Komplexe Produkte und Lieferketten haben in den vergangenen Jahren zu einer merklichen Zunahme von Rückrufen geführt. Geht das so weiter, besteht ein Qualitätsrisiko von 215 Mrd. US-Dollar, so eine Studie.
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In der Automobilwirtschaft wie auch den Branchen für Investitions- und komplexe Konsumgüter ist das Qualitätsniveau in den vergangenen Jahren spürbar gesunken, so die neueste Studie mit dem Thema Qualität 4.0 von A. T. Kearney.
Die Befragungsergebnisse sind alarmierend: Die Hälfte aller Befragten geht davon aus, dass kundenrelevante Qualitätsprobleme in den nächsten zehn Jahren weiter zunehmen werden. Ebenso berichtet nahezu jeder zweite Befragte von abnehmender Wirksamkeit der Standard-Qualitätsverfahren. Das birgt den Experten zufolge ein Risiko in Höhe von 215 Mrd. US-Dollar.
Haupttreiber für die zunehmende Anzahl von Qualitätsproblemen sind laut A.T. Kearney ein erhöhter Software-Anteil, gestiegene Produktkomplexität, global vernetzte Wertschöpfungsketten und stark verkürzte Produkteinführungszeiten. Erfolgreiche Unternehmen bräuchten einen neuen Qualitätsmanagement-Ansatz, der auf innovative Methoden setzt und den veränderten Anforderungen gerecht wird.
Um etablierte Qualitätssysteme zukunftssicher aufzustellen, sollten diese präventiver ausgerichtet werden und wieder deutlich mehr in den Fokus der Unternehmensführung rücken. Zukunftssicheres Qualitätsmanagement beschränkt sich beispielsweise nicht nur auf den Fertigungsprozess, sondern fängt bereits beim Design des Produktes an: Integrierte Hardware- und Softwareentwicklung, frühe digitale Absicherung und „real life“-Testmethoden sind erfolgreiche Ansätze.
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Die Realität sieht heute aber oftmals noch anders aus: Nur 48 Prozent der Befragten sehen die Qualität in der Produktkonzeption bisher ausreichend berücksichtigt.