Ranking

Das sind die größten Pharmakonzerne der Welt

Veröffentlicht Geändert
Frau mit Mundschutz, Schutzbrille und Reagenzglas in der Hand
Die Pharmaunternehmen haben ihre Forschungen seit 2019 wieder verstärkt.

Viele Pharmakonzerne stehen seit Beginn der Corona-Pandemie im Fokus. Welches sind die größten weltweit und in Deutschland?

Die diesjährige Rangliste der 50 weltweit führenden Biopharmaunternehmen auf der Grundlage der Umsätze mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln Hat sich. Die Umsätze mit Covidpräparaten lassen nämlich langsam nach. 2023 rückten die nicht pandemischen Behandlungstrends stärker in den Fokus. Zudem fallen die Umsätze alteingesessener deutscher Unternehmen. So findet sich in den Top 15 kein einziges deutsches Pharmaunternehmen mehr. Die Daten des Rankings wurden von Pharm Exec in Zusammenarbeit mit Evaluate bereitgestellt.

Top 20 der größten Pharmakonzerne der Welt

Moderna
Platz 20: Teva Pharmaceuticalbr> Mit 12,5 Milliarden US-Dollar schafft es das israelische Unternehmen in den Top 20 der weltweit größten Pharmaunternehmen. Es ist bekannt für seine Generika.
Merck kGaA
Platz 19: CSLMit einem Pharmaumsatz von 14,176 Milliarden US-Dollar (2022: 13,123 Milliarden US-Dollar) schafft es das australische Chemie- und Pharmaunternehmen CSL in die Top 20 der größten Pharmakonzerne. Seinen Sitz hat es in Melbourne.
Viatris
Platz 18 : ViatrisDas US-Unternehmen Viatris erreicht mit 15,228 Milliarden US-Dollar (2022: 15,999 Milliarden US-Dollar) im Ranking der größten Pharmaunternehmen den 18. Rang Platz.
Bayer
Platz 17: Bayer (Deutschland)Deutschlands mittlerweile nur zweitgrößter Pharmakonzern Bayer setzt mit Arzneimitteln im Jahr 2023 nur noch rund 17,663 Milliarden US-Dollar (2022: 18,898 Milliarden US-Dollar) um. Kann sich aber auf dem 17. Rang unter den größten Pharmaunternehmen weltweit halten.
Boehringer Ingelheim
Platz 16: Boehringer Ingelheim (Deutschland). Ein Arzneimittelumsatz von 20,613 Milliarden US-Dollar (2022: 19,473 Milliarden US-Dollar) beschert den Ingelheimern den 16. Platz unter den größten Pharmakonzernen der Welt.
Gilead Sciences
Platz 15: Gilead Sciences (USA)Nur noch den 15. Rang erreicht das US-Unternehmen Gilead Sciences mit 26,461 Milliarden US-Dollar (2022: 26,615 Milliarden US-Dollar) Umsatz.
Amgen
Platz 14: Amgen (USA)2023 brachte es der US-Konzern auf 26,621 Milliarden US-Dollar (2022: 22,536 Milliarden US-Dollar) und erreicht den 14. Rang.
Takeda Pharmaceuticals
Platz 13: Takeda Pharmaceutical (Japan)Vom zwölften auf den 13. Platz geht es runter für Takeda aus Japan mit 27,687 Milliarden US-Dollar (2022: 29,69 Milliarden US-Dollar) Arzneimittelumsatz.
Eli Lilly
Platz 12: Eli Lilly and Co (USA)Das US-Unternehmen aus Indiana gibt für 2023 einen Arzneimittelumsatz von 31,,868 Milliarden US-Dollar (2022: 25,463 Milliarden US-Dollar) an. Daher klettert der Pharmakonzern vom elften auf den zwölften Platz. bekannt.
Novo Nordisk
Platz 11: Novo Nordisk (Dänemark)Das einzige dänische Unternehmen im Ranking mit Hauptsitz in Bagsvaerd setzt 2023 etwa 33,722 Milliarden US-Dollar (2022: 25,384 Milliarden US-Dollar) im Arzneimittelbereich um. Das langt für den 14. Platz. Das meistverkaufte Pharmaprodukt ist Ozempic. Vom 14. Rang geht es rauf auf die Nummer elf.
Glaxosmithkline
Platz 10: Glaxo Smith Kline (GSK)Ein Umsatz von 36,758 Milliarden US-Dollar (2022: 38,254 Milliarden US-Dollar) bringt den britischen Pharmariesen in die Top 10 der weltweit größten Pharmaunternehmen, GSK bleibt stabil auf dem zehnten Rang.
Sanofi
Platz 9: Sanofi2023 setzte der französische Konzern 40,805 Milliarden US-Dollar (2022: 40,353 Milliarden US-Dollar) um und hält sich damit auf dem neunten Platz.
Astrazeneca
Platz 8: Astra ZenecaAuf dem achten Platz nach Arzeimittelumsatz liegt Astrazeneca mit 43,79 Milliarden US-Dollar (2022: 42,998 Milliarden US-Dollar).
Bristol-Myers Squibb
Platz 7: Bristol-Myers Squibb (USA)Der US-Konzern kommt 2023 auf einen Umsatz von 44,398 Milliarden US-Dollar (2022: 45,417 Milliarden US-Dollar) und bleibt damit auf Platz sieben im Ranking.
Pfizer
Platz 6: Pfizer (USA)Von Platz 1 auf den sechsten Rang rauscht das US-Unternehmen Pfizer. 2023 kam es mit einem reinen Medikamentenumsatz auf 48,218 Milliarden US-Dollar (2022: 91,303 Milliarden US-Dollar). Das meistverkaufte Medikament ist nach wie vor der COVID-Impfstoff Comirnaty.
Roche
Platz 5: Roche (Schweiz)Einen Platz nach oben geht es für die Schweizer. Sie brachten es 2023 auf einen Umsatz mit Medikamenten von 49,11 Milliarden US-Dollar (2022: 47,909 Milliarden US-Dollar) - damit klettert das Pharmaunternehmen auf den fünften Rang.
Merck & Co Inc
Platz 4: Merck & Co Inc. (USA)Auf dem vierten Platz der größten Pharmaunternehmen landet Merck & Co aus New Jersey mit 50,846 Milliarden US-Dollar (2022: 49,627 Milliarden US-Dollar) Umsatz. Damit geht es für Merck & Co Inc. einen Platz nach oben.
Novartis
Platz 3: NovartisDer 2023er-Umsatz in Höhe von 52,473 Milliarden US-Dollar (2022: 50,079 Milliarden US-Dollar) bringt das Schweizer Unternehmen auf den dritten Platz.
Abbvie
Platz 2: Abbvie (USA)52,734 Milliarden US-Dollar (2022: 56,179 Milliarden Dollar) Umsatz reichen wieder fürs Treppchen im 2023er-Ranking der größten Pharmaunternehmen. Es bleibt der Vizesieger-Platz.
Johnson & Johnson
Platz 1: Johnson & Johnson (USA)Von Rang drei an die Spitze: Mit einem Umsatz von 53,463 Milliarden US-Dollar (2022: 50,179 Milliarden US-Dollar) schafft es das US-Unternehmen ganz nach oben und löst Pfizer ab.
Die größten Pharmakonzerne 2023 Plätze 21 bis 40

Bayer nicht mehr Deutschlands größter Pharmakonzern

Im Jahr 2022 hatte Boehringer Ingelheim Bayer vom Thron der größten deutschen Pharmakonzerne gestoßen. Auch 2023 setzten die Ingelheimer mehr um als die Leverkusener.

In der Pharmaindustrie stehen die Zeichen seit dem Corona-Boom 2022 auf Rationalisierung. Die nachlassende Nachfrage nach Impfstoffen, die hohen Energie- und Vorleistungspreise sowie in erheblichem Maße die Einschnitte durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes setzen die Branche unter Druck, so der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa).

Für das Jahr 2023 rechnete der vfa mit erheblichen Auswirkungen auf die Beschäftigtenentwicklung. „Der Aufwärtstrend bei der Zahl der Mitarbeitenden der vergangenen Jahre wird sich nicht fortsetzen. Rund die Hälfte der Unternehmen hat bereits Personalabbaupläne entwickelt oder erarbeitet derzeit Rationalisierungspläne“, erklärt vfa-Präsident Han Steutel. vfa-Chefökonom Claus Michelsen ergänzt: „Dass dennoch auch Neueinstellungen stattfinden, ist Ergebnis strategischer Unternehmensentscheidungen der vergangenen Jahre und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das veränderte Umfeld erhebliche negative Effekte mit sich bringen wird.

Impfstoffe und Therapeutika gegen Corona

Einen Umsatz- und Innovations-Boost innerhalb kürzester Zeit bescherte der Branche die Corona-Pandemie. Bis Anfang Juni 2020 identifizierte sie laut EY 161 Impfstoff-Kandidaten und 242 therapeutische Wirkstoffkandidaten und entwickelte über 700 Tests.

Und das kostet Geld: „Es gibt keine Garantie für einen sicheren und wirksamen Impf- beziehungsweise Wirkstoff. Bei der Suche wird viel Entwicklungsgeld umsonst investiert: Nach unserer Einschätzung werden 97 Prozent der derzeit erprobten Impfstoffe nicht das Licht der Welt erblicken. Unter den Therapeutika bleiben am Ende drei bis vier Präparate übrig, die angewendet werden“, weiß Alexander Nuyken, Leiter der Life Sciences Strategy and Transactions in der Region EMEIA für EY.

Größte Pharmakonzerne der Welt Plätze 41 bis 50

Weltweit sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO seit Januar 2020 weltweit 263 Impfstoffprojekte angelaufen (Stand 12.3.2021). In der klinischen Entwicklung, davon 16 in der entscheidenden dritten Phase. Mittlerweile sind aus den westlichen Laboren vier zugelassene Impfstoffe gegen SARS Cov-2 hervorgegangen: Biontech-Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson waren mit ihrer Forschung erfolgreich.

Dagegen hatte Merck im Januar 2021 die Entwicklung seiner beiden Impfstoffkandidaten gestoppt. Auch Sanofi kämpft noch mit Problemen bei der Studienauswertung. Das Tübinger Unternehmen Curevac ist der fünfte Kandidat, auf dessen Impfstoff große Hoffnungen ruhten, er scheint sich jedoch als zu wenig wirksam herauszustellen. Hinzu kommt Novavax aus den USA.

Deutsche Zulieferer für die Covid-Forschung

Die folgenden Unternehmen und Forschungsinstitute unterstützten Forschungseinrichtungen oder Unternehmen bei der Impfstoffentwicklung, als Zulieferer oder in der Produktion:

  • Rentschler Biopharma (Laupheim): übernimmt jeweils einen Herstellungsschritt für die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und CureVac
  • Dermapharm (Brehna): wirkt an Fertigung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mit
  • Siegfried (Hameln): wirkt an Abfüllung und Verpackung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mit
  • Allergopharma (Reinbek) wird künftig an der Abfüllung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mitwirken
  • Sanofi (Frankfurt a.M.) wird künftig an der Abfüllung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mitwirken
  • IDT Biologika (Dessau-Roßlau) wirkt an der Abfüllung des Impfstoffs von AstraZeneca mit und wird zusätzliche Produktionskapazität für AstraZeneca aufbauen
  • Vibalogics (Cuxhaven): produziert Komponente für Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson)
  • Cevec Pharmaceuticals (Köln): produziert Komponente für ungenannten Hersteller
  • Richter-Helm BioLogics (Hamburg): produziert DNA-Material für Inovio (USA)
  • Bayer (Wuppertal) wird ab 2022 an der Produktion des Impfstoffs von CureVac mitwirken
  • WuXi (Wuppertal) wird ab Ende 2021 an der Produktion des Impfstoffs von AstraZeneca mitwirken
  • Daiichi Sankyo Europe (Pfaffenhofen bei München) und die Universität München (Abt. Pharmazie) tragen zum Impfstoffprojekt von Daiichi-Sankyo (Japan) und der Universität Tokio bei
  • Sanofi (Frankfurt a.M.): wird Impfstoff aus der Kooperation von Sanofi und GSK abfüllen
  • R-Pharm Germany (Illertissen), Tochter des russischen Unternehmens R-Pharm: wird künftig in Lizenz Impfstoff von AstraZeneca produzieren
  • Celonic (Heidelberg) wird den Impfstoff herstellen, den das niederlänische Unternehmen Intravacc entwickelt
  • Merck (Darmstadt): trägt zu rund 50 Projekten zur Entwicklung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen weltweit bei; zudem produziert das Unternehmen Lipide für den Impfstoff von BioNTech/Pfizer
  • Recipharm (Wasserburg): entwickelt Produktionsverfahren für ein anderes Unternehmen
  • Lipoid: liefert Phospholipide für die Herstellung von mRNA-Impfstoffen
  • Evonik wird künftig an zwei deutschen Standorten Lipide für den mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer herstellen (bisher nur in Kanada)
  • Universität Gießen: wirkt mit am OpenCorona-Konsortium (Führung: Karolinska-Institut, Schweden), das einen DNA-basierten Impfstoff entwickelt
  • Tropeninstitut der Universität Tübingen: wird Totimpfstoff des dänisch-niederländisch-deutschen Prevent-nCoV-Konsortiums erproben

Wo werden die Corona-Impfstoffe produziert?

Füf Impfstoffe sind mittlerweile in der EU durch die EMA zugelassen: Comirnaty von Biontech/Pfizer, der Moderna-Impfstoff sowie die Vakzine von Astrazeneca, Johnson & Johnson und Novavax. Aufgrund der Dringlichkeit ging es 2020 nicht nur um die Zulassung, sondern vor allem um die Großproduktion und die Zulieferung. Dafür gehen die Unternehmen zahlreiche Kooperationen ein und erteilen Lizenzen. Wie der Vfa zusammengetragen hat, entstehen ganze Produktionsnetzwerke. Doch wo stehen die Produktionsanlagen für die Vakzine?

Biontech/Pfizer: Das Unternehmen produziert in Deutschland in Mainz und bald auch in Marburg. Weitere Anlagen stehen in Puurs (Belgien), Kalamazoo (Michigan, USA), Andover (Massachusetts, USA) sowie in Chesterfield (Missouri, USA). Einige der Fertigungsschritte finden bei Rentschler Biopharma (Deutschland), Polymun (Österreich), Dermapharm (Deutschland), Acuitas Therapeutics (Kanada) und Delpharm (Frankreich) statt.

Die Abfüllung übernimmt Siegfried (Hameln, Deutschland). Einige der sterilen Fertigungsdienstleistungen kommen von Baxter BioPharma Solutions in Halle (Westfalen, Deutschland). Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen hat am Beispiel von Biontech/Pfizer dargestellt, wie die Unternehmen ihre Produktionskapazitäten Schritt für Schritt ausweiten.

Moderna: Das US-Unternehmen produziert im eigenen Werk in den USA. Darüber hinaus übernimmt Lonza in Portsmouth, New Hampshire (USA) und künftig auch in Visp (Schweiz) einen Teil der Produktion. Die Formulierung steuert Recipharm (Frankreich) bei.

Auch die Abfüllung übernimmt Recipharm (Frankreich) zusammen mit Catalent (USA) und Rovi (Spanien). Die notwendigen Lipide liefert Corden Pharma (Werke in der Schweiz, in Frankreich und den USA). Für den Vertrieb in Japan ist Takeda zuständig.

Astrazeneca: Komplette oder einzelne Fertigungsschritte erfolgen durch Astrazeneca, Halix (Niederlande), Pall Life Science, Cobra Biologics (USA, UK, Schweden), Oxford Biomedica (UK), Novasep (Belgien), Albany Molecular (USA) und Reig Jofre (Spanien). Künftig soll auch im britischen Vaccines Manufacturing and Innovations Centre (VMIC) produziert werden.

In Lizenz produzieren zudem das Serum Institute of India (als "Covishield"), SK Bioscience (Südkorea), R-Pharm (Russland und Deutschland), CSL (Australien), Siam Bioscience Group (Thailand) sowie mAbxience (INSUD Group, Argentinien).

Janssen (Johnson & Johnson): Das belgische Unternehmen ist die Pharmasparte von Johnson & Johnson. Es produziert in eigenen Werken in Bümpliz (Schweiz) und Leiden (Niederlande) sowie durch Catalent Biologics (USA). Zulieferer ist Emergent BioSolutions (USA).

Auch Vibalogics (Cuxhafen) liefert für die klinischen Studien Materialien zu. In Südafrika wird Aspen Pharmacare einen Teil der Produktion übernehmen.

Novavax: Der fünfte zugelassene Impfstoff wird durch Emergent BioSolutions (USA), das National Research Council’s Biologics Manufacturing Centre in Montréal (Kanada) und künftig durch Tochter Praha Vaccines (Tschechien) produziert.

Das Adjuvans liefern AGC Biologics (USA und Dänemark) und PolyPeptide Group (USA und Schweden) zu. Das Antigen produzieren Fujifilm Diosynth (UK), Biofabri (Spanien), SK Bioscience (Südkorea) und Takeda Pharmaceuticals (Japan). Die Abfüllung erfolgt auch durch Par Sterlie Products (USA). In Lizenz ist auch das Serum Institute of India (Indien) eingebunden. Es produziert Antigene und füllt ab.

Immer informiert mit den Newsletter von TECHNIK+EINKAUF

Mann drückt auf ein virtuelles E-Mail-Symbol

Hat Ihnen gefallen, was Sie gerade gelesen haben? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter. Zwei Mal pro Woche halten wir Sie auf dem Laufenden über Neuigkeiten, Trends und Wissen rund um den technischen Einkauf - kostenlos!

Newsletter hier bestellen!

Schwerpunkte auf der Onkologie – Verschiebung durch Covid-19?

Im Jahr 2019 haben die größten Pharmaunternehmen ihren Schwerpunkt wie auch schon in der Vergangenheit auf Krebswirkstoffe gelegt. 2.586 Wirkstoffe befanden sich dazu in der klinischen Entwicklung. Zum Vergleich: Gleichzeitig befanden sich 605 Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten in klinischen Studien.

In der Onkologie erzielen die Unternehmen auch die größten Umsätze. Im vergangenen Jahr steigerten sie die Erlöse in dem Bereich um ein Fünftel auf 174 Milliarden Euro – auch getrieben durch große Blockbuster-Medikamente mit einem Umsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Mit Infektionskrankheiten erzielten sie dagegen „nur“ 46 Milliarden Euro Umsatz – eine Steigerung von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Es ist zu erwarten, dass die Themen Infektionen und Antibiotika-Resistenzen vor dem Hintergrund der aktuellen Coronakrise stärker in den Fokus rücken“, sagt Bialojan. „Allerdings werden die großen Firmen nicht ihre langfristigen Programme stoppen und ihre Hauptaktivität auf Covid-19 verschieben.“ Pandemien seien als Businessfaktor nicht planbar – eben weil man nicht weiß, wann und in welcher Form sie auftreten.

Corona bremst Übernahmen

Einen Effekt hat Covid-19 schon jetzt: Viele Fusionen und Übernahmen werden ausgesetzt. „Die Konzerne warten derzeit eher ab, wie es nach der Sommerpause aussieht. Im Moment gibt es zu viel Unsicherheit und dadurch auch viel Uneinigkeit über den Preis sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite“, so Nuyken.

Langfristig könne die Pharmaindustrie aber von Lerneffekten aus der aktuellen Krise profitieren, erwartet Stürz: „Die Unternehmen lernen derzeit viel über ihre Prozesse. Das wird einen nachhaltigen Effekt haben.“ Ebenso erwartet er, dass sich der Umgang mit Daten ändert: „Wir haben gesehen, dass wir keine Bedarfsplanung hatten, die schnell verfügbar war. Die Zukunft liegt darin, genügend Daten zu erfassen. Zum einen lassen sich so Prozesse besser abstimmen. Zum anderen kann man Patienten dadurch aber auch zielgerichteter und wirksamer helfen.“

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

Die größten Pharmaunternehmen 2023

  1. Johnson & Johnson
  2. Abbvie
  3. Novartis
  4. Merck&Co
  5. Roche
  6. Pfizer
  7. Bristol Myers Squibb
  8. Astrazeneca
  9. Sanofi
  10. GSK

Wer auf den Plätzen 11 bis 20 landet, erfahren Sie

Quelle: Pharmexec.com