Die Yara Birkeland ist das erste vollelektrische und autonome Containerschiff. Der Frachter hat seine zweijährige Testphase begonnen, in der geprüft wird, wie der Betrieb im Alltag funktioniert. Die Yara Birkeland stach im norwegischen Oslofjord in See. Sie soll eine feste Route entlang der Küste nach Porsgrunn im Südosten Norwegens nach Bevik bedienen. Pro Tour hat das Containerschiff bis zu 120 Container mit Düngemitteln an Bord.
"Damit werden 1.000 Tonnen CO2 eingespart und 40.000 Fahrten von dieselbetriebenen Lkw pro Jahr ersetzt", sagt sich Svein Tore Holsether, Chef des Düngemittelproduzent Yara, bei der Vorstellung des Frachters. Für Holsether ist die Birkeland ein Beispiel für den "grünen Wandel" in der Schifffahrt. Er hoffe, dass sie den Auftakt bildet für eine neue Generation emissionsfreier Containerschiffe.
Eigentlich sollte das Projekt bereits im Mai 2020 starten, wurde aber wegen der Covid-Pandemie gestoppt, nun aber wieder aufgenommen. In einer Übergangsphase ist noch Personal an Bord, später soll das Schiff völlig autonom fahren.
Eckdaten der Yara Birkeland
Die Birkeland ist als Feederschiff konzipiert. Das heißt, sie pendelt zwischen zwei Punkten und liefert Fracht zu. Ihre Route beträgt 30 Seemeilen einfach.
Der Name des Schiffs setzt sich zusammen aus dem Firmennamen Yara und dem Nachnamen des Unternehmensgründers Kristian Birkeland. Die Baukosten summieren sich auf etwa 250 Millionen norwegische Kronen, umgerechnet rund 24,89 Millionen Euro. Der Staat subventionierte den Bau mit 133 Millionen Kronen (zirka 13,24 Millionen Euro).
Die Kapazität beträgt 120 TEU (Standard-Container) bei einer Länge von 79,5 Metern und einer Breite von 14,8 Metern. Der maximale Tiefgang liegt bei sechs Metern.
Der Antrieb besteht aus zwei Propellergondeln mit einer Leistung von jeweils 900 kW (2.447 PS). Zwei Bugstrahlruder mit je 700 kW Leistung kommen hinzu. Die Akkus haben eine Kapazität von 6,8 MWh und sind in vier separaten Lagerräumen installiert. Sie werden in den Häfen aufgeladen. Damit erreicht die Yara Birkeland eine Höchstgeschwindigkeit von 13 Knoten (24 km/h).
Verantwortlich für den Bau ist die Werft Vard. In die Ausrüstung des Schiffs war zudem die Kongsberggruppe involviert, das größte norwegische Rüstungsunternehmen. Es stellt aber auch Sensoren und Fernsteuerungen für den Land- und Seeeinsatz her.
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