Welche Rüstungsunternehmen sind die größten der Welt?(Bild: Photofex - stock.adobe.com)
Sich zuspitzende Konflikte sorgen für volle Auftragsbücher bei den Waffenherstellern. Diese Unternehmen sind die größten Rüstungshersteller weltweit.
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Die globalen Militärausgaben stiegen 2023 laut Friedensforschungsinstitut Sipri auf 2.443 Milliarden US-Dollar, ein neuer Rekordwert. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Ausgaben um 6,8 Prozent gewachsen. "Dass die Ausgaben so hoch sind wie nie und so drastisch angestiegen, spiegelt die sich verschlechternde Lage auf der Welt wider", sagt er. Staaten rüsteten auf und setzten auf militärische Stärke statt auf Diplomatie. "Sie wählen Wege, die zu Eskalation statt Deeskalation führen. Das ist sehr besorgniserregend für die ganze Welt", sagt SIPRI-Analyst Nan Tian.
Größter Waffenexporteur bleiben die USA, Deutschland lag laut SIPRI auf Platz sieben. "Falls Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der NATO wie geplant erreicht, liegt es wahrscheinlich künftig weltweit auf Platz vier - und hätte die mit Abstand größten Militärausgaben in West- und Mitteleuropa", so Tian. Doch welche Unternehmen verkaufen Waffen, U-Boote, Kampfflugzeuge, Muniion & Co? In unserer Bildergalerie finden Sie die größten Rüstungskonzerne gerankt nach ihrem Umsatz in 2023.
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Die größten Rüstungsunternehmen der Welt 2023
Platz 20: Booz Allen Hamilton6,9 Milliarden US-Dollar Umsatz machte das US-Unternehmen 2023 mit Waffensystemen und kommt damit auf den 20. Rang unter den größten Waffenlieferanten. Das Besondere: Booz Allen Hamilton verkauft keine Produkte, sondern berät die US-Regierung.(Bild: Sascha Hahn - stock.adobe.com)
Platz 19: LeidosDas US-Unternehmen Leidos Holdings war früher unter dem Namen Science Applications International Corporation (SAIC) bekannt - nicht zu verwechseln mit dem unter demselben Namen seit 2013 operierenden chinesischen Unternehmen. Der Softwarehersteller macht einen Großteil seines Umsatzes mit technischen Lösungen für Nachrichtendienste, konkret das US-Verteidigungsministerium sowie das US-Ministerium für Innere Sicherheit. Aber auch für ausländische Verbündete ist Leidos aktiv. 8,73 Milliarden US-Dollar Umsatz kamen 2023 (plus 17 Prozent) auf diese Weise auf dem Verteidigungs-/Rüstungssektor zusammen und bleibt damit auf dem 19. Rang unter den größten Waffenlieferanten.(Bild: www.peopleimages.com - stock.adobe.com)
Platz 18: CASICDie China Aerospace Science and Industry Corporation, kurz CASIC, ist ein staatlicher chinesischer Rüstungskonzern. Seinen Produktionsschwerpunkt liegt auf Kurzstreckenraketen und Flugabwehrraketen. Aber auch die zivilen Trägerraketen der Kuaizhou-Serie gehen auf das Konto von CASIC. Der Hauptsitz liegt in Peking. Der Umsatz mit Rüstung betrug 2023 rund 8,85 Milliarden US-Dollar (minus 21,5 Prozent). CASIC macht etwa 32 Prozent seines Umsatzes mit Rüstung.(Bild: Paopano - stock.adobe.com)
Platz 17: Huntington Ingalls Industries (HII)Das US-Unternehmen Huntington Ingalls Industries ist eine Werftengruppe. Sie wurde 2011 aus dem Mutterkonzern Northrop Grumman ausgegründet. Mit einem Rüstungsumsatz von 9,28 Milliarden US-Dollar (+1,9 Prozent) macht das Unternehmen 2025 rund 81 Prozent seines Umsatzes mit Verteidigung.(Bild: Rheinmetall)
Platz 16: ThalesDer französische Thales-Konzern ist einen Platz nach oben gerutscht. Das Unternehmen macht 52 Prozent seines Umsatzes mit Rüstung. Das waren 2023 rund 10,35 Milliarden Dollar (ein Plus von 2,4 Prozent). Größter Aktionär von Thales ist der französische Staat (26 Prozent).(Bild: Florence Piot - stock.adobe.com)
Platz 15: CSSCDie China State Shipbuilding Corporation, kurz CSSC, ist ein chinesisches, staatliches Unternehmen in den Bereichen Schiffbau, Meerestechnik und Maschinenbau. Firmensitz ist Peking. Das Unternehmen wurde 1999 gegründet. Immerhin 23,5 Prozent - 2023: 11,48 Milliarden US-Dollar (plus 14,8 Prozent) - seines Umsatzes machte CSSC mit Waffensystemen.(Bild: CSSC)
Platz 14: CASCEbenfalls aus China kommt CASC (China Aerospace Science and Technology Corporation) kommt mit einem Umsatzanteil der Rüstung von 30 Prozent auf immerhin gut 12,35 Milliarden US-Dollar Umsatz (-7,6 Prozent). Das Unternehmen hat seinen Schwerpunkt stellt unter anderem die Trägerraketen für das chinesische Raumfahrtprogramm her (Langer Marsch-Raketen). Es fällt vom 11. auf den 14. Rang unter den größten Rüstungsunternehmen.(Bild: Tiraden - CC BY-SA 4.0)
Platz 13: LeonardoDer italienische Rüstungskonzern Leonardo kommt auf einen Umsatz mit Rüstung von 12,39 Milliarden US-Dollar und einen Anteil des Waffengeschäfts von 75 Prozent. Damit ist das Unternehmen der zweitgrößte europäische Waffenhersteller. Leonardo ist unter anderem am Bau des Eurofighter Typhoon beteiligt.(Bild: VanDerWolf Images - stock.adobe.com)
Platz 12: AirbusAirbus ist Europas drittgrößter Rüstungskonzern - nach Umsätzen mit Waffen & Co. Von Platz 14 springt das Unternehmen auf den 12. Rang, trotz eines leichten Umsatzrückgangs. Allerdings beträgt der Rüstungsanteil am Gesamtumsatz nur 18,5 Prozent, was 2023 immerhin 12,89 Milliarden US-Dollar entsprach (-1,5 Prozent).(Bild: Airbus UpNext)
Platz 11: L3HarrisAus den USA kommt L3Harris, die im Jahr 2023 mit Rüstung und Waffen rund 14,76 Milliarden US-Dollar (+12,2 Prozent) umsetzten. Damit springt das Unternehmen vom 13. auf den 11. Rang. Der Umsatz machte 76 Prozent am Gesamtumsatz aus. Das Unternehmen ist das Ergebnis aus der Fusion der Harris Group mit L3 Technologies.(Bild: General Atomics)
Platz 10: CETCDie China Electronics Technology Group Corporation (CETC) ist ein staatlicher chinesischer Konzern mit dem Fokus auf Nachrichtentechnik und Datenverarbeitung. Neben der zivilen spielt auch die militärische Anwendung eine Rolle. I28,7 Prozent des Gesamtumsatzes macht CETC mit Rüstung. 2023 waren das 16,05 Milliarden US-Dollar (+12,6 Prozent), die auf das Konto von Rüstungsverkäufen gebucht wurden. Damit bleiben die Chinesen auf dem zehnten Platz.(Bild: Rokas - stock.adobe.com)
Platz 9: NorincoKnapp 27 Prozent steuern Rüstungsgüter bei Norinco zum Gesamtumsatz bei. 20,56 Milliarden US-Dollar (-2,7 Prozent) waren das 2023 - plus 4,4 Prozent. Die North China Industries Corporation ist staatlich und stellt unter anderem Panzer her. Durch das Minus fällt das Unternehmen vom siebten auf den neunten Rang.(Bild: Eagle - stock.adobe.com)
Platz 8: AVICAuf dem achten Platz bleibt die chinesische Rüstungs- und Flugzeugfirma Aviation Industry Corporation of China mit ihrem Rüstungsumsatz von 20,85 Milliarden US-Dollar (+5,6 Prozent). Das Unternehmen macht ein Viertel seines Umsatzes mit Rüstung. Die Geschäftsfelder des Unternehmens umfassen unter anderen die Bereiche Passagier- und Transportflugzeuge, Hubschrauber, Avionik und Systeme, Kraftfahrzeuge und Elektronik.(Bild: Aviation Industry Corporation of China)
Platz 7: RostecDas russische Unternehmen macht 65 Prozent seines Umsatzes mit Rüstung. In 2023 waren das 21,73 Milliarden US-Dollar (+49,3 Prozent). Das sorgt für einen Sprung vom zehnten auf den siebten Platz unter den weltweit größten Waffenlieferanten. Grund ist der Ukrainekrieg.(Bild: KOSS)
Platz 6: BAE Systems98,2 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet BAE Systems aus Großbritannien mit Waffen und Rüstung. Insgesamt 29,81 Milliarden US-Dollar (+2,3 Prozent) landeten aus Rüstungsverkäufen 2023 auf dem Unternehmenskonto. Damit konnte BAE seinen Umsatz und den sechsten Platz unter den größten Rüstungsunternehmen erneut halten. Entstanden ist das Unternehmen aus der Fusion von British Aerospace und CEC-Marconi (Italien).(Bild: TebNad - stock.adobe.com)
Platz 5: General DynamicsMit einem Rüstungsumsatz von 30,2 Milliarden US-Dollar kommt US-Unternehmen 2023 auf den fünften Rang. Der Umsatz stieg um 3,2 Prozent, der Platz bleibt im Vergleich zum Vorjahr gleich. 71,4 Prozent seines Umsatzes macht General Dynamics mit Rüstung. Der Ajax (ursprüngliche Bezeichnung: Scout Specialist Vehicle (SV)) ist ein Schützenpanzer, der von dem britischen Rüstungsunternehmen General Dynamics UK entwickelt und produziert wird.(Bild: General Dynamics)
Platz 4: BoeingEin Rüstungsumsatz von 31,1 Milliarden US-Dollar (+2 Prozent) bringt das US-Unternehmen Boeing auf den vierten Rang unter den größten Rüstungsunternehmen. Es ist auf Flugzeuge spezialisiert. BDS ist einer der weltweit größten Auftragnehmer der Verteidigungs- und Raumfahrtbranche, es produziert beispielsweise den Hubschrauber Chinook. 40 Prozent seines Umsatzes macht Boeing mit Rüstung.(Bild: Boeing)
Platz 3: Northrop GrummanDer US-Flugzeugbauer Northrop Grumman belegt mit einem Rüstungsumsatz von 35,57 Milliarden Dollar (+5,8 Prozent) im Jahr 2023 Platz drei im Ranking der größten Waffenlieferanten. Das Unternehmen baut unter anderem den Stealth-Bomber B-2 Spirit und Drohnen wie die im Bild befindliche RQ-4 Global Hawk. 90,5 Prozent seines Umsatzes mach Northrop Grumman mit Rüstungsgütern. Northrop Grumman fertigt unter anderem Interkontinentalraketen (ICBMs) für das US-Atomarsenal und die Tauchdrohne Manta Ray.(Bild: zapper - stock.adobe.com)
Platz 2: Raytheon/RTXRaytheon heißt jetzt RTX. Das Unternehmen machte 2023 einen Rüstungsumsatz von 40,66 Milliarden US-Dollar (-1,3 Prozent). Der GEM-T Flugkörper, der als Patriot Advanced Capability 2 (PAC-2) für die Abwehr taktischer ballistischer Raketen weiterentwickelt wurde, ist ein Kernbestandteil für das Luftverteidigungssystem Patriot. RTX macht etwa 59 Prozent seines Umsatzes mit Waffensystemen.(Bild: MBDA / Comlog)
Platz 1: Lockheed MartinLockheed bleibt an der Spitze der größten Waffen- und Rüstungslieferanten. Das Unternehmen stellt Flugzeuge, wie die P-3C Orion her. Die viermotorige Propellermaschine ist hierzulande bei der Marine im Dienst. 60,81 Milliarden US-Dollar (-1,6 Prozent) Umsatz fallen auf Waffensysteme, das sind 90 Prozent des Gesamtumsatzes.(Bild: Bundeswehr - Sascha Linkemeyer)
Diese Unternehmen landen auf den Plätzen 21 bis 40 nach ihren Rüstungsumsätzen 2023.(Bild: TECHNIK+EINKAUF mit Daten von SIPRI)
Zum ersten Mal seit 2009 sind die Militärausgaben in allen fünf von SIPRI definierten geografischen Regionen gestiegen, wobei besonders starke Zuwächse in Europa, Asien und Ozeanien sowie im Nahen Osten verzeichnet wurden.
Militärhilfe für die Ukraine verringert die Ausgabenlücke zu Russland
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Russlands Militärausgaben stiegen um 24 Prozent auf geschätzte 109 Milliarden Dollar im Jahr 2023, was einem Anstieg von 57 Prozent seit 2014 entspricht, dem Jahr, in dem Russland die Krim annektierte. Im Jahr 2023 machten Russlands Militärausgaben 16 Prozent der gesamten Staatsausgaben aus, und seine militärische Belastung (Militärausgaben als Anteil des Bruttoinlandsprodukts, BIP) betrug 5,9 Prozent.
Die Ukraine war im Jahr 2023 der achtgrößte Geldgeber, nachdem die Ausgaben um 51 Prozent auf 64,8 Milliarden Dollar gestiegen waren. Damit lag die militärische Belastung der Ukraine bei 37 Prozent und machte 58 Prozent der gesamten Staatsausgaben aus. Die Militärausgaben der Ukraine im Jahr 2023 waren 59 Prozent so hoch wie die Russlands. Allerdings erhielt die Ukraine in diesem Jahr auch Militärhilfe in Höhe von mindestens 35 Milliarden US-Dollar, darunter 25,4 US-Dollar von den USA. Zusammengenommen entsprachen diese Hilfe und die eigenen Militärausgaben der Ukraine etwa 91 Prozent der russischen Ausgaben.
Die USA bleiben größter Rüstungskäufer der NATO, aber Europa holt auf
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Im Jahr 2023 entfielen auf die 31 NATO-Mitglieder 1341 Milliarden Dollar, was 55 Prozent der weltweiten Militärausgaben entspricht. Die Militärausgaben der USA stiegen um 2,3 Prozent auf 916 Milliarden Dollar im Jahr 2023, was 68 Prozent der gesamten Militärausgaben der NATO entspricht. Im Jahr 2023 haben die meisten europäischen NATO-Mitglieder ihre Militärausgaben erhöht. Ihr gemeinsamer Anteil an den NATO-Gesamtausgaben betrug 28 Prozent und war damit so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die restlichen vier Prozent kamen aus Kanada und der Türkei.
Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor der mit Abstand größte Militärausgeber der Welt. 37 Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben entfallen auf die USA. Die US-Militärausgaben erreichten 2023 einen Wert von 916 Milliarden Dollar.
Der Anstieg der Militärausgaben der USA im Jahr 2023 ist größtenteils auf die beispiellose finanzielle Militärhilfe für die Ukraine zurückzuführen, so Dr. Nan Tian, leitende Forscherin des SIPRI. Angesichts des Umfangs der US-Ausgaben hat selbst ein geringer prozentualer Anstieg erhebliche Auswirkungen auf die Höhe der weltweiten Militärausgaben.
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China und Japan führen anhaltenden Ausgabenanstieg in Asien und Ozeanien an
Die Militärausgaben der Länder Asiens und Ozeaniens beliefen sich zusammen auf 575 Milliarden Dollar. Das waren 2,7 Prozent mehr als im Jahr 2021 und 45 Prozent mehr als 2013. Damit setzte sich ein ununterbrochener Aufwärtstrend fort, der mindestens bis 1989 zurückreicht.
China blieb mit geschätzten 292 Milliarden Dollar im Jahr 2022 der zweitgrößte Militärausgeber der Welt. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Jahr 2021 und 63 Prozent mehr als im Jahr 2013. Chinas Militärausgaben sind in 28 aufeinanderfolgenden Jahren gestiegen.
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Japans Militärausgaben stiegen zwischen 2021 und 2022 um 5,9 Prozent und erreichten 46,0 Milliarden Dollar, was 1,1 Prozent des BIP entspricht. Dies war der höchste Stand der japanischen Militärausgaben seit 1960. Eine neue nationale Sicherheitsstrategie, die 2022 veröffentlicht wurde, enthält ehrgeizige Pläne zur Steigerung der militärischen Fähigkeiten Japans in den kommenden zehn Jahren als Reaktion auf die wahrgenommenen wachsenden Bedrohungen durch China, Nordkorea und Russland.
Japan durchläuft einen tiefgreifenden Wandel in seiner Militärpolitik", sagte Xiao Liang, Forscher im SIPRI-Programm für Militärausgaben und Rüstungsproduktion. Die Beschränkungen, die Japan in der Nachkriegszeit bei seinen Militärausgaben und militärischen Fähigkeiten auferlegt wurden, scheinen sich zu lockern.
Chinas steigende Militärausgaben treiben die Ausgaben der Nachbarländer in die Höhe
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China, der zweitgrößte Militärausgeber der Welt, hat 2023 schätzungsweise 296 Milliarden Dollar für das Militär ausgegeben, was einem Anstieg von sechs Prozent gegenüber 2022 entspricht. Dies war der 29. aufeinanderfolgende Anstieg der chinesischen Militärausgaben im Vergleich zum Vorjahr. Auf China entfiel die Hälfte der gesamten Militärausgaben in der Region Asien und Ozeanien.
Das führt dazu, dass zahlreiche Nachbarländer Chinas ihre eigenen Militärausgaben erhöht haben. Japan gab 2023 50,2 Milliarden Dollar für sein Militär aus, das sind 11 Prozent mehr als 2022. Taiwans Militärausgaben stiegen im Jahr 2023 ebenfalls um 11 Prozent und erreichten 16,6 Milliarden Dollar.
China verwendet einen Großteil seines wachsenden Militärbudgets, um die Kampfbereitschaft der Volksbefreiungsarmee zu erhöhen“, sagte Xiao Liang, Forscher beim SIPRI-Programm für Militärausgaben und Rüstungsproduktion. Dies hat die Regierungen Japans, Taiwans und anderer Länder dazu veranlasst, ihre militärischen Kapazitäten erheblich aufzustocken, ein Trend, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird.
Indien war im Jahr 2023 der viertgrößte Militärausgeber der Welt. Mit 83,6 Milliarden Dollar lagen seine Militärausgaben um 4,2 Prozent höher als 2022.
Den größten prozentualen Anstieg der Militärausgaben eines Landes im Jahr 2023 verzeichnete die Demokratische Republik Kongo (+105 Prozent), wo es zu einem langwierigen Konflikt zwischen der Regierung und nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen gekommen ist.
Den zweitgrößten prozentualen Anstieg (+78 Prozent) verzeichnete der Südsudan, der von interner Gewalt und dem Übergreifen des sudanesischen Bürgerkriegs betroffen ist.
Polens Militärausgaben, die vierzehnthöchsten der Welt, beliefen sich auf 31,6 Milliarden Dollar, nachdem sie zwischen 2022 und 2023 um 75 Prozent gestiegen waren - der bei weitem größte jährliche Anstieg in einem europäischen Land.
Im Jahr 2023 stiegen die Militärausgaben Brasiliens um 3,1 Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar. Unter Berufung auf die Ausgabenrichtlinien der NATO haben Mitglieder des brasilianischen Kongresses dem Senat 2023 eine Verfassungsänderung vorgelegt, die darauf abzielt, Brasiliens militärische Belastung auf ein jährliches Minimum von 2 Prozent des BIP zu erhöhen (von 1,1 Prozent im Jahr 2023).
Algeriens Militärausgaben stiegen um 76 Prozent auf 18,3 Milliarden Dollar. Dies war der höchste jemals von Algerien verzeichnete Ausgabenbetrag und ist vor allem auf einen starken Anstieg der Einnahmen aus Gasexporten in europäische Länder zurückzuführen, die sich von russischen Lieferungen abwenden.
Der Iran war im Jahr 2023 mit 10,3 Milliarden Dollar der viertgrößte Militärausgeber im Nahen Osten. Den verfügbaren Daten zufolge entfällt der Anteil der Militärausgaben auf die Islamische Revolutionsgarde.
Munition ist für Rheinmetall ein großes Geschäft.(Bild: Rheinmetall)
Krieg im Nahen Osten sorgen für den größten Ausgabenanstieg der letzten zehn Jahre
Die geschätzten Militärausgaben im Nahen Osten stiegen um neun Prozent auf 200 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Dies ist die höchste jährliche Wachstumsrate in der Region, die SIPRI in den letzten zehn Jahren verzeichnet hat.
Die Militärausgaben Israels - nach Saudi-Arabien die zweitgrößten in der Region - stiegen um 24 Prozent auf 27,5 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Der Ausgabenanstieg ist vor allem auf die israelische Großoffensive im Gazastreifen als Reaktion auf den Angriff der Hamas auf Südisrael im Oktober 2023 zurückzuführen.
Der starke Anstieg der Militärausgaben im Nahen Osten im Jahr 2023 spiegelt die sich schnell verändernde Situation in der Region wider - von der Erwärmung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Ländern in den letzten Jahren bis hin zum Ausbruch eines großen Krieges im Gazastreifen und der Befürchtung eines Konflikts in der gesamten Region“, sagte Diego Lopes da Silva, leitender Forscher beim SIPRI-Programm für Militärausgaben und Rüstungsproduktion.
Aus Deutschland kommen vor allem Schiffe und U-Boote
Die USA sind weiterhin weltweit größter Waffenlieferant. 96 Staaten importieren Waffen aus den Vereinigten Staaten. 37 Prozent der Exporte kommen aus dem nordamerikanischen Land.
Russland exportiert dagegen nur noch gut 20 Prozent, ein Rückgang von 22 Prozent. Damit kommt das Land aber immer noch auf den zweiten Platz der Waffenexporteure vor Frankreich und Deutschland (5,5 Prozent). Schiffe und U-Boote sind die am häufigsten nachgefragten Militärgüter aus der Bundesrepublik. Sie machen etwa die Hälfte der deutschen Waffenexporte aus.
Binnen der letzten fünf Jahre steigerte Frankreich seine Rüstungsexporte um 44 Prozent laut Sipri. Für Deutschland hat die Organisation ein Wachstum um 21 Prozent ausgerechnet.
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