Roboter am Band

Um Lieferketten zu stabilisieren, kommen Unternehmen nicht um die Digialisierung herum. (Bild: zapp2photo/Fotolia)

Deutsche Unternehmen sorgen sich um die Zuverlässigkeit ihrer Lieferanten. Laut einer Umfrage des Spend-Management-Spezialisten Coupa unter mehr als 600 Finanzentscheidern weltweit betrifft das rund 43 Prozent der deutschen Entscheider.

Mehr als ein Drittel (34 Prozent) sorgt sich darüber hinaus um ihre wirtschaftliche Lage. 31 Prozent der befragten Entscheidungsträger machen sich daher ernsthafte Gedanken darum, wie schnell sie im Ernstfall ihre Lieferanten wechseln könnten.

Um negative Auswirkungen auf ihre Lieferketten abzumildern, ergreifen Unternehmen derzeit aktiv Maßnahmen, doch nicht alle sind hierfür optimal gerüstet. 42 Prozent von ihnen geben an, den Abschwung zu nutzen, um ihre Lieferantenauswahl neu zu bewerten und mit 47 Prozent sagt knapp die Hälfte, dass sie die Auswahl ihrer Lieferanten bereits erweitert hat. 45 Prozent haben aufgrund ihres Standortes außerdem zu anderen Lieferanten gewechselt.

Situation der Lieferanten verstehen

„Die Ungewissheit wird noch eine Weile anhalten – insbesondere da wir an vielen Orten ein Wiederaufleben des Coronavirus und damit einhergehenden Lockdown-Regelungen beobachten, wie es beispielsweise gerade im Kreis Gütersloh der Fall ist“, so Frank Cappel, Regional Vice President, Value Solutions Consulting EMEA bei Coupa Software.

„In unsicheren Zeiten ist es von entscheidender Bedeutung, die Situation der jeweiligen Lieferanten zu verstehen. Sie sind der Schlüssel, um Unternehmen langfristig wieder auf Kurs zu bringen. Die Digitalisierung der Lieferketten spielt dabei eine wichtige Rolle, denn nur so ist es möglich, die volle Transparenz und Kontrolle zu behalten.“

Angesichts der erwarteten Rezession, die rund 89 Prozent der deutschen Finanzentscheider erwarten, stehen daher zahlreiche Maßnahmen auf der Agenda: Während in wirtschaftlich stabilen Zeiten das Umsatzwachstum von größter Bedeutung ist, geht es in Krisenzeiten um die Rentabilität – alle Ausgaben werden mit Argusaugen beobachtet und angepasst.

Nur wenige nutzen Spend-Management-Systeme

So gibt die Hälfte der deutschen Finanzmanager an, dass sie sich aktuell am meisten Sorgen um das Management ihrer Finanzen machen, dazu gehören etwa das Cash Management sowie die Verwaltung der variablen und fixen Unternehmenskosten. Als Konsequenz haben 69 Prozent der Befragten in Deutschland für die nächsten sechs bis zwölf Monate umfassende oder abteilungsübergreifende Kürzungen vorgenommen.

Fast drei Viertel (73% der Befragten) greifen jedoch auf Informationen aus traditionellen oder gar altmodischen Systemen zurück, um ihre Ausgaben zu verwalten. Nur ein Viertel (26%) nutzt eine moderne, umfassende Spend-Management-Lösung. Etwas weniger als die Hälfte (46%) der deutschen Befragten gaben zudem an, die Digitale Transformation als Reaktion auf das Virus beschleunigen zu wollen (42% weltweit).

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