Mann am Laptop mit virtuellem Bildschirm und Chat AI

ChatGPT hat die Wahrnehmung von KI im Alltag massiv gesteigert. (Bild: Supatman - stock.adobe.com)

Es vergeht ja keinen Tag, an dem es keine neue Nachricht zu ChatGPT (Generated Pretrained Transformer) gibt. Die Künstliche Intelligenz kann zum Beispiel Gedichte schreiben und Lieder texten. Irgendetwas muss also dran sein an diesem ChatGPT, sonst hätte dieser neueste Schrei der Digitalisierung nicht eine Million neue User innerhalb von fünf Tagen erreicht. Zum Vergleich: An zweiter Stelle kommt Instagram mit ganzen 2,5 Monaten.

Zunächst mal einige Hintergrundinfos:

  • ChatGPT wurde von OpenAI entwickelt und ist ein textbasiertes Dialogsystem, das auf maschinellem Lernen basiert und mit einer Wahrscheinlichkeitsrechnung arbeitet, was das nächste Wort sein könnte (bei „Der Einkauf im Unternehmen ist eine …“ würde es wahrscheinlich „Abteilung“ vorschlagen. (vielleicht aber auch „Zumutung“?)
  • Es existiert inzwischen in der 4. Generation und hat den Wissenstand von 2022, das heißt dass es alle bis dahin öffentlich zugängliche Informationen verarbeitet und entsprechende Verknüpfungen erstellt hat.
  • Hinzu kommt, dass es durch menschliche Experten auch ein ethisches Grundverständnis vermittelt bekommen hat, um nicht alles für bare Münze zu nehmen, was es im Netz findet.
  • Damit ausgestattet ist es in der Lage auf viele Fragen, die wir so haben, eine Antwort zu liefern, statt im Internet selber zeitaufwändig zu recherchieren
Hans Boot im Portrait
(Bild: Durch Denken Vorne Consult)

Der Autor: Hans Boot

Hans Boot ist Partner bei der Durch Denken Vorne Consult GmbH, eine auf Einkauf und SCM spezialisierte Unternehmensberatung. Zuvor war er über zwölf Jahre als Führungskraft im Einkauf unterschiedlicher Unternehmen tätig.

Seine Kolumne erscheint exklusiv auf Technik-Einkauf.de.

Das ist zunächst einmal zwar interessant, aber welchen Nutzen hat es für den Einkauf? Dort werden ja keine Gedichte und Lieder geschrieben, sondern hier geht es ja eher um Herausforderungen wie Preiserhöhungen, Versorgungsengpässen und Fachkräftemangel. Deswegen bin ich genau dieser Frage mal nachgegangen und habe gesehen, dass ChatGPT auch sehr nützlich für den Einkauf sein kann. Heute möchte ich euch mal drei Beispiele dafür aufzeigen:

  • Verhandlungstaktiken erarbeiten

Wenn man ChatGPT sagt, was mit wem verhandelt werden soll, dann erhalten wir dazu konkrete Vorschläge, wie ich verhandlungstechnisch vorgehen soll. Je mehr Infos ich dem System gebe, desto konkreter werden die Vorschläge.

  • Anregungen für Warengruppenstrategien nutzen

Eine komplette Warengruppenstrategie zu erstellen wäre aktuell noch schwierig, wenn man das öffentliche ChatGPT nutzt. Aber für Anregungen ist es auf jeden Fall nutzbar, wenn ich mich mit der Thematik beschäftige.

  • Fachkräftemangel im Einkauf lindern

Wir alle klagen über Fachkräftemangel im Einkauf. Mit ChatGPT im Rücken können auch Quereinsteiger schnell fit gemacht werden für unsere Welt. Denn hier können die Neulinge fragen, was sie nicht wissen, und halten gegebenenfalls nicht den Kollegen von der Arbeit ab.

Aber: Achtung bei der Angabe von Informationen, denn wie bei Las Vegas gilt auch hier: „What happens in Chat GPT, stays in Chat GPT!“. Seien Sie also vorsichtig mit Angaben zum eigenen Unternehmen und zu eigener Person.

Mit diesen Infos fällt uns natürlich direkt eine weitere Frage ein: „Übernimmt K.I. irgendwann den operativen Einkauf?“ Dazu vielleicht mehr in eines meiner nächsten Artikel. Dann beantworte ich vielleicht auch die Frage, ob ich diesen Text geschrieben habe oder vielleicht doch chatGPT…

Ihr

Hans Boot

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