
Industrieunternehmen in Großbritannien mussten 2023 ganz schön Federn lassen. Doch die beiden Spitzenkonzerne konnten ihren Umsatz deutlich steigern. (Bild: Pixel Skull Design - stock.adobe.com)
Das Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens belief sich 2023 auf umgerechnet rund 3,65 Billionen US-Dollar und wird für 2025 auf rund 3,84 Billionen US-Dollar geschätzt. Die Industrie, einschließlich verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe, macht etwa 16 Prozent des BIP Großbritanniens aus. Das Land ist also alles andere als eine große Industrienation. Der Dienstleistungssektor spielt eine weitaus größere Rolle mit einem Anteil von 80 Prozent des BIP.
Das Forbes Magazin ermittelt in seiner Liste der Global 2000 die größten börsennotierten Unternehmen. Wir haben die größten britischen Industrieunternehmen herausgepickt. Die Platzierung errechnet sich aus dem Umsatz des Jahres 2023.
Altes Industrieland Großbritannien
Die britische Industrie war Ausgangspunkt der weltweiten Industrialisierung und hat sich seit dem 18. Jahrhundert tiefgreifend entwickelt. Großbritannien war das erste Land, das die industrielle Revolution erlebte, beginnend in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wesentliche Voraussetzungen für diesen Wandel waren technischer Fortschritt (z. B. die Erfindung der Dampfmaschine und der Spinnmaschine), eine Agrarrevolution, Bevölkerungswachstum, reiche Rohstoffvorkommen (vor allem Kohle und Eisen) und politische Stabilität.
Führende Sektoren waren zunächst die Textilindustrie, der Bergbau (insbesondere Kohle), die Eisen- und Stahlindustrie sowie der Maschinenbau. Im 19. Jahrhundert wurde Großbritannien zur „Werkstatt der Welt“, wobei Baumwolltextilien, dank der Kolonien, das wichtigste Exportgut waren.
Heute ist die britische Industrie deutlich diversifizierter. Bedeutende Industriebranchen sind Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Chemie, Maschinenbau, Nahrungsmittel, Pharma sowie High-Tech und Elektronik. Die industrielle Produktion ist jedoch im selben Maß zurückgegangen, wie Dienstleistungen angestiegen sind.
Bedeutung der Industrie für das BIP und die Beschäftigung
Der Anteil der Industrie am britischen Bruttoinlandsprodukt ist in den letzten Jahrzehnten stark gesunken, da der Dienstleistungssektor dominiert. Dennoch bleibt die Industrie ein wichtiger Arbeitgeber und trägt weiterhin wesentlich zur Wertschöpfung, zum Export und zur technologischen Entwicklung bei.

Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
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Die größten britischen Industrieunternehmen
- Shell
- BP
- Unilever
- Rio Tinto
- Astrazeneca
- Lyondell Basell
- Glaxo Smith Kline
- British American Tobacco
- Linde
- Anglo American
Die Plätze 11 bis 20 finden Sie in unserer Bildergalerie.
Quelle: Forbes Global 2000 und eigene Recherchen