Margen-Ranking 2025

So viel verdienen Autohersteller pro Auto

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Montagelinie bei VW in Wolfsburg: Seit 2014 ist der Umsatz der Zulieferer in Deutschland um 25 Prozent gestiegen, während die Hersteller mehr als doppelt so stark – um 59 Prozent – zulegen konnten, so eine aktuelle Studie.
Wie hoch liegen die Gewinnmargen der Autohersteller bei ihren Autos?

Wie viel bleibt vom Verkaufspreis eigentlich als Gewinn für den Autobauer übrig? Das CAR Center Automotive Research hat die Margen untersucht.

Die Gesamtrendite der Autohersteller hat sich 2024 drastisch verringert. Das gilt auch für den Gewinn (EBIT) pro verkauftem Fahrzeug. Das CAM (Center for Automotive Management) hat zehn Automobilhersteller im 1. Quartal 2024 untersucht. Im Durchschnitt verdienten sie 2.253 Euro pro Fahrzeug. Das ist ein Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2023. Damals brachte jedes verkaufte Automobil noch 2.771 Euro an operativem Gewinn ein.

Zu den Bestverdienern zählen wenig überraschend die deutschen Premiumhersteller, dennoch zeigt sich ein rückläufiger Trend. In unserer Bildergalerie zeigen wir die Autohersteller mit den höchsten Margen im ersten Quartal 2024.

Gewinnmarge der Autohersteller pro Auto

The New Honda Accord
Platz 10: Honda615 Euro Gewinn bleiben pro verkauftem Honda-Modell im Schnitt als Gewinn hängen. Damit ist Honda einer der zwei Autohersteller, deren Gewinnmarge binnen Jahresfrist gestiegen ist. 2023 waren es nämlich nur 537 Euro.
US-Automobilhersteller Ford schreibt mit seinen E-Autos bisher Quartal für Quartal rote Zahlen
Platz 9: Ford920 Euro pro Auto beträgt der Gewinn bei Ford. Der US-Hersteller verliert damit weiter an Marge, denn ein Jahr zuvor lag der Betrag noch bei 1.027 Euro. Ford ist aber auch der einzige etablierter Hersteller, der Finanzkennzahlen seiner Elektro-Sparte veröffentlicht. So betrug der operative Verlust beim Verkauf eines E-Fords etwa 120.000 Euro. Im Gesamtjahr 2023 verlor das Unternehmen "nur" rund 33.000 Euro pro abgesetztes Elektroauto.
Atto 3: Für E-Autos des Herstellers BYD gilt künftig eine Extra-Abgabe in Höhe von 17,0 Prozent
Platz 8: BYD1.191 Euro betrug die Gewinnmarge pro Auto beim chinesischen Hersteller BYD, der ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge herstellt. 2023 waren es mit 1.653 Euro etwas mehr.
Produktion des VW ID.4 in Zwickau: Ein Grund für Volkswagens Probleme ist die eingebrochene Nachfrage nach Elektroautos infolge gekürzter Förderungen
Platz 7: VWBei den Wolfsburgern bleiben pro Auto 1.272 Euro als Gewinn übrig. Das ist etwas weniger als noch 2023, als die Gewinnmarge 1.652 Euro betrug. Mit beiden Werten liegt VW jedoch unter dem Durchschnitt der untersuchten Automarken.
Hyundai Ioniq 5
Platz 6: HyundaiMit 2.185 Euro bleibt bei Hyundai die Gewinnmarge pro Auto in etwa gleich. 2023 waren es im Schnitt 2.210 Euro. Damit liegt Hyundai sowohl 2024 als auch 2023 im Durchschnitt der zehn Autohersteller.
Toyota
Platz 5: Toyota2.210 Euro Gewinnmarge pro Auto verbleiben Toyota in Q1/24. Auch hier gibt es einen leichten Rückgang, im Jahr 2023 betrug der Gewinn pro Auto bei den Japanern noch 2.482 Euro.
Old american chevrolet pickup truck on the road. Vintage car orange truck - retro style.
Platz 4: GM2.459 Euro blieben im ersten Quartal 2024 pro verkauftem Auto als Gewinn übrig. Damit ist GM einer der wenigen Autohersteller, dessen Marge gestiegen ist. 2023 waren es nämlich nur 1.503 Euro.
Tesla Model Y
Platz 3: TeslaTesla liegt mit 2.803 Euro Gewinn pro Auto an dritter Stelle. Doch auch hier ist die Marge rückläufig, 2023 waren es noch 4.544 Euro.
Die Produktion des vollelektrischen EQEProduction of the all-electric EQE
Platz 2: Mercedes-Benz-Gruppe4.321 Euro verdient Mercedes-Benz pro Auto im ersten Quartal 2024, was den zweiten Platz bedeutet. Im Jahr 2023 waren es dagegen noch rekordverdächtige 7.022 Euro Marge pro Auto.
Fabian Kirchbauer Photography
Platz 1: BMWDie größte Marge pro Auto blieb im ersten Quartal 2024 bei BMW hängen - im Durchschnitt über alle Modelle. 4.557 Euro betrug der Wert, im Jahresdurchschnitt 2023 waren es noch 5.080 Euro. Damit klettert BMW vom zweiten auf den ersten Rang unter den untersuchten Autoherstellern.

Zu den Bestverdienern zählen zwei deutsche Premiumhersteller, die jeweils mehr als 4.000 Euro EBIT pro Fahrzeug erreichen. Dennoch ist auch hier der rückläufige Trend erkennbar. Nur zwei Autohersteller, die das CAM untersucht hat, konnten ihre Gewinnmarge von 2023 auf das erste Quartal 2024 erhöhen. Zwei OEMs aus Asien stagnieren hinsichtlich ihres Gewinns pro verkauftem Auto immerhin.

Besonders die Elektromodelle drücken die Margen (noch). Ford ist der einzige Hersteller, der in dieser Hinsicht konkrete Zahlen veröffentlicht: Pro verkauftem E-Auto schlägt ein mittlerweile 6-stelliger Verlust zu Buche. Daher haben Elektroautohersteller wie Tesla oder BYD entsprechend stark mit dem stagnierenden E-Auto-Markt zu kämpfen. Eine aggressive Pricing-Strategie lässt die Margen sinken.

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

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