy Storage Systems) mit installierten 110 GWh.CATL hat im August 2023 seine Shenxing-Batterie vorgestellt, sie soll 400 Kilometer Reichweite bieten und in zehn Minuten aufgeladen sein. Produziert werden soll sie auch in Werken in Deutschland und Ungarn. CATL beliefert unter anderem die chinesischen Autohersteller Nio und SAIC, Ford, BMW, Geely, GM, Honda, Mercedes sowie Stellantis und Tesla.(Bild: BMW Group)
Asiatische Vormacht auf dem Markt für Batterien
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Laut SNE Research haben chinesische Unternehmen, aber auch koreanische und japanische Produzenten bei den Batterien für Elektroautos die Nase vorn. Kurz: Von den ersten 14 Unternehmen haben mittlerweile auch alle ihren Sitz in Asien. Aus Europa kommt kein einziges Unternehmen mehr.
Chinesische Unternehmen machen mit 60 Prozent den größten Anteil am Kuchen aus. Dahinter folgt Südkorea mit 32 Prozent. Panasonic ist mittlerweile das einzige japanische Unternehmen im Ranking.
Die zehn größten Batteriehersteller der Welt für Elektroautos produzieren 90 Prozent aller E-Auto-Batterien, 2023 lag der Anteil bei 94 Prozent, da einige kleinere Hersteller hinzugekommen sind.
2024 wurden weltweit 998 GWh an Batterien für Elektrofahrzeuge gefertigt. Zwar kommt der Großteil von chinesischen Herstellern, ein nicht geringer Anteil wird aber auch bereits in Deutschland produziert.
In der Europäischen Union beherbergen aktuell 17 Staaten mindestens eine Produktionsstätte für Autobatterien. 38 Werke gibt es insgesamt. Rechnet man Russland und die Türkei hinzu, steigt die Zahl um vier Fabriken. Folgende Produktionsstätten gibt es in Deutschland:
BASF: Kathodenproduktion in Schwarzheide
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Die Kathode, also der Pluspol einer Batterie bestehet häufig aus polykristallinem (teilweise auch monokristallinem) Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxid (NMC). Die neue BASF-Fabrik auf dem Standort Schwarzheide in der brandenburgischen Lausitz soll die Abhängigkeit der Batteriehersteller von China durch die Versorgung mit diesen Materialien aus Europa heraus senken.
VW: Salzgitter
2022 gründete der VW-Konzern seine eigene Tochterfirma, die sich um das Batteriegeschäft kümmert. Der Name: Power-Co. Der Firmensitz ist Salzgitter, wo die neue Zellfabrik liegen soll. Perspektivisch soll die Batterie-Jahresproduktion in Salzgitter ungefähr 40 Gigawattstunden betragen. Aus Kostengründen wird zunächst nur eine Fertigungslinie errichtet.
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Northvolt: Heide
Ursprünglich wollte VW eine Gigafactory in Salzgitter mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt hochziehen. Doch die Vereinbarung wurde 2021 gelöst. Die Schweden trieben auf eigene Faust den Bau ihrer Zellfabrik Northvolt Zwei in Deutschland voran. Der Spatenstich ist bereits erfolgt, ab 2025 sollten dort 3.000 Arbeitsplätze entstehen und Batterien mit einer Gesamtkapazität in Höhe von 60 Gigawattstunden produzieren. Northvolt Zwei sollte unter anderem Zellen für Volvo, BMW und VW produzieren. Doch aktuell ist der Bau zum Stillstand gekommen, da Northvolt insolvent ist und mittlerweile zum US-Unternehmen Lyten übernommen wurde.
Mercedes-Benz/ACC: Kamenz
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2008 nahm die Li-Tec GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Evonik und der damaligen Daimler AG, ihre Arbeit auf. Allerdings wurde der Betrieb nach sieben unrentablen Jahren eingestellt. Mittlerweile fertigt die Deutsche Accumotive, eine hundertprozentige Tochter von Mercedes-Benz in Kamenz wieder E-Auto-Batterien. Mehr noch: 2018 kam ein zweites Werk in der sächsischen Stadt hinzu. Dort produziert ACC Akkus für Pkw und Nutzfahrzeuge – unter anderem für die Mercedes-EQ-Modelle. Der Bau eines Batteriefabrik in Kaiserslautern hat ACC dagegen vorerst gestoppt (Stand: Juni 2024). Als Grund nannte das Unternehmen die sinkende Nachfrage nach E-Autos.
Mercedes-Benz/MDC Power: Kölleda
In der thüringischen Stadt Kölleda fertigt Mercedes bisher Verbrennungsmotoren. Etwa ab 2025 will der Hersteller das Werk auf eine Batteriemontage für neue vollelektrische EQ-Modelle umrüsten. Die endgültige Entscheidung will Mercedes aber von der Unterstützung der Thüringer Landesregierung abhängig machen.
Mercedes-Benz: Untertürkheim und Sindelfingen
Am größten Standort von Mercedes-Benz entsteht nicht nur ein Werk, sondern ein kompletter E-Campus, ein Kompetenzzentrum zur Forschung und Entwicklung zukünftiger Generationen von Batterien und Batteriezellen. Im zugehörigen Werksteil Hedelfingen werden seit 2021 Batteriesysteme für den EQE und EQS produziert. Auch der Standort Brühl ist an Untertürkheim angegliedert: Hier entstehen bereits Akkus für die neueste Plug-in-Hybrid-Generation; 2024 kommen Batterien für vollelektrische Modelle hinzu, auch vom Standort Sindelfingen aus.
In der Gigafactory 4 sollen nicht nur Autos, sondern auch Batteriezellen gefertigt werden. Im ersten Schritt soll die Produktionskapazität bei rund 100 Gigawattstunden pro Jahr liegen. Später könne sie auf 250 Gigawattstunden ausgebaut werden, so Tesla-Chef Elon Musk. Ob das noch so geschehen wird, ist unklar, denn der Inflation Reduction Act der USA macht es mittlerweile attraktiver, in den USA zu fertigen als in Ländern, die kein Freihandelsabkommen mit den USA haben.
Svolt: Lauchhammer
Svolt ist ein Ableger des chinesischen Autokonzerns Great Wall Motors. Das Unternehmen plante bereits seine zweite Zellfabrik in Deutschland. Diese sollte im brandenburgischen Lauchhammer entstehen, einer Stadt im Kreis Oberspreewald-Lausitz. Die Chinesen übernehmen dafür ein Gelände des Windenergieanlagen-Herstellers Vestas, der seine Produktion von Rotorblättern eingestellt hatte. Ende Mai 2024 gab Svolt überraschend bekannt, dass die Fabrik nicht gebaut wird. Als Jahreskapazität waren 16 GWh geplant.
Svolt: Überherrn und Heusweiler
Im Saarland soll die erste Batterieproduktion von Svolt entstehen: In Überherrn sollte die Zellfabrik gebaut werden und in Heusweiler die Modul- und Batteriefertigung. Überherrn könnte aber auf der Kippe stehen. Eigentlich sollte das Werk bereits 2023 fertig sein, nun soll es 2028 so weit sein. Die Jahreskapazität liegt laut Svolt bei 24 GWh. Svolt beliefert aktuell Stellantis. Die Batterien sind im Citoen e-C3 zu finden.
BMW: Leipzig
Bereits seit 2021 produziert das BMW-Werk Leipzig auch Batteriemodule. Bestimmt sind sie für den iX und den i4. Insgesamt beschäftigt BMW in Leipzig ungefähr 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Akkuproduktion.
BMW: Irlbach und Straßkirchen
Im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen plant BMW ein Montagewerk für Batterien mit bis zu 1.600 Arbeitsplätzen. Versorgt werden sollen damit die BMW-Werke in Münchzen, Regensburg und Dingolfing. Das Werk soll 2026 in Betrieb gehen.
BMW: Parsdorf
Seit 2022 produziert BMW in Parsdorf Lithium-Ionen-Batteriezellen. Da es sich um ein Kompetenzzentrum handelt, sind nicht nur Serienbatterien darunter, sondern auch Musterzellen für künftige Generationen von Hochleistungsbatterien. Großserienfertigung findet hier nicht statt.
CATL: Arnstadt
Ende 2022 hat CATL seine Fabrik in der Nähe von Erfurt in Betrieb genommen. Etwa 2.000 Mitarbeiter produzieren rund acht GWh jährlich. Der Output soll auf bis zu 24 GWh steigen. Abnehmer sind unter anderem BMW und Mercedes-Benz.
Porsche: Reutlingen
Im baden-württembergischen Reutlingen will Porsche Hochleistungszellen produzieren. 100 MWh soll die Kapazität betragen. Zunächst war als Standort Tübingen im Gespräch gewesen.
Microvast: Ludwigsfelde
Microvast sucht mit seiner Batteriefabrik die Nähe zu Tesla. Nur 50 Kilometer von Grünheide entfernten Ludwigsfelde fertigen die Amerikaner seit Februar 2021 Akkus für Busse und andere Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen beschäftigt bis zu 250 Mitarbeiter, die pro Jahr Batteriemodule mit einer Gesamtkapazität von acht bis zwölf GWh fertigen.
Varta: Ellwangen
Batteriespezialist Varta will am Stammsitz in Ellwangen Lithium-Ionen-Zellen produzieren. 2022 hatte das Unternehmen seine E-Auto-Pläne auf Eis gelegt hatte, arbeitet aber Branchenberichten zufolge offenbar weiterhin daran, eine Serienproduktion von Batteriezellen für Elektroautos aufzubauen.
Leclanché und Eneris: Willstätt
Leclanché fertigt an dem baden-württembergischen Standort pro Jahr etwa eine Million Lithium-Ionen-Zellen mit insgesamt 200 MWh Kapazität. Doch die Produktion soll bis auf eine Gigawattstunde ausgebaut werden. Langfristig planen die Betreiber offenbar sogar 2,5 GWh.
Batterieproduktion in der EU.(Bild: Battery-news.com)
Als ob der chinesische Markt für Elektroautos nicht schon in einem halsbrecherischen Tempo wachsen würde, hat Peking die Regeln für die Finanzierung von Fahrzeugen gelockert und die seit Anfang 2018 geltende 15-prozentige Anzahlung abgeschafft. Dies ist nur der jüngste Anreiz, der die ohnehin schon heiße Nachfrage auf dem größten Fahrzeugmarkt der Welt und dem weltweit führenden Hersteller und Exporteur von Elektrofahrzeugen ankurbeln soll.
Im Dezember 2023 stellten die chinesischen Behörden neue technische Anforderungen für die Steuervergünstigungen für Elektroautos vor und legten die Messlatte so niedrig, dass mehr als 90 Prozent der im Land verkauften elektrifizierten Personenkraftwagen die Voraussetzungen erfüllen. Das chinesische Förderpaket für Elektrofahrzeuge im Gesamtwert von 72 Milliarden Dollar hat eine Laufzeit bis 2028.
Anders als in den USA hat der Preis eines Fahrzeugs nach den chinesischen Vorschriften keinen Einfluss auf die Gewährung von Steuererleichterungen, und die durchschnittlichen Verkaufspreise in China liegen bereits etwa 50 Prozent unter den US-Mindestpreisen für vergleichbare Modelle. Und das war vor dem jüngsten Preiskrieg, der von BYD, dem weltweit größten Hersteller von Elektrofahrzeugen nach Stückzahlen und dem einzigen großen vertikal integrierten Batteriehersteller, ausgelöst wurde. Im März 2023 senkte BYD den Preis für sein kompaktes BEV auf 69.800 Yuan, umgerechnet 9.700 Dollar, und zwang damit die Wettbewerber, auf dem hart umkämpften chinesischen Markt nachzuziehen.
Abgesehen von den günstigen Preisen - nicht zuletzt dank der Kontrolle über die Lieferkette von der Mine bis zum Megawatt - können chinesische Autofahrer aus über 100 Marken und einer Vielzahl von Modellen und Varianten wählen, die oft mit Technologien ausgestattet sind, die in den Elektroautos der etablierten Autohersteller im Rest der Welt nicht zu finden sind.
(Bild: mi connect)
Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
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Mehr Informationen zu den Batterieherstellern, deren installierte Leistung lesen Sie in unserer Bildergalerie.
Quelle: SNE Research
Wer sind die größten Batteriehersteller für Elektroautos weltweit?
Die führenden Hersteller sind CATL (China), BYD (China), LG Energy Solution (Südkorea) und Panasonic (Japan). Diese Unternehmen beliefern große Automarken wie Tesla, BMW und Volkswagen mit Lithium-Ionen-Batterien.
Gibt es auch europäische Batteriehersteller für Elektroautos?
Unternehmen wie VARTA bauen ihre Kapazitäten in Europa aus. Sie konzentrieren sich auf nachhaltige Produktion und die Versorgung europäischer Fahrzeughersteller. Wie es mit dem Northvolt-Werk in Heide nach der Insovenz und dem Verkauf an Lyten weitergeht, steht noch nicht fest.
Welche Batterietechnologien setzen die Hersteller ein?
Die meisten Hersteller nutzen Lithium-Ionen-Technologien, insbesondere LFP (Lithium-Eisenphosphat) und NMC (Nickel-Mangan-Kobalt). Neue Ansätze wie Festkörperbatterien befinden sich in der Entwicklung und versprechen höhere Energiedichte und Sicherheit.
Wie entwickelt sich der Markt für Batterien in der Elektromobilität?
Der Markt wächst rasant – allein CATL deckt rund 38 Prozent des globalen Bedarfs. Bis 2026 wird eine weltweite Produktionskapazität von über 6.000 GWh erwartet, was allerdings Batterien für die Unterhaltungsindustrie einschließt.
Welche Rolle spielt die vertikale Integration bei Batterieherstellern?
Hersteller wie BYD produzieren Batterien und Fahrzeuge selbst, was ihnen Kosten- und Qualitätsvorteile verschafft. Diese vertikale Integration kann zukünftig zum strategischen Vorteil im globalen Wettbewerb werden.