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Die 15 größten Übernahmen deutscher Unternehmen

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Platz 15: ZF Friedrichshafen übernimmt TRW Automotive Holdings
Platz 15: ZF Friedrichshafen übernimmt TRW Automotive HoldingsFür 9,8 Milliarden Euro kauft ZF Friedrichshafen 2014 in den US-amerikanischen Automobilzulieferer TRW Automotive Holdings. Das auf Autoelektrik spezialisierte Unternehmen ist fast genauso groß wie ZF. Der Zukauf lässt den Vorsteuergewinn der Friedrichshafener 2016 um 45 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro steigen.
Platz 14: Bayer kauft Consumer-Care-Sparte von Merck & Co.
Platz 14: Bayer kauft Consumer-Care-Sparte von Merck & Co.Mit dem Kauf der Consumer-Care-Sparte des US-amerikanischen Pharmakonzerns Merck & Co. tätigt Bayer 2014 seine zweite spektakuläre Übernahme nach der Übernahme von Schering acht Jahre zuvor. Ganze 10,4 Milliarden Euro legt der Leverkusener Konzern für den Deal auf den Tisch. Bayer wird dadurch zum zweitgrößten Anbieter rezeptfreier Pharmaprodukte weltweit.
Platz 13: E.on beteiligt sich bei der spanischen Endesa
Platz 13: E.on beteiligt sich bei der spanischen EndesaZwar unterliegt E.on 2007 in der Bieterschlacht um den spanischen Energiekonzern Endesa dem italienischen Konkurrent Enel. Die beiden Konzerne einigen sich jedoch darauf, dass sich E.on für 12,8 Milliarden Euro an Kraftwerken und Leitungsnetzen von Endesa in Spanien, Italien, Frankreich, Polen und der Türkei beteiligt.
Platz 12: Linde übernimmt den britischen Konkurrenten BOC
Platz 12: Linde übernimmt den britischen Konkurrenten BOCIm März 2006 kauft Linde für 13 Milliarden Euro den britischen Anbieter von Industriegasen BOC. Durch die Übernahme steigt der Münchner Chemiekonzern zum größten Anbieter für Industriegase der Welt auf.
Platz 11: Merck KGaA schluckt Laborausrüster Sigma-Aldrich
Platz 11: Merck KGaA schluckt Laborausrüster Sigma-AldrichFür 13,1 Milliarden Euro kauft der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck 2014 den US-amerikanischen Laborausrüster Sigma-Aldrich. Es ist die größte Übernahme in der 350-jährigen Geschichte der Wiesbadener Merck KGaA. Sigma-Aldrich stellt über 230.000 Chemikalien für die Pharma- und Laboranalytik her und lässt den Umsatz der Wiesbadener 2016 um 17 Prozent auf 15 Milliarden Euro steigen.
Platz 10: HeidelbergCement kauft britische Hanson plc
Platz 10: HeidelbergCement kauft britische Hanson plcGanze 14,2 Milliarden Euro ist HeidelbergCement der britische Baustoffhersteller Hanson wert. Durch den Kauf stärken die Heidelberger 2007 ihre Position in Schlüsselmärkten wie Nordamerika, Großbritannien, Australien und Spanien. Außerdem ergänzen sie ihre Zementherstellung um Produktionskapazitäten im Bereich von Zuschlagstoffen wie Sanden und Kiesen.
Platz 9: E.on schluckt britische Powergen
Platz 9: E.on schluckt britische PowergenNur zwei Jahre nach seiner Entstehung durch die Fusion von VEBA und VIAG kauft der Stromkonzern E.on 2001 den britischen Konkurrenten Powergen. Gesamtwert des Deals: 15,3 Milliarden Euro. Davon legt E.on 8,2 Milliarden Euro als Kaufpreis auf den Tisch. Außerdem übernimmt der Konzern Verbindlichkeiten in Höhe von 7,1 Milliarden Euro. Der Zukauf öffnet E.on die Tür zu den Strommärken in Großbritannien und den USA.
Platz 8: UniCredito kauft sich mit HypoVereinsbank in deutschen Bankenmarkt ein
Platz 8: UniCredito kauft sich mit HypoVereinsbank in deutschen Bankenmarkt einFür 15,4 Milliarden Euro übernimmt in der größten Bankenfusion der europäischen Geschichte 2005 die ertragsstärkste italienische Großbank, UniCredito, die HypoVereinsbank. Das Münchner Institut ist bis dahin die zweitgrößte deutsche Geschäftsbank. Der Übernahme folgen Stellenstreichungen und jahrelange Prozesse von Aktionären. Sie sehen sich durch eine zu niedrige Entschädigung für ihre Aktien betrogen.
Platz 7: VEBA und VIAG fusionieren zu E.on
Platz 7: VEBA und VIAG fusionieren zu E.onDurch die Fusion des Münchner Mischkonzerns VIAG mit der Vereinigten Elektrizitäts- und Bergwerks AG, VEBA, in Düsseldorf entsteht 1999 der vorübergehend größte deutsche Stromversorger, E.on. Zwei Drittel der Anteile an dem neu entstehenden Unternehmen erhalten die ehemaligen VEBA-Aktionäre, ein Drittel die Eigner der VIAG. Experten beziffern den Deal auf 15,6 Milliarden Euro.
Platz 6: Chemieriese Bayer schluckt traditionsreiche Schering AG
Platz 6: Chemieriese Bayer schluckt traditionsreiche Schering AGIm Juni 2006 verkauft die Wiesbadener Merck KGaA ihren Anteil an Schering an den Chemieriesen Bayer. Damit endet die spektakulärste Übernahmeschlacht der deutschen Pharmabranche. Merck hielt bis zuletzt 21,8 Prozent an der 1851 in Berlin gegründeten Schering AG. Für Bayer ist der Zukauf ein wichtiger Schritt beim Umbau des Konzerns vom Chemie- zum Pharmagigant. Insgesamt kostet Bayer die Übernahme 16,5 Milliarden Euro.
Platz 5: Mischkonzern Mannesmann übernimmt britischen Mobilfunker Orange
Platz 5: Mischkonzern Mannesmann übernimmt britischen Mobilfunker OrangeFür 30,2 Milliarden Euro kauft der größte deutsche Mobilfunkanbieter Mannesmann 1999 den drittgrößten britischen Carrier, Orange. Der Deal ist eine Fehlentscheidung: Denn Mannesmann fordert damit Vodafone heraus. Der größte Mobilfunkanbieter auf dem britischen Markt startet eine Übernahmeattacke, der Mannesmann im Jahr 2000 zum Opfer fällt.
Platz 5: Mischkonzern Mannesmann übernimmt britischen Mobilfunker Orange
Platz 5: Mischkonzern Mannesmann übernimmt britischen Mobilfunker OrangeNiemand wollte sie: Nur der größte deutsche Versicherer schlägt am 23. Juli 2001 zu und übernimmt für 30,7 Milliarden Euro die hochverschuldete Dresdner Bank. Zuvor hatten die Deutsche und die Commerzbank eine Übernahme des Instituts abgelehnt. Nach der Fusion halbiert die Allianz die Zahl der Mitarbeiter bei der Dresdner Bank auf gut 26000 Angestellte. Dennoch muss sie sich 2008 wieder von dem Geldhaus trennen. Die hohen Verbindlichkeiten der Dresdner Bank hatten der Allianz einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro beschert. Sie verkauft die Bank für 9,8 Milliarden Euro an die Commerzbank. Diese erhält für den Deal 18,2 Milliarden Euro an Steuergeldern.
Platz 3: Daimler verschluckt sich an Chrysler
Platz 3: Daimler verschluckt sich an ChryslerVor zwanzig Jahren übernimmt der Stuttgarter Autobauer Daimler Konkurrent Chrysler für 34,9 Milliarden Euro. Nach anfänglichen Schwierigkeiten saniert der heutige Vorstandschef Dieter Zetsche die US-Tochter: 2005 erzielt sie einen Betriebsgewinn von über 1,5 Milliarden Euro. Als Chrysler 2006 erneut Verluste einfährt, verkauft Daimler im Jahr darauf 80,1 Prozent seiner Anteile für 5,5 Milliarden Euro an den Finanzinvestor Cerberus.
Platz 2: Bayer wird Saatguthersteller Monsanto übernehmen
Platz 2: Bayer wird Saatguthersteller Monsanto übernehmenGut 59 Milliarden Euro will Bayer für den US-Saatguthersteller Monsanto ausgeben. Durch den Deal will der Leverkusener Konzern zum größten Anbieter von Agrochemie weltweit aufsteigen. Die EU-Kommision hat die bislang größte Übernahme eines Unternehmens durch einen deutschen Konzern bereits genehmigt. Allerdings verlangt sie, dass Bayer wichtige Teile seines Geschäfts mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln sowie drei Forschungsprojekte an Konkurrent BASF abgibt. Das US-Justizministerium muss der Übernahme noch zustimmen.
Platz 1: Mobilfunkanbieter Vodafone schluckt Konkurrent Mannesmann
Platz 1: Mobilfunkanbieter Vodafone schluckt Konkurrent MannesmannNie zuvor und nie wieder danach hat ein Unternehmen in Deutschland mehr für ein anderes bezahlt, als der britische Mobilfunkanbieter Vodafone für Mannesmann. Ganze 178 Milliarden Euro lassen sich die Briten die feindliche Übernahme des Konkurrenten auf dem Mobilfunkmarkt im Jahr 2000 kosten. Minderheitsaktionäre werden zwangsweise abgefunden. Die ehemaligen Mannesmann-Vorstände hingegen erhalten Abfindungen in Millionenhöhe. Die Verantwortlichen – darunter Ex-Deutsche-Bank-Chef Klaus Ackermann – müssen sich dafür später wegen Untreue vor Gericht verantworten.

Unternehmen kaufen andere Unternehmen, um zu wachsen – das ist Alltag. Doch welche Übernahmen haben besonders viel Geld gekostet? Und welche waren erfolgreich oder sind gescheitert? Das erfahren Sie in unserem Ranking der 15 größten Übernahmen in Deutschland.

Aktuell macht die Übernahmen von Monsanto durch Bayer Schlagzeilen – nicht nur, weil Monsanto ein höchst umstrittener Saatguthersteller und Pestizidproduzent ist. Auch der Kaufpfreis hat es in sich. Doch es gibt eine Übernahme, die tatsächlich noch teurer ist. Welche das ist, erfahren Sie in unserem Ranking der größten Übernahmen deutscher Firmen.

Bild: Sondem/Fotolia.de

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