Exportstatistik im Oktober

Chinas Seltenerdexporte: Weniger Dysprosium, mehr Terbium

Die Zahlen der chinesischen Zollbehörde für den Oktober zeigen, wie unterschiedlich sich die Ausfuhren von Seltenen Erden entwickeln.

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Chemische Symbole der Seltenen Erden und Chinaflagge
China hat das Quasi-Monopol auf Seltene Erden, daher ist ein Blick in die Exportstatistik immer besonders aufschlussreich.

Seit April 2025 unterliegt der Export verschiedener Seltener Erden aus China Handelsrestriktionen. Dazu zählen Dysprosium und Terbium, beides wichtige Zusatzstoffe für Hochleistungsmagneten. Die Auswirkungen der Ausfuhrregularien zeigen sich deutlich an den aktuellen Daten der chinesischen Zollverwaltung. So verließen im Oktober lediglich 3.501 Kilogramm Dysprosium das Land, ein Rückgang von mehr als 80 Prozent gegenüber September. Den größten Teil der Lieferungen erhielt Südkorea (2.701 kg), weitere Exporte gingen nach Estland (500 kg) und Japan (300 kg).

US-Markt profitiert von hoher Terbium-Lieferung

Bei Terbium zeigt sich ein völlig anderes Bild: Die Ausfuhren stiegen im Oktober deutlich an und erreichten mit 12.200 Kilogramm den höchsten Monatswert des Jahres, nachdem im September nur 4.450 Kilogramm exportiert worden waren. Davon gingen 6.000 Kilogramm in die USA. Das ist die größte monatliche Menge, die das Land seit zehn Jahren erhalten hat. Weitere 5.200 Kilogramm Terbium wurden nach Japan und 1.000 Kilogramm nach Estland geliefert.

Trotz des deutlichen Anstiegs bleiben die Werte bei Terbium im laufenden Jahr etwa 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Jan Giese, Senior Manager Minor Metals & Rare Earths bei Tradium: „Die aktuellen Exportdaten zu Schweren Seltenen Erden wie Terbium und Dysprosium zeigen erneut, dass der Kreis der Abnehmerländer klar begrenzt ist. Nicht jeder Akteur erhält Zugang zu relevanten Materialmengen. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere die jüngste Lieferung von rund sechs Tonnen Terbium in die USA bemerkenswert, da sie dem bisherigen Muster widerspricht. Denn bei anderen Kritischen Rohstoffen wie Gallium, Germanium, Dysprosium oder Praseodym wurden zuletzt keinerlei Ausfuhren in die Vereinigten Staaten registriert.“

Seltenerdmagneten: Trotz eines Rücksetzers im Oktober über Vorjahresniveau

Die seit April geltenden Vorschriften für Seltene Erden wirken sich auch auf den Export von Permanentmagneten aus. Da anhand der Zollcodes nicht ersichtlich ist, ob diese Magneten Seltene Erden enthalten, die Restriktionen unterliegen, verzögern sich die seit Frühling geltenden Genehmigungsverfahren. 

Nach einem starken Rückgang der Ausfuhren stabilisiert sich der Außenhandel seit Sommer. Im Oktober ist im Vormonatsvergleich ein kleiner Rücksetzer zu verzeichnen, das Niveau lag dennoch über dem von Oktober 2024.