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(Bild: Wichy / Shutterstock)

Fast die Hälfte der in der Studie von BME und Entero befragten Einkäufer, Controller, CEOs und Manager sind der Meinung, dass die hohe Leistung ihres Einkaufs auch dessen Stellenwert im Unternehmen wiederspiegelt. Weitere 12 Prozent halten das Verhältnis von Input und Würdigung für ausgeglichen. Immerhin rund 30 Prozent empfinden die Leistung der Einkaufsabteilung höher als den ihr zugerechneten Stellenwert.

Dabei hilft ein gut aufgesetztes Einkaufsreporting dabei, die Transparenz der Leistungen zu erhöhen und den angemessenen Stellenwert im Unternehmen abzubilden.

Qualität der Stammdaten als Kriterium

Laut der Studie kann die Qualität der Stammdaten durch eine zentrale Organisation des Einkaufs mit standardisierten MDM-Prozessen gesteigert werden. Das bestätigen die Befragten, die ihre Stammdaten zentral organisieren. Sie äußerten sich mehrheitlich positiv über die Qualität. Jene, die beide Arten nutzen, waren weniger zufrieden, am unzufriedensten zeigten sich diejenigen, die ihre Stammdaten dezentral organisieren.

Wichtigste Einkaufsstrategien

Welche Einkaufsstrategien als wichtig erachtet werden, hängt zum Teil stark von der Branche ab. Unter den Top-Einkaufsstrategien rangieren jedoch Rahmenverträge und Abrufkontrakte. Ebenfalls gerne genutzt: Einkauf nach Warengruppen. Besonders der Handel setzt zudem auf E-Sourcing bzw. E-Procurement.

 
Grafik  Top-Einkaufsstrategien
(Quelle: Entero)

Die wichtigsten Kennzahlen (KPI)

Kennzahlen bilden das Fundament eines Controllingsystems und dienen zur Informationsgewinnung. KPIs (Relationskennzahlen) hingegen dienen der Steuerung von Strategien und Prozessen und sollten auf diese abgestimmt sein.

Die beliebtesten Kennzahlen im Einkauf:

  1. Einkaufsvolumen
  2. Einsparungen in % vom gesamten Einkaufsvolumen
  3. Termintreue der Lieferungen in %
  4. Preisentwicklung relevanter Materialien oder Materialgruppen in % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
  5. Anzahl aktiver Lieferanten
  6. Einkaufsvolumen in % vom Umsatz
  7. Bestellsumme
  8. Einkaufsvolumen direkt und indirekt
  9. Rechnungssumme
  10. Einkaufsvolumen über Rahmenverträge abgedeckt in %

Aufgeschlüsselt nach Branche ergibt es ein teilweise differenziertes Bild:

Top 3 Kennzahlen im Einkauf
Quelle: Entero

Die notwendige Software für den Einkauf

Standardisierte Prozesse mit professionellen IT-Systemen bilden die Grundlage für eine effektive und effiziente Gestaltung der Einkaufsprozesse. Bei den für den Einkauf relevanten ERP-Systems zeigt sich eine ausgeprägte Diversifizierung auf verschiedene Anbieter.

Die meisten Unternehmen nutzen SAP ECC bzw. R/3, dich gefolgt von SAP S/4 HANA. Ebenfalls gut im Rennen sind Microsoft Dynamics NAV und Eigenentwicklungen.

Wer nutzt Master Data Management Systeme (MDM) für den Einkauf?

MDM-Systeme dienen der zentralen Verwaltung von Stammdaten. Zwar hat sich der Anteil der befragten Unternehmen, die MDM bereits im Einsatz haben, seit 2017 mehr als verdoppelt (jetzt 30%). Vor allem in der Chemie- und Elektrobranche sind solche Systeme am ehesten genutzt.

Beim Rest bleibt weiterhin wertvolles Potenzial ungenutzt, um die Qualität und Konsistenz der Daten zu verbessern und so Einkauf und Einkaufscontrolling zu verbessern.

Wo steht der Einkauf bei Zukunftsthemen?

Ein unternehmensweites Controlling kann eine Indikation dafür liefern, welche Trends besonders  vielversprechend eingesetzt werden könnten. Beispielsweise könnte das Potenzial im 3D-Druck mittels ABC/XYZ-Analyse berechnet werden.

Alle in der Studie ausgewählten Zukunftsthemen haben bereits eine gewisse Relevanz im Einkauf und werden von einem Viertel der befragten Unternehmen mindestens diskutiert. Jedoch werden derzeit nur 3D-Druck, Agile Procurement (Agiler Einkauf) sowie RPA (Robotic Process Automation) in signifikantem Umfang eingesetzt.

Blockchain, Künstliche Intelligenz und Augmented Reality sind dagegen noch gar kein Thema.

Die nächsten Themen im Procurement
Quelle: Entero

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