Nvidia Tegra 3 Chip

Nvidia Tegra 3: Vier-Kern-Prozessor für PCs, Tablets und Telefone. (Bild: Nvidia)

Die USA wollen ihre Exportregeln für KI-Chips neu ordnen, das berichten Nachrichtenagenturen wie Reuters und Dpa. Betroffen davon wären Konzerne wie Nvidia.

Framework for Artificial Intelligence Diffusion tritt nicht in Kraft

Die aktuelle Regelung nennt sich Framework for Artificial Intelligence Diffusion. Sie wurde vom Handelsministerium etwa eine Woche vor dem Ende von Ex-Präsident Joe Bidens Amtszeit erlassen und sollte ab dem 15. Mai 2025 greifen.

Das Ziel: Kontrolle darüber zu bekommen, dass nur noch die USA und ihre engen Verbündeten die in den Vereinigten Staaten produzierten Chips erhalten. Vor allem China sollte so der Zugang zu US-Halbleitern verbaut werden.

Danach teilte die USA potenzielle Lieferländer in drei Kategorien ein:

  • Tier 1: Uneingeschränkter Zugang. In diese Länder war der Export ohne Kontrollen möglich. Hierzu gehörte auch Deutschland mit einer Gruppe von knapp 20 anderen verbündeten Ländern. Dazu zählen zum Beispiel Australien, Kanada, Japan und einige EU-Länder.
  • Tier 2: Kontrollierter Zugang. Exporte wären möglich über länderspezifische Erlaubnisse für bestimmte Unternehmen, Genehmigungen für Kleinmengen oder eine individuelle Exportlizenz für ein Unternehmen. Dazu zählten Länder wie Mexiko und Indien, aber auch Portugal, Polen, die Schweiz, Island und Österreich.
  • Tier 3: Exportverbot. Länder, in die keine Chips exportiert werden dürfen, beispielsweise Russland, China, Belarus, Iran und Irak.

Für die amerikanische Tech-Industrie, allen voran Nvidia, waren das keine guten Nachrichten. Sie kritisierten die Exportbeschränkungen heftig. Vor allem Nvidia hätte mit den Folgen zu kämpfen gehabt, denn 2024 sicherte sich Nvidia die Pole-Position unter den Halbleiterherstellern weltweit durch den uneingeschränkten Verkauf seiner KI-Chips.

Framework for Artificial Intelligence Diffusion 3-tier-system
Framework for Artificial Intelligence Diffusion: Einteilung der Länder in das 3-tier-System. (Bild: Screenshot Rand.org)

Neue Regelung noch nicht in Sicht

„Die KI-Regelung der Biden-Regierung ist übermäßig komplex, zu bürokratisch und würde amerikanische Innovationen behindern“, teilte das US-Handelsministerium mit. „Wir werden sie durch eine viel einfachere Regelung ersetzen, die amerikanische Innovationen freisetzt und die KI-Dominanz der USA sicherstellt.“

Einzelheiten nannte das Ministerium nicht. Laut Nachrichtenagentur Reuters könnte statt der Einteilung der Länder in verschiedene Stufen eine Einzelregelung für jeden Staat eingeführt werden. Das würde Donald Trump ein zusätzliches Druckmittel bei Handelsgesprächen an die Hand geben. Bis ein neuer Plan ausgearbeitet werde, könnten daher einige Monate vergehen, schrieb das "Wall Street Journal".

Die US-Halbleiterhersteller begrüßten den Plan, das Framework for AI Diffusion zurückzunehmen und auch die Börse goutierte die Rolle rückwärts: Die Aktien von Nvidia stiegen prompt um drei Prozent.

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf
(Bild: mi connect)

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

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