So gelingt ergonomisches Sitzen am Industriearbeitsplatz
Kathrin IrmerKathrinIrmer
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Jeder Arbeitsplatz hat andere Ansprüche. Das muss bei der Auswahl von Industriestühlen beachtet werden.(Bild: Dauphin HumanDesign Group)
Gerade im Industriebereich wird ein Stuhl zum Arbeitsmittel, das die Rückengesundheit von Mitarbeitenden fördert. Entsprechend sorgfältig sollte das Mobiliar ausgewählt werden.
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Ergonomie am Industriearbeitsplatz folgt eigenen Regeln. In Fertigung, Montage und Produktion wechseln Tätigkeiten wie Stehen, Sitzen, Greifen, Drehen und kraftintensive Handgriffe oft im Sekundentakt. Sitzen spielt dabei eine ganz eigene Rolle: Anders als im Büro dient es der gezielten Entlastung zwischen stehenden und bewegungsintensiven Arbeitsphasen.
Das heißt, wer am Sitzmobiliar spart oder das falsche auswählt, riskiert die Gesundheit der Mitarbeitenden und mindert die Leistungsfähigkeit im Betrieb. Zahlen sprechen für sich: Über ein Viertel aller krankheitsbedingten Fehltage in der Industrie gehen auf Beschwerden des Bewegungsapparats zurück. Rund 70% der Montagearbeitsplätze sind laut Institut für Arbeitsschutz (IFA) nicht ergonomisch optimiert. Das gilt vor allem für Sitzgelegenheiten. Die Folge sind gesundheitliche Probleme und Produktivitätsverluste, die pro Arbeitsplatz im Schnitt 1400 Euro pro Jahr betragen (DGUV/Fraunhofer IPA).
Ergonomische Stühle für Industriearbeitsplätze.(Bild: Dauphin HumanDesign Group)
Was macht einen ergonomischen Industriestuhl aus?
Ein guter Industriestuhl sollte unabhängig vom Tätigkeits- und Einsatzgebiet verschiedene wichtige Kriterien erfüllen. Die hohe Belastbarkeit ist dabei fundamental, da Stühle wie alle Arbeitsmittel häufig und von verschiedenen Menschen genutzt werden. Geeignete Industriestühle halten Körpergewichte von bis zu 150kg aus und sind mit entsprechenden Mechaniken ausgestattet, die auch im Mehrschichtbetrieb über Jahre zuverlässig arbeiten. Damit im Fall von Schäden schnell für Ersatz gesorgt ist, sollten Anbieter ausreichend Garantiezeit für die Stühle bieten.
Die ergonomische Anpassbarkeit spielt eine zentrale Rolle für rückengesundes Sitzen. Eine stufenlose Einstellung von Sitzhöhe, Sitztiefe und -neigung sowie ein individuell einstellbarer Rückenlehnengegendruck ermöglichen rückengesundes Sitzen für Menschen unterschiedlicher Körpergrößen. Spezielle Mechaniken unterstützen dabei dynamisches Sitzen durch Bewegungen zur Seite sowie nach vorne, was agile Haltungswechsel fördert.
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Für optimale Bewegungsfreiheit sorgen verjüngte Rückenlehnen, die den Greifraum im Schulterbereich erweitern. Dadurch können sich Sitzende freier und schneller bewegen, während Verkrampfungen und Versteifungen im Rückenbereich vorgebeugt werden. Die Materialbeständigkeit ist ein weiterer entscheidender Faktor: Bezüge und Oberflächen müssen öl-, staub- und chemikalienresistent, schnitt- und abriebfest sowie abwaschbar und desinfizierbar sein. Entsprechende Kunststoffteile schützen die Polsterbezüge zusätzlich vor Stößen. Die Standsicherheit gewährleistet ein stabiles Fußkreuz mit rutschfester Auflage und/oder blockierbaren Rollen, um für eine sichere Sitzposition ohne Wegrutschen zu sorgen.. Ebenso essenziell ist eine einfache Bedienung, bei der alle Verstellfunktionen und -hebel auch mit Handschuhen einfach zu erreichen und intuitiv zu bedienen sind.
Eine gute Orientierung bei der Auswahl von geeigneten Industriestühlen geben Prüfsiegel, die dem Sitzmobiliar rückengesundes Arbeiten attestieren. Ein wichtiger Punkt, um arbeitsbedingten Rückenleiden im Alter vorzubeugen. Dazu zählt zum Beispiel das Gütesiegel ‚Geprüft und empfohlen‘ der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V., das besonders rückengerechte Produkte auszeichnet, unter anderem auch ergonomische Sitzmöbel.
Das Beschaffen von Industriestühlen aus einer Hand bietet viele Vorteile. Zum Beispiel in puncto Nachliefergarantie, Service et cetera. Hersteller mit einem breiten Sortiment decken alle Einsatzgebiete im industriellen Umfeld ab.
An Montagearbeitsplätzen sind besonders die feinen Verstellmöglichkeiten und eine dynamische Sitzfläche gefragt, um häufige Positionswechsel bei Greifbewegungen zu unterstützen. Die im Schulterbereich schmalere Rückenlehne verhindert Einschränkungen im Greifraum. Polsterung, Bezüge und Mechanik müssen längerem Sitzen ermüdungsfrei standhalten.
Für Maschinen- und Werkbankarbeitsplätze eignen sich erhöhte Counterstühle mit Fußringen, die die Beine entlasten und eine gute Sicht auf den Arbeitsbereich ermöglichen. Die Oberflächen müssen widerstandsfähig sein gegen Späne, Schmierstoffe und Reinigungsmittel. Die Basis muss rutschfest und auch bei seitlichem Abstützen kippstabil bleiben.
An Prüf- und Kontrollarbeitsplätzen sind für konzentriertes Arbeiten auch über längere Zeiträume präzise und individuell einstellbare Stühle gefragt. Eine Lumbalstütze, eine stabile Sitzfläche sowie optional anpassbare Armauflagen reduzieren Rücken- und Schulterbelastungen bei Feinarbeiten.
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In Logistik- und Verpackungsarbeitsplätzen unterstützen kompakte Stehhilfen oder Counterstühle bei schnellen Positionswechseln. Die Konstruktion darf den Bewegungsfluss nicht behindern und muss durch mögliche Ortswechsel leicht zu bewegen sein. Auch hier kann ein Fußring beim Arbeiten im Stehen eine praktische Fußablage bieten. Stühle auf Rollen ermöglichen den problemlosen Wechsel des Einsatzortes, die Blockierfunktion sichert einen festen Stand.
Für Einkäufer im Industriebereich ist die Wahl des richtigen Anbieters entscheidend. Sie treffen mit den passenden Möbeln aus einer Hand eine wichtige Investition in Ergonomie, Arbeitssicherheit und Produktivität. Die Kombination aus allgemeingültigen Grundanforderungen und bereichsspezifischen Besonderheiten sowie Ergonomie-Siegel helfen dabei, den geeigneten Stuhl für das jeweilige Tätigkeitsfeld zu finden. Um diese ihrem Einsatzbereich einwandfrei zuordnen zu können, sollten Stühle mit farbigen Markierungen ausgestattet sein. Das beugt fehlerhaften Einsätzen vor, wie etwa die Nutzung eines Reinraumstuhls in der Werkstatt, und kann sich positiv auf die Lebensdauer der Stühle auswirken.
Das Unternehmen: Dauphin-Holding
Die Dauphin-Holding ist ein weltweit agierender Anbieter von innovativen ergonomischen Sitzlösungen, modernsten Raumgestaltungs- und Büromöbelsystemen sowie einer exklusiven Wohnkollektion. Mit 18 Vertriebs- und Produktionsgesellschaften im In- und Ausland sowie zahlreichen Lizenznehmern und Vertretungen in 81 Ländern gehört die Dauphin-Unternehmensgruppe zu den führenden Büromöbelherstellern im europäischen Raum. Die Dauphin HumanDesign Group erhält als einer von wenigen Anbietern für Industriestühle seit 2012 das AGR-Gütesiegel „geprüft & empfohlen“ für ergonomische Industriearbeitsstühle.
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