Mann an einer industriellen Produktionsmaschine

Wo bekommen Unternehmen geeignete Lieferanten her? (Bild: Kzenon - stock.adobe.com)

Seit mehreren Jahren begegnet uns immer wieder der Begriff „Industrie 4.0“, also die vierte Industrielle Revolution. Nach der mechanischen, der elektrischen und der mikroelektronischen Revolution geht es hier um die Verknüpfung von Mensch, Maschine und IT. Ich persönlich sehe dies eher als Evolution, also als eine Weiterentwicklung der 3. Revolution, jedoch wurde ich dabei nicht gefragt.

Abgeleitet von Industrie 4.0. gibt es im Einkauf den Begriff „Einkauf 4.0“. Die zugrundeliegende Definition ist nicht in Stein gemeißelt, für mich geht es dort aber vor allem um den Informationsaustausch in der gesamten Lieferkette, und zwar in Echtzeit.

Leider drehen sich viele der Vorträge zu diesem Thema aber vor allem um die Digitalisierung der Beschaffungsprozesse, also um E-Procurement. Unabhängig davon, dass solch eine Digitalisierung natürlich viele Vorteile mit sich bringt und jedes Unternehmen dieses Thema auf der Agenda haben sollte, so umfasst dies nur ein kleines Stück vom Kuchen. In der heutigen Kolumne möchte ich deswegen den Fokus auf das Lieferantenmanagement legen, und zwar auf die Lieferantensuche.

Der Autor: Hans Boot

Hans Boot

Hans Boot ist Partner bei der Durch Denken Vorne Consult GmbH, eine auf Einkauf und SCM spezialisierte Unternehmensberatung. Zuvor war er über zwölf Jahre als Führungskraft im Einkauf unterschiedlicher Unternehmen tätig.

Seine Kolumne erscheint exklusiv auf Technik-Einkauf.de.

Bisher gab es für Firmen bzw. Einkaufsabteilungen folgende Möglichkeiten, neue Lieferanten zu finden:

  • Messen
  • Google
  • Referenzen (Kunden, Geschäftspartner, Freundeskreis)
  • Business-Events

Mit der Verbesserung der IT-Möglichkeiten hat jedoch das Thema „Künstliche Intelligenz“ enorm an Bedeutung gewonnen und diese KI im Einkauf hat nun auch seinen Weg in die Lieferantensuche gefunden. Hierdurch gibt es heute plattformgestützte Lösungen für die digitale Lieferantensuche, wodurch nicht nur der Aufwand und die Durchlaufzeit enorm reduziert wird, sondern auch noch mehr Ergebnisse erzielt werden, die ein umfassenderes Bild von dem potenziellen Lieferanten bieten als die reine Website (zum Beispiel Kunden, Pressemitteilungen etc.).

Auf Basis von Keywords wird bei diesen Lösungen die Markt- und Lieferantenanalyse in einem „Datensee“ durchgeführt. Dies bedeutet, dass die vorhandenen Informationen immer weiter angereichert werden durch weitere Suchen und durch das ständige Durchforsten von Datenquellen. Die Lösungen können heutzutage im ersten Schritt auf Basis von unterstützten Suchaufträgen genutzt werden, so dass man an diese neue Art des Suchens herangeführt wird und nicht direkt eine anspruchsvolle Software kauft, die man nicht bedienen kann.

Falls Sie also schon mal den Schritt von Fax auf E-Mail durchgeführt und sich somit also von den 90ern verabschiedet haben und nun bereit für den nächsten Schritt sind, dann schauen Sie sich doch mal Ihre heutige Vorgehensweise bei der Lieferantensuche an. Ist diese auf die oben genannten Punkte begrenzt, dann wird es vielleicht Zeit für den nächsten Sprung in das Jahr 2022.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfolg bei Ihrer persönlichen „Lieferantensuche 4.0“

Ihr

Hans Boot

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