Die Flensburg ist eines der Containerschiffe der Reederei Maersk.(Bild: Garitzko/Wikimedia)
Boris Johnson lässt keine Schiffe "mit Bezug zu Russland" ein- oder auslaufen. Und: Reedereien nehmen keine neuen Aufträge von und nach Russland mehr an.
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Ab sofort dürfen Schiffe, die unter russischer Flagge fahren, britische Häfen nicht mehr anlaufen. Premierminister Boris Johnson hat alle Seehäfen der Insel für russische Schiffe gesperrt. Das Verbot wurde als Gesetz verabschiedet und gilt für Schiffe, die in Russland registriert sind, im Besitz von Russen sind oder auch nur von Russen gechartert sind. Das teilte Verkehrsminister Grant Shapps mit.
Der Bann betrifft also alle Schiffe mit jeglicher russischer Verbindung. Man fordere andere Länder auf, diesem Beispiel zu folgen.
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Mittlerweile haben die größten westlichen Reedereien den Großteil ihrer Lieferungen nach Russland eingestellt. Die in der Schweiz ansässige MSC und die französische CMA CGM gaben am Dienstag bekannt, dass sie keine Reservierungen für Waren aus Russland mehr akzeptieren und die meisten Lieferungen in das Land aussetzen werden.
Russland ist die elftgrößte Volkswirtschaft und Lieferant von einem Sechstel aller Waren. Die Maßnahmen bedeuten, dass das Land effektiv von einem erheblichen Teil der weltweiten Schiffskapazität abgeschnitten ist.
Reederei Maersk fährt keine russischen Ziele mehr an
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Die dänische Reederei Maersk will keine Buchungen mehr annehmen, die von und nach Russland gehen - sowohl zu See als auch an Land. Das hat das Unternehmen in einem Statement bekannt gegeben, berichtet der Nachrichtensender CBC. Der Logistik-Gigangt bereitet entsprechende Maßnahmen vor. Man werde "genau beobachten und sich darauf vorbereiten, die sich stetig anpassenden Sanktionen zu erfüllen".
Die Vorbereitungen umfassen auch eine mögliche Kündigung bereits erfolgter Buchungen von und nach Russland zur See und an Land, so heißt es in einem Statement. Zugleich will die Reederei ein genaues Auge auf die Entwicklungen werfen und für ihre Kunden und deren Fracht die besten Lösungen finden, so Maersk-CEO Lars Jensen im Video-Interview mit CBC. Damit schließt sich die weltgrößte Reederei den Sanktionen der EU, der USA sowie Kanada und Großbritannien an.
Gleichzeitig will das Unternehmen "sein Möglichstes" tun, damit Fracht, die bereits unterwegs ist, ihr Ziel erreicht.
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Die Gesellschaft ist seit 1992 in Russland aktiv und fährt Routen von und nach
Azov
Dalzavod
St. Petersburg
Kronshtadt
Ust Luga
Novorossiysk
Wladiwostok
Vostochniy
Kaliningrad
Der Buchungsstopp für Frachten von und nach Russland soll zunächst auf unbestimmte Zeit gelten.
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